Mit Impfung und Abwehrmitteln gut gewappnet
Mainz – In Rheinland-Pfalz gehört der Landkreis Birkenfeld zu den Risikogebieten für die von Zecken übertragene Frühsommerliche-Meningoenzephalitis (FSME), die in schweren Fällen zu einer Hirnhautentzündung führen kann. Da aber ganz Baden-Württemberg als angrenzendes Bundesland und auch Bayern als mögliches Ausflugsziel komplett als Risikogebiete ausgewiesen sind, rät der Apothekerverband Rheinland-Pfalz – LAV, sich gegen die FSME impfen zu lassen und sich in der Natur entsprechend gegen Zecken zu schützen.
Petra Engel-Djabarian, Vorstand des Apothekerverbandes Rheinland-Pfalz – LAV erklärt: „Die Impfung bietet einen zuverlässigen Schutz gegen FSME. In Risikogebieten übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen in der Regel die Impfung für ihre Versicherten. Leider gehen immer noch zu wenige Menschen zum Impfen und gefährden sich dadurch unnötig. Durch einen kleinen Piks kann die ganze Familie, vom Opa bis zum Enkelkind, geschützt werden.“
Neben der Gefahr, einer Übertragung der FSME, können Zeckenbisse auch die Krankheit Lyme-Borreliose auslösen, gegen die es keine Impfung gibt. Apothekerin Engel-Djabarian zeigt die Unterschiede auf: „Die ersten Symptome bei beiden Erkrankungen ähneln einer Grippe mit Fieber oder Gliederschmerzen. Bei der FSME kommt es später bei einigen Patienten zu der gefährlichen zweiten Phase, bei der Hirnhaut- und Gehirnentzündungen die Folge sein können. Dann können auch Lähmungen oder Kopfschmerzen dazukommen. Typisch für die Lyme-Borreliose hingegen sind die häufig auftretende kreisrunde Rötung um die Bissstelle und das Anschwellen der Lymphknoten.“
Um sich also auch gegen die Lyme-Borreliose – und weitere seltenere Krankheiten durch Zeckenbisse – zu wappnen, sollte man sich aktiv vor Zeckenbissen schützen. Dafür gibt es entsprechende Mittel, mit denen man sich einreiben oder einsprayen kann, und auch die richtige Kleidung ist entscheidend. Helle, geschlossene Kleidung eignet sich für Ausflüge ins Grüne. Hunde und Katzen sollten auch entsprechend vorbereitet werden. Hier gibt es beispielsweise Halsbänder, welche Zecken abwehren können. Nach dem Aufenthalt im Grünen sollte man alle Personen und auch Haustiere nach Zecken absuchen. Festgesaugte Tiere sofort mit einer geeigneten Pinzette oder einer speziellen Zeckenzange oder -karte entfernen, empfiehlt Petra Engel-Djabarian. Da Zecken neben der FSME und der Lyme-Borreliose noch fast 50 weitere und seltenere Erkrankungen übertragen können, rät die Apothekerin, alle Zecken zu sammeln: „Nach dem Entfernen klebe ich die Zecke mit Tesafilm auf ein Blatt. Daneben notiere ich auf welchem Familienmitglied die Zecke war und das Datum. Bei später auftretenden diffusen Krankheitssymptomen kann die tote Zecke noch nach Jahren im Labor analysiert werden. Dann lässt sich herausfinden, ob und welche Krankheitserreger möglicherweise durch sie übertragen wurden.“
Hintergrundinformationen zum Thema
-Auf der Internetseite des Robert-Koch-Instituts (RKI) zeigt eine Karte die FSME-Risikogebiete für Deutschland an. Risiken im europäischen und nicht europäischen Ausland sind unter dem Stichwort „Zeckengebiete“ leicht im Internet zu recherchieren.
-Generell tragen alle gesetzlichen Krankenkassen die Kosten der Zecken-Impfung für Versicherte, die in Risikogebieten wohnen. Dagegen zahlen nicht alle Krankenkassen für eine Zecken-Impfung, wenn Versicherte lediglich in betroffene Gebiete reisen.
Der Apothekerverband Rheinland-Pfalz e. V. – LAV vertritt die Interessen der selbstständigen Apothe-kerinnen und Apotheker in Rheinland-Pfalz. Er ist Vertragspartner der Krankenkassen und schließt mit diesen Verträge ab. Von den gut 1.000 Apothekenleitern sind rund 95 Prozent freiwillige Mitglieder im Verband.
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