Finanzberatung kann zur Kostenfalle werden
Bei der aktuellen Niedrigzinsphase sollte man sich anderweitig am Finanzmarkt orientieren, statt das Geld auf einem klassischen Sparkonto liegen zulassen.
Es gibt zwar viele sogenannte Finanzberater am Markt, doch kann man hier als Anleger auch vertrauen. Diese Frage stellen sich viele und sie ist berechtigt. Unterschiedliche Vorgehensweise, gute Vorbereitung und erfolgreiche Durchführung entscheiden über die Kosten der Finanzberatung, um nicht in einer Kostenfalle zu landen.
Finanzberatung bei Banken und Sparkassen
Anlageberater bieten fast ausschließlich eigene Produkte an. Beispielsweise hat die Deutsche Bank DWS Investments, Volksbanken arbeiten mit Union Invest zusammen. Es gibt zwar auch Produkte anderer Anbieter im Portfolio, doch da will die Bank natürlich beim Verdienen auch zum Zug kommen. Sehr kostengünstige Produkte, wie ETFs (Exchange Traded Funds) werden von den Banken im Bereich der Beratung meist abgelehnt. Finanzberater müssen schließlich wirtschaftlich handeln und unterliegen strengen und sehr aufwendigen Dokumentationspflichten. Darum stellen Bankfremde Produkte ein Beratungsrisiko dar.
Finanzmakler
Aufgaben eines Finanzmaklers sind breit gefächert. Dazu gehören:
-Anlageberatung
-Vermittlung von Produkten wie Aktien oder Fonds
-Versicherungsberatung
-Kreditvermittlung
Voraussetzung für die Tätigkeit ist eine Zulassung als Finanzanlagenvermittler (IHK). Häufig koppeln die Finanzmakler die angebotenen Produkte zusätzlich mit dem Abschluss von Versicherungen gegen ein Honorar, als Provision oder als Anteil an den jährlichen Kosten.
Honorarberater
Honorarberater arbeiten nach genau vorab mit dem Kunden festgelegten Modalitäten. Diese enthalten die Bezahlung in Form eines festen Stundensatzes, als Festpreis oder als prozentualer Anteil der Anlagesumme. Der Vorteil ist eine vom Finanzunternehmen unabhängige Beratung. Der Nachteil ist, wer nach der Beratung keinen Vertrag abschließt, muss trotzdem bezahlen.
Verbraucherzentralen
Verbraucherzentralen werden nicht von Unternehmen beeinflusst und die Anlagetipps sind unabhängig. Doch die persönliche Beratungsstunde kostet 80 Euro.
Zertifizierung Finanzberatung
Weltweit werden Finanzberater durch das Financial Planning Standards Board nach professionellen und ethischen Standards zertfiziert. Rund 1 500 Berater haben sich in Deutschland zertifiziert. Dazu gehörte eine 600-stündige Weiterbildung, intensive Prüfungen, nachgewiesene Berufserfahrung und der einwandfreie Leumund.
PKK Consulting AG empfiehlt bei einer Finanzberatung auf folgende Punkte genau zu achten:
1.Genau überlegen, wieviel Geld man investieren will.
2.Welches Risiko ist man bereit einzugehen. Eine grundlegende Entscheidung, die ausführlich bei einer Finanzberatung zu diskutieren ist und auch schriftlich festgehalten werden muss, damit man später auch darauf zurückgreifen kann. Es gibt fünf Anlegertypen, die sich in ihrem Sicherheitsbedürfnis unterscheiden.
3.Wer sein Geld investiert, sollte keine Ersparnisse spekulativ einsetzen, sondern nur das Geld, wo man auch einen Verlust verschmerzen kann.
4.Sich eigenes Wissen rund um den Finanzmarkt und die Finanzinstrumente aneignen.
5.Der Anleger sollte sich über die Qualifikation des Beraters informieren und das Honorar besprechen. Berater sind da flexibel. Ein Festhonorar kann sich bei größeren Anlagesummen lohnen.
6.Alle Vorteile und Nachteile sowie involvierten Kosten erläutern lassen, ausführlich nachfragen und schriftliche Unterlagen anfordern.
7.Nur solche Investments tätigen, die man als Anleger auch versteht.
8.Ganz wichtig: Nicht beim ersten Termin unterschreiben, sich mehrere Angebote einholen und diese vergleichen.
Anlegertypen nach Klassen von Banken eingestuft
Klasse 1: sicherheitsorientiert – Tagesgeldkonten oder Rentenfonds werden oft empfohlen
Klasse 2: konservativ – Festverzinsliche Wertpapiere, Investitionen in Währungen oder Rentenfonds werden oft angeboten
Klasse 3: ertragsorientiert – gestreute Aktienfonds
Klasse 4: spekulativ -pekulative Anleihen oder Optionsscheine
Klasse 5: sehr spekulativ – ausländische Aktien-Nebenwerte oder sehr spekulative Anleihen
FAZIT:
Für Entscheidungen sollte sich jeder Investor Zeit nehmen und nichts überstürzen. Lieber eine zweite Meinung einholen, als die eigene Entscheidung später bereuen.
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