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PRiME Vector Technologies erhält Millionen-Förderung zur Entwicklung eines Covid-19-Impfstoffes

(Stuttgart/Tübingen) – Die neugegründete PRiME Vector Technologies GmbH konzipiert hochwirksame Impfstoffe mittels einer innovativen Plattformtechnologie, die die individuelle Anpassung von Impfvektoren an verschiedenste Anforderungen ermöglicht. Zur Entwicklung eines Covid-19-Impfstoffes stellt das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) dem Unternehmen ab sofort 1,3 Millionen Euro zur Verfügung. Auch die Carl-Zeiss-Stiftung unterstützt das Projekt mit 150.000 Euro.

Als das Forscherteam rund um die Unternehmensgründer Dr. Ralf Amann, Dr. Ferdinand Salomon und Dr. Melanie Müller im Jahr 2016 Preisträger des Science2Start-Ideenwettbewerbs wurde, war nur Fachleuten bewusst, welche Bedeutung ihre Plattform zur Herstellung von Impfstoffen haben könnte. 2020 ist selbst Laien klar, dass die Entwicklung aussichtsreicher Impfstoffe überlebenswichtig ist. Und dass der Kampf gegen neue Krankheiten innovative Ideen erfordert.

Die PRiME Vector Technologies GmbH ist ein junges Start-up in der BioRegion STERN, das Impfstoffe nach dem Baukastenprinzip konzipiert. Ihre Plattformtechnologie ermöglicht die individuelle Anpassung von Impfvektoren an verschiedenste Anforderungen. Mittels eines Vektors können genetische Informationen in eine Empfängerzelle transportiert werden. Die auf diesem Wege in die Empfängerzelle eingebrachten genetischen Informationen können im zu impfenden Organismus abgelesen werden, um dann als Antigene das Immunsystem zu aktivieren.

Um auf diese Weise Impfstoffe herzustellen, verwendet das Biotech-Unternehmen als Vektor einen Stamm des Orf-Virus, der attenuiert, also nicht mehr krankmachend und daher gänzlich ungefährlich für den Menschen, ist. Orf ist ursprünglich eine ansteckende Hautkrankheit, die vor allem Schafen und Ziegen befällt. Die so gewonnenen rekombinanten, also gentechnisch veränderten, Impfstoffe können deutlich wirksamer sein als bisher bekannte Wirkstoffe. Das Forscherteam entwickelte dafür eine Plattformtechnologie, die den Orf-Virusvektor (ORFV) als Immunmodulator verwendet. Dieser kann zur Prävention gegen Infektionskrankheiten sowie als therapeutischer Tumorimpfstoff eingesetzt werden.

Unter dem Eindruck der Pandemie hat sich das Unternehmen entschieden, einen Beitrag im Kampf gegen das Corona-Virus zu leisten. „Aufgrund der zunehmend dramatischen globalen Covid-19-Bedrohung entwickeln wir derzeit einen polyvalenten Impfstoffkandidaten unter Verwendung unserer einzigartigen Plattformtechnologie“, erklärt Dr. Amann. Das BMWi unterstützt die Anstrengungen mit einer kurzfristigen Aufstockung der EXIST-Förderung in Höhe von zusätzlichen 1,3 Millionen Euro. Außerdem beteiligt sich die Carl-Zeiss-Stiftung an dem Projekt mit weiteren 150.000 Euro.

Aktuell nutzt das Unternehmen, das eine Ausgründung aus der Universität Tübingen ist, die Räumlichkeiten und Labore am Interfakultären Institut für Zellbiologie, Abteilung Immunologie, der Universität Tübingen. Langfristig wollen die Forscher auf eigenen Beinen stehen: „Wir befinden uns derzeit in Gesprächen mit Investoren bezüglich einer Finanzierung. Diese verlaufen sehr vielversprechend, es herrscht aktuell großes Interesse an unserer Arbeit“, freut sich Dr. Amann. Sollte dem Team der Durchbruch mit einem Corona-Impfstoff gelingen, dürfte die entsprechende Finanzierung nur noch eine Frage der Zeit sein.

Über die BioRegio STERN Management GmbH:
Die BioRegio STERN Management GmbH ist Wirtschaftsentwickler für die Life-Sciences-Branche. Sie fördert im öffentlichen Auftrag Innovationen und Start-ups und trägt so zur Stärkung des Standorts bei. In den Regionen Stuttgart und Neckar-Alb mit den Städten Tübingen und Reutlingen ist sie die zentrale Anlaufstelle für Gründer und Unternehmer.
Die BioRegion STERN zählt zu den großen und erfolgreichen BioRegionen in Deutschland. Alleinstellungsmerkmale sind die bundesweit einzigartige Mischung aus Biotechnologie- und Medizintechnikunternehmen sowie die regionalen Cluster der Automatisierungstechnik, des Maschinen- und Anlagenbaus.

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Bildquelle: Melanie Amann

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