Die Situation in der Vormundschaft für Minderjährige war lange Zeit prekär. Die Fachkräfte waren noch vor zehn Jahren mit zu vielen Fällen überlastet, was zu dramatischen Vorfällen führte. Die Umsetzung der daraus resultierenden Reform untersucht Michael Hubig in „Evaluation und Perspektiven der Vormundschaft und Pflegschaft für Minderjährige im Kreis Minden-Lübbecke. Eine empirische Untersuchung der Auswirkungen der Reformen ab 2011/2012“. Sein Buch ist im April 2020 im GRIN Verlag erschienen.
Interessenskonflikte, mangelnde sozialpädagogische Qualifikation und der Umstand, dass manche Fachkräfte ihre Mündel nicht persönlich kannten, führten bereits vor 20 Jahren zu der Forderung nach umfassenden Änderungen. Diese fanden aber erst statt, nachdem es zu mehreren Todesfällen von Kindern unter Amtsvormundschaft gekommen war. Mit der Reform des Vormundschaftsrechts aus dem Jahr 2011/2012 befasst sich Michael Hubig in „Evaluation und Perspektiven der Vormundschaft und Pflegschaft für Minderjährige im Kreis Minden-Lübbecke“. Sein Fokus liegt auf ihrer praktischen und rechtlichen Umsetzung.
Ist ein erneutes Umdenken nötig?
Die rechtlichen Rahmenbedingungen für die Vormundschaft und Pflegschaft von Minderjährigen sind teilweise über 100 Jahre alt. Damals wurde das Vormundschaftsrecht für Waisenkinder ausgelegt, heutzutage geht es jedoch in den meisten Fällen um Kindeswohlgefährdung. Die Reform von 2011/2012 beschränkte unter anderem die Fallzahlen pro Vollzeitkraft auf 50 Mündel. Welche neuen Anordnungen diese Reform außerdem mit sich brachte und welche Defizite sich aus deren Umsetzung ergeben, untersucht Michael Hubig empirisch am Beispiel des Kreises Minden-Lübbecke. Da die nächste weitreichende Reform unmittelbar bevorsteht, stellt er die aktuelle Lage in „Evaluation und Perspektiven der Vormundschaft und Pflegschaft für Minderjährige im Kreis Minden-Lübbecke“ dar und gibt konkrete Empfehlungen. Er richtet sich an Fachkräfte der Kinder- und Jugendhilfe, Sozialpädagog/innen und Erzieher/innen.
Über den Autor
Michael Hubig ist verheiratet, hat 2 Töchter und begann sein Studium der Sozialen Arbeit erst nach mehr als einem halben Berufsleben. Nach einigen Jahren ehrenamtlicher Tätigkeit in der rechtlichen Betreuung fand er im Rahmen seines Anerkennungspraktikums in der Vormundschaft und Pflegschaft heraus, dass seine Interessen und Perspektiven im Bereich der Kinder- und Jugendhilfe liegen. Seine eigenen Erfahrungen und Kennnisse, aber auch bestehende Kontakte, waren für seine Forschungsarbeit von großem Nutzen.
Das Buch ist im April 2020 im GRIN Verlag erschienen (ISBN 978-3-34614-138-5).
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