StartseiteWirtschaft und FinanzenGeschäftsjahr 2019: TÜV Rheinland setzt stabiles Wachstum fort / Umsatz fast 2,1 Milliarden Euro / EBIT bei 135,6 Millionen Euro / 21.500 Mitarbeitende / Corona-Krise mit erheblichen Auswirkungen 2020

Geschäftsjahr 2019: TÜV Rheinland setzt stabiles Wachstum fort / Umsatz fast 2,1 Milliarden Euro / EBIT bei 135,6 Millionen Euro / 21.500 Mitarbeitende / Corona-Krise mit erheblichen Auswirkungen 2020 - PrNews24.de

Köln (ots) – TÜV Rheinland ist im Geschäftsjahr 2019 weiter gewachsen: Der Umsatz des international tätigen Prüfdienstleisters kletterte erstmals über die 2-Milliarden-Grenze und lag im vergangenen Jahr bei 2,085 Milliarden Euro. Das entspricht einem Plus von 87 Millionen Euro oder 4,4 Prozent. Das Ergebnis (EBIT) lag mit 135,6 Millionen Euro etwas niedriger als im Jahr 2018 (137,5 Millionen Euro). Die EBIT-Rendite betrug im vergangenen Geschäftsjahr 6,5 Prozent. Gestiegen ist die Zahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter weltweit: Sie erreichte im Jahresdurchschnitt 2019 genau 21.441 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – umgerechnet auf Vollzeitstellen. Das sind 991 oder 4,8 Prozent mehr als im Vorjahr. Das Investitionsvolumen lag bei 70 Millionen Euro.

„Wir sind mit unserem Umsatzwachstum insgesamt zufrieden. In den vergangenen Jahren haben wir Umsatz und Ergebnis jeweils steigern können. Das ist auch für die kommenden Jahre nach Überwindung der Corona-Krise unser Ziel“, so der Vorstandsvorsitzende der TÜV Rheinland AG Dr.-Ing. Michael Fübi bei Vorstellung der Bilanz.

Vor dem Hintergrund der aktuellen Corona-Pandemie zeigt sich Dr. Fübi nur mittelfristig zuversichtlich: TÜV Rheinland sei momentan von den Auswirkungen der Corona-Krise in verschiedenen Ländern negativ betroffen. Und zwar nicht mehr nur in dem Fall, wenn eine Leistungserbringung nicht möglich ist – beispielsweise bei der Durchführung von Präsenzseminaren in der Akademie in Deutschland oder bei der Fahrzeugprüfung in Spanien. Inzwischen sind Kunden in nahezu allen Ländern und Branchen von den Folgen der Pandemie stark betroffen, so dass insgesamt ein Umsatzrückgang zu erwarten sei. In Deutschland nutzt das Unternehmen deshalb in einigen Bereichen das Instrument der Kurzarbeit.

Mittelfristig sieht sich TÜV Rheinland sehr gut aufgestellt. Dr. Fübi: „Unser Geschäftsmodell ist und bleibt überzeugend: Wir als TÜV Rheinland sind Garant für Qualität und Sicherheit. Sicherheitsrelevante Prüfungen für einige Wochen auszusetzen ist nachvollziehbar und vertretbar. Dauerhaft auf die Prüfung von Industrieanlagen oder Kraftwerken, von Fahrzeugen, IT-Infrastruktur oder Aufzügen zu verzichten, geht nicht. Viele unserer Dienstleistungen sind relevant für unser Leben und unsere Wirtschaft. Daran ändert sich durch die jetzige Krise nichts.“

Geschäftsentwicklung und Finanzlage

Das Eigenkapital von TÜV Rheinland erhöhte sich 2019 um 5,3 Millionen Euro von 412,2 Millionen Euro auf 417,5 Millionen Euro. Der Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit betrug 2019 – nach 183 Millionen Euro im Geschäftsjahr 2018 – 221,1 Millionen Euro. Die Investitionen lagen ohne Unternehmensakquisitionen 2019 bei 70 Millionen Euro. Schwerpunkte der Investitionen waren verschiedene Software- und Digitalisierungsprojekte, der Ausbau von Prüfkapazitäten sowie der Ausbau und die Modernisierung von Prüflaboren und Prüfstellen.

Der deutsche Heimatmarkt machte 2019 einen Umsatzanteil von 53,4 Prozent am Gesamtumsatz von TÜV Rheinland aus, die anderen Regionen steuerten entsprechend 46,6 Prozent bei. Der Umsatz in Deutschland stieg um 4 Millionen Euro und lag 2019 bei 1,113 Milliarden Euro. Außerhalb Deutschland hat sich der Umsatz 2019 etwas stärker entwickelt als in den Vorjahren: Er erreichte 972 Millionen Euro im Vergleich zu 889 Millionen Euro im Jahr 2018

Auch bei Mitarbeitenden spiegelt sich die Internationalität des Unternehmens wider: 2019 waren 57,5 Prozent der 21.441 Beschäftigten außerhalb Deutschlands tätig. In Deutschland hatte TÜV Rheinland 2019 im Jahresdurchschnitt umgerechnet auf Vollzeitstellen 9.082 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, knapp 290 mehr als im Vorjahr. Außerhalb Deutschlands stieg die Anzahl der Mitarbeiter um mehr 700 auf nun 12.359.

Stellenwert von Sicherheit im Alltag wächst

Wie stark sich die Corona-Pandemie auf das Geschäft von TÜV Rheinland im Jahr 2020 auswirken wird, lässt sich aktuell noch nicht genau beziffern. Zwei für TÜV Rheinland wichtige Trends sind absehbar. So wird die Digitalisierung in Wirtschaft und Gesellschaft durch die aktuelle Pandemie international erheblich vorangetrieben. Unter anderem hat TÜV Rheinland 2019 15 Millionen Euro in Zukunfts- und Digitalisierungsthemen investiert, insbesondere in die Umstellung auf One SAP on HANA, das größte IT-Projekt der vergangenen Jahrzehnte. Erheblich waren auch die Investitionen in eine neue digitale Kundenplattform für Kunden im Geschäftsbereich Produkte. Der Bereich der beruflichen Qualifikationen, Fortbildungen und Seminare wird verstärkt in E-Learning-Kursen oder in der „virtuellen Akademie“ von TÜV Rheinland abgewickelt. Für Audits und anstehende Prüfungen hat TÜV Rheinland, wo es möglich ist und in Abstimmung mit den Aufsichtsbehörden und Kunden, Remote-Audits entwickelt und führt diese durch. Der Grund für diese Maßnahmen: TÜV Rheinland geht davon aus, dass bestimmte Bereiche des Arbeitens und Wirtschaftens dauerhaft durch die Corona-Pandemie verändert werden, es kein Zurück zur alten „Normalität“ gibt.

Eine weitere Auswirkung der Corona-Krise sieht Dr.-Ing. Michael Fübi in der Wahrnehmung von Sicherheit: „Ich bin davon überzeugt, dass Sicherheit als Grundbedürfnis der Menschen bestehen bleibt. Ich könnte mir sogar vorstellen, dass die Sensibilisierung für Gesundheit und Sicherheit im Alltag steigt durch die Krise.“ Bestätigt wird diese Einschätzung durch eine aktuelle repräsentative Umfrage von Civey: Das Berliner Meinungsforschungsinstitut hat Mitte April 2020 im Auftrag von TÜV Rheinland 2.500 Menschen in Deutschland gefragt, wie sich der Stellenwert von unabhängig geprüfter Sicherheit durch die Corona-Pandemie für sie persönlich verändert. 26,9 Prozent der Befragten geben an, dass der Stellenwert von Sicherheit für sie gestiegen ist, für knapp 62 Prozent ist er unverändert, für 11,2 Prozent ist er (eher) gesunken.

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