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Multi-Fuel-Brenngaserzeuger für BHKW´s entwickelt - PrNews24.de

Biogene Kraftstoffe werden flexibel nutzbar

Ein neuartiger Multi-Fuel-Brenngaserzeuger hat das Potenzial, die zunehmende Vielfalt alternativer flüssiger Brennstoffe in gasbetriebenen Blockheizkraftwerken (BHKW) kleiner Leistung flexibler nutzen zu können. Eine Skalierung für mittlere Leistungen ist möglich. Mit dem Brenngaserzeuger können beispielsweise hydrierte Bioöle und Bioethanol in ein wasserstoffreiches Gas gewandelt und die Treibhausgasemissionen bei der Erzeugung von Strom und Wärme reduziert werden. Die schwankenden chemisch-physikalischen Eigenschaften unterschiedlicher biogener Brennstoffe kann der Multi-Fuel-Brenngaserzeuger ausgleichen. Aufwändige Anpassungs- oder Umbauarbeiten für einen Wechsel des Brennstoffes, zum Beispiel an der Motorentechnik von BHKW´s, sind nicht erforderlich. Entstanden ist der Multi-Fuel-Brenngaserzeuger in einem gemeinsamen Forschungsprojekt des Instituts für Mikroverfahrenstechnik am Karlsruher Institut für Technologie (KIT), der OWI Science for Fuels gGmbH (OWI) und des Zentrums für BrennstoffzellenTechnik (ZBT).

Im Brenngaserzeuger sind unterschiedliche flüssige biogene und fossile Brennstoffe mit variierenden Eigenschaften nutzbar. Er besteht aus einem Mikromischer, einer neuartigen Spraydüse und einer Reformereinheit, die einen Gemischbildner und einen Katalysator beinhaltet. Der am KIT entwickelte Mikromischer (Zyklonmischer) verarbeitet unterschiedliche Brennstoffe zu einem möglichst homogenen Gemisch. Bei der Spraydüse handelt es sich um eine vom ZBT konstruierte Multihole-Düse, die aus verschiedenen gemischten Brennstoffen ein für den Reformer nutzbares Spray erzeugt. Der am OWI entwickelte Reformer setzt das Spray zu einem energiereichen Synthesegas um, das im BHKW für die Strom- und Wärmeerzeugung nutzbar ist.

Die Einzeluntersuchungen des Projekts zeigten, dass die in den Versuchen eingesetzten Brennstoffe Rapsmethylester, hydriertes Bioöl, Sonnenblumenöl, Ethanol und Heizöl alle verwendet werden konnten. Die Zusammensetzungen der aus den Brennstoffen gewonnenen Synthesegase ähnelten sich bei vergleichbaren Randbedingungen sehr. Der Wasserstoffanteil lag durchweg bei zirka 30 % und der Kohlenstoffmonoxid-Anteil bei zirka 10 %. Eine Herausforderung bildete bis zum Projektende unter anderem der gekoppelte Betrieb der Spraydüse mit dem Reformer. Während des Betriebes kam es zu Funktionsstörungen durch Verstopfungen der Düsenbohrungen und Ablagerungsbildung. Die Erarbeitung angepasster Filter- und Prozesskonzepte zur Vermeidung der aufgetretenen Herausforderungen, könnten Gegenstand eines Folgeprojekts werden.

Das Gesamtsystem des Brenngaserzeugers bietet Betreibern von BHKW-Anlagen die Möglichkeit, eine Auswahl des aktuell kostengünstigsten Brennstoffes zu nutzen und ein Least Cost Routing (LCR) in die Betriebsstrategie der Anlage zu integrieren. Zusätzlich ermöglicht es den elektrischen Wirkungsgrad der Anlage zu erhöhen, da die Abwärme der Anlage zur Reformierung genutzt werden kann. Der wirtschaftliche Nutzen des Brenngaserzeugers kann die ökonomische Attraktivität von KWK-Anlagen erhöhen, wenn verschiedene biogene Brennstoffe zum Einsatz kommen.

Das IGF-Vorhaben 19168 N der Forschungsvereinigung „Umwelttechnik“, Bliersheimer Str. 58-60, 47229 Duisburg, wurde über die AiF im Rahmen des Programms zur Förderung der industriellen Gemeinschaftsforschung und -entwicklung (IGF) vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages gefördert.

Die OWI Science for Fuels gGmbH ist eine unabhängige und gemeinnützige Forschungseinrichtung. In Zusammenarbeit mit Partnern aus Industrie und Forschung forscht und entwickelt OWI Konzepte und Technologien auf den Gebieten der energieeffizienten Nutzung flüssiger konventioneller und alternativer Brenn- und Kraftstoffe sowie innovativer Effizienztechnologien. Das Ziel sind technisch ausgereifte, treibhausgas- und emissionsarme Lösungen für die Wärmeerzeugung und Mobilität von Morgen. OWI ist ein An-Institut der RWTH Aachen und versteht sich als Mittler zwischen Grundlagenforschung und Anwendung. Im Rahmen des Technologietransfers bearbeitet OWI sowohl aus öffentlichen Fördermitteln finanzierte Projekte als auch industrielle Forschungsaufträge. Zu den Kunden gehören beispielsweise Hersteller von Haushaltsheizungen, Unternehmen der Automobilzulieferindustrie, der Mineralölwirtschaft und der Thermoprozesstechnik.

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OWI Science for Fuels gGmbH (OWI)
Michael Ehring
Kaiserstrasse 100
52134 Herzogenrath
49 (0)2407 / 9518 – 138
m.ehring@owi-aachen.de
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Bildquelle: Zentrum für BrennstoffzellenTechnik

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