StartseiteAllgemeinStudienauswertung zeigt höchste Vitamin-C-Spiegel im Blut bei täglichem Verzehr von einem Glas Frucht- oder Gemüsesaft

Studienauswertung zeigt höchste Vitamin-C-Spiegel im Blut bei täglichem Verzehr von einem Glas Frucht- oder Gemüsesaft - PrNews24.de

Auswertung einer Studie mit mehr als 23.000 Erwachsenen aus acht Ländern im British Medical Journal publiziert

Bonn, 14.07.2020 – Eine jüngst veröffentlichte Studie* im British Medical Journal zeigt, dass das Trinken eines Glases Frucht- oder Gemüsesaftes im Vergleich zu anderen Nahrungsmitteln, darunter unterschiedliche Frucht- und Gemüsearten, mit höheren Vitamin-C- und Carotinoid-Spiegeln im Blut einhergeht.

Forscher unter Leitung eines Teams der Universität Cambridge haben Daten der sogenannten EPIC-Studie (European Prospective Investigation into Cancer and Nutrition) analysiert, die insgesamt mehr als 340.000 Erwachsene aus acht Ländern einschloss. Ernährung und Blutproben von 9.754 Teilnehmern mit einem Typ-2-Diabetes wurden mit denen von 13.662 gesunden Individuen verglichen. Dabei wurden der Vitamin-C- sowie die Carotinoid-Spiegel (bioaktive Verbindungen in orangen/gelben/roten Früchten und Gemüsearten) im Blut ermittelt und ergänzend auf diesen Werten basierend eine Art Biomarker-Wert (composite biomarker score) errechnet.

Die Ergebnisse zeigten, dass höhere Spiegel an Vitamin C und Carotinoiden im Blut sowie ein insgesamt höherer Biomarker-Wert statistisch gesehen ein geringeres Risiko für Diabetes Typ 2 mit sich bringen. Dies führte die Forscher zu der Schlussfolgerung, dass ein höherer Anteil an Früchten und Gemüse in der Ernährung dazu beitragen könnte, einer Diabetes-Typ-2-Erkrankung vorzubeugen – vor allem bei denjenigen, die aus Gewohnheit nur wenig davon essen.

Die Forscher haben auch untersucht, welche Nahrungsmittel mit einem höheren Biomarker-Wert verbunden sind und zu höheren Nährstoff-Spiegeln im Blut führen. Dabei fanden sie heraus, dass bei täglicher Aufnahme von Frucht- und Gemüsesäften die höchsten Blutspiegel an Vitamin C gefunden wurden, gefolgt von Zitrusfrüchten, Fruchtgemüse (z. B. Tomate, Avocado, Paprika, Zucchini) und Kohl. Fruchtsäfte, vor allem Zitrussäfte, sind bekannt dafür, reich an Vitamin C zu sein. Ein Glas enthält oft bereits 80 bis 100 % der täglich empfohlenen Menge.

Wurzelgemüse, Frucht- und Gemüsesäfte, Fruchtgemüse und Zitrusfrüchte waren die Nahrungsmittel, die mit den höchsten Biomarker-Werten insgesamt einschließlich jener für Provitamin A (beta-Carotin, beta-Cryptoxanthin) sowie Lutein und Zeaxanthin verbunden waren.

Professor Ralf Schweiggert, Inhaber des Lehrstuhls Analytik und Technologie pflanzlicher Lebensmittel an der Hochschule Geisenheim, sieht in der Studie eine Weiterentwicklung, aber auch Bestätigung früherer Erkenntnisse: „In guter Übereinstimmung mit der aktuellen Studie sahen wir vorausgehend in einer Interventionsstudie, dass Provitamin A aus Orangensaft fast doppelt so gut aufgenommen wurde wie aus frischen Orangen.“

Die britische Ernährungswissenschaftlerin Dr. Carrie Ruxton kommentierte die neue Studie: „Während es wichtig ist, pro Tag mindestens fünf Portionen Obst und Gemüse zu sich zu nehmen, deutet diese Studie darauf hin, dass bestimmte Arten effektiver sind als andere, um die Spiegel bestimmter Verbindungen im Blut anzuheben. Reine Frucht- und Gemüsesäfte korrelierten am stärksten mit dem Vitamin-C-Spiegel. Wurzelgemüse hingegen standen beim Biomarker-Wert insgesamt ganz oben.“

Ruxton weiter: „Es ist laut der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) erwiesen, dass Vitamin-C die normale Immunabwehr stärkt, weswegen sie einen offiziellen Health Claim dazu zugelassen hat. Auf Grundlage dieser Studie lautet der beste Rat: Um einen optimalen Vitamin-C-Spiegel sicherzustellen, sollte man einen Regenbogeneine bunte Mischung aus Früchten und Gemüse essen und dazu täglich ein 150-ml-Glas 100-prozentigen Saft trinken.“

* Zheng J et al. (2020) Association of plasma biomarkers of fruit and vegetable intake with incident type 2 diabetes: EPIC-InterAct case-cohort study in eight European countries BMJ 370: m2194 https://www.bmj.com/content/370/bmj.m2194

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