Die Anzahl der Hautkrebsfälle bei den AOK Nordost-Versicherten hat sich in den vergangenen acht Jahren um ein Drittel erhöht, so das Gesundheitswissenschaftliche Institut Nordost (GeWINO).
Zwischen 2008 und 2015 stieg zudem der Anteil der an Hautkrebs erkrankten AOK Nordost-Versicherten ab 35 Jahren um fast die Hälfte, von 2,0 auf 2,9 Prozent. Das teilt das Gesundheitswissenschaftliche Institut Nordost (GeWINO) der AOK Nordost anlässlich des Europäischen „Tages des Hellen Hautkrebses“ am 13. September mit. Obwohl in 2015 fast ein Drittel aller Hautkrebsneuerkrankungen im Rahmen des Vorsorge-Screenings entdeckt wurden, nahm 2014/2015 nur jeder fünfte Versicherte dieses Angebot in Anspruch.
Die umgangssprachlich „heller“ oder „weißer“ Hautkrebs genannten sonstigen bösartigen Neubildungen der Haut machen das Gros der Hautkrebsdiagnosen aus und treten etwa 6,5 Mal häufiger auf als das bösartige Melanom. Im Jahr 2015 litten 86 Prozent der an Hautkrebs erkrankten Versicherten an hellem Hautkrebs.
Regional ist der stärkste Anstieg der Hautkrebsprävalenz seit 2008 bei den über 35-Jährigen mit 65 Prozent in Brandenburg zu verzeichnen. Im Küstenbereich Mecklenburg-Vorpommerns und in den Städten Rostock und Schwerin ist das Hautkrebsrisiko bei den AOK Nordost-Versicherten jedoch insgesamt am höchsten. In Berlin, im Elbe-Elster-Kreis und im Landkreis Oberspreewald-Lausitz hingegen ist es deutlich geringer. Landesweit sind in Mecklenburg-Vorpommern 3,5 Prozent und in Brandenburg 3,2 Prozent der über 35-Jährigen an Hautkrebs erkrankt, während der Anteil in Berlin bei lediglich 2,3 Prozent liegt. Zwar ist der Anteil unter den jüngeren Versicherten zwischen 35 und 54 Jahren mit 0,4 Prozent noch relativ gering, aber auch in diesen Altersklassen steigt die Häufigkeit der Hautkrebsfälle. „Hautkrebs wird damit auch zunehmend zu einem Risiko für Jüngere“, warnt Dr. Jan Breitkreuz vom GeWINO.
„Die Gefahr, an Hautkrebs zu erkranken ist unter anderem vom Hauttypus abhängig, steigt jedoch auch mit der lebenslangen UV-Licht-Belastung – respektive mit dem Lebensalter an“, erläutert Breitkreuz. Die geringere Hautkrebsrate in Berlin führt das GeWINO neben der jüngeren Altersstruktur der Versicherten auch auf den vergleichsweise hohen Anteil von Einwohnern mit Migrationshintergrund und deren häufig weniger UV-empfindliche Hauttypen zurück. „Die durch Reflektionen des Wassers besonders hohe UV-Strahlung in den Küsten- und Seengebieten kombiniert mit dem dortigen Freizeitverhalten trägt offenbar zu den vielen Hautkrebsfällen in Mecklenburg-Vorpommern bei“, so Breitkreuz.
Hautkrebs entwickelt sich meist über Jahre. Je früher er erkannt und behandelt wird, desto besser sind die Heilungschancen. Jeder gesetzlich Versicherte ab dem 35. Lebensjahr hat deshalb alle zwei Jahre Anspruch auf das kostenlose Hautkrebsscreening. „Leider hat unsere Analyse gezeigt, dass Versicherte ab dem 55. Lebensjahr das Hautkrebsscreening nur sporadisch in Anspruch nehmen, obwohl sie zur Hochrisikogruppe für Hautkrebs gehören“, resümiert Breitkreuz.
Seit Einführung des Hautkrebsscreenings als Versichertenleistung im Jahr 2008 hat sich der Anteil der AOK Nordost-Versicherten, die diese Möglichkeit in Anspruch nehmen, nordostweit auf knapp zwölf Prozent jährlich gesteigert. Seit drei Jahren stagniert die Inanspruchnahme jedoch. Im Vergleich zu Brandenburg und Berlin nehmen die Versicherten in Mecklenburg-Vorpommern das Hautkrebsscreening besonders zögerlich wahr.
Die AOK Nordost bietet ihren Versicherten nicht nur die Möglichkeit des kostenfreien Hautkrebsscreenings, sondern mit der sun&air-APP auch technische Unterstützung für den bewussten Umgang mit der Sonne.
Das GeWINO-Spotlight Hautkrebs- und Hautkrebsscreening kann unter www.gewino.de kostenlos heruntergeladen werden.
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