Planegg/Martinsried (13.01.2021) – Die Medigene AG (Medigene, FWB: MDG1, Prime Standard), ein Immunonkologie-Unternehmen mit klinischen Projekten fokussiert auf die Entwicklung T-Zell-gerichteter Krebstherapien, erhielt Patente für bestimmte Technologien in wichtigen Gebieten, darunter die USA und Europa. Patentanmeldungen in weiteren Gebieten sind anhängig.
TCR Bibliothek (US10,858,760)
Dieses US-Patent, aus dessen Familie im Jahr 2019 bereits ein Patent in Europa erteilt wurde (EP3303591), schützt Medigenes Bausteinbibliothek für T-Zell-Rezeptoren (T cell receptor, TCR), die eine schnelle Rekonstruktion und Analyse neu entdeckter menschlicher TCR-Sequenzen ermöglicht.
Zwei TCR-Proteinketten, alpha und beta, bestimmen zusammen die Spezifität des TCR. Das Patent umfasst eine Bibliothek mit 92 TCR-Konstrukten (einschließlich aller 45 verschiedenen TCR-alpha-Ketten und aller 47 verschiedenen TCR-beta-Ketten), die als Ausgangsmaterial für die rekombinante Expression eines beliebigen TCR benötigt werden. Die Konstrukte enthalten auch Designelemente für den flexiblen Austausch beliebiger anderer TCR-Regionen und Adapter-Sequenzen, die es ermöglichen, rekonstruierte TCRs auf verschiedenen Wegen in Empfänger-T-Zellen einzuschleusen.
Diese Bibliothek ermöglicht eine schnelle Hochdurchsatz-Rekonstruktion einer großen Anzahl von TCR-Kandidaten, die spezifisch für gewünschte Antigene sind. Außerdem bietet die Bibliothek Werkzeuge, um Patienten-spezifisch TCRs herzustellen, die gegen bestimmte Mutationen gerichtet sind. Die effiziente Herstellung vieler TCRs parallel ermöglicht es, die Sequenzen mit der besten Funktionalität schnell zu identifizieren und für zelluläre TCR-T-Therapien auszuwählen.
CrossTAg-1 (EP3394247A1)
Das Europäische Patentamt beabsichtigt, ein europäisches Patent zu erteilen, das die CrossTAg-1-Technologie abdeckt. Patente für diese Technologie wurden letztes Jahr bereits in Japan (JP6676759), Australien (AU2016374873) und Neuseeland (NZ741954) erteilt.
Diese Technologie ermöglicht die Kreuzpräsentation von Antigenen auf Molekülen des Haupthistokompatibilitätskomplex (Major Histocompatibility Complex, MHC) der Klassen I und II (beim Menschen auch „Humane Leukozytenantigene“, HLA, genannt) und stimuliert dadurch sowohl Killer- als auch Helfer-T-Zellen. Diese wichtigen Untergruppen von T-Zellen spielen eine Schlüsselrolle bei der Immunantwort, einschließlich derjenigen gegen Krebs.
Die CrossTAg-1-Technologie sorgt dafür, dass kurze Peptide eines Antigens durch zelluläre Wege sowohl für die Klasse-I- als auch für die Klasse-II-HLA-Präsentation effektiv verarbeitet werden. Daher glaubt Medigene auch, dass die Verwendung der CrossTAg-Technologie die T-Zell-Antworten auf mRNA-basierte Impfstoffe potenziell verbessern könnte.
CrossTAg-2 (US10,882,891)
Das CrossTAg-2-Patent, welches im vergangenen Jahr bereits in Japan (JP6697562), Australien (AU2016374874) und Neuseeland (NZ741955) und jetzt in den USA erteilt wurde, deckt die Verwendung der CrossTAg-Technologie in dendritischen Zellen (dendritic cells, DCs) und DC-Impfstoffen ab. Durch diese Technologie werden neben den Killer- auch Helfer-T-Zellen effektiv gegen spezifische Angriffsziele stimuliert, was eine sehr breite Immunaktivierung ermöglicht.
Die Medigene Immunotherapies GmbH und das Helmholtz Zentrum München sind Co-Antragsteller und die CrossTAg-Patente fallen unter die Lizenzvereinbarung, die mit dem Helmholtz Zentrum München abgeschlossen wurde.
Prof. Dolores Schendel, Vorstandsvorsitzende und Wissenschaftsvorstand von Medigene: „Das wachsende Patentportfolio von Medigene spiegelt die breite Anwendbarkeit ihrer kontinuierlichen Innovationen und wissenschaftlichen Spitzenleistungen im Bereich der therapeutischen T-Zellen wider. Der Aufbau eines Patentbestands, der diese Technologien in wichtigen kommerziellen Märkten abdeckt, ist entscheidend, um den Wert unserer Investitionen in Innovationen zu schützen. Wir glauben, dass unsere Technologien einen wichtigen Beitrag zur Bewältigung der ständigen Herausforderungen in der klinischen Medizin bei soliden Tumoren und Infektionskrankheiten leisten können.“
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Über Medigene
Die Medigene AG (FWB: MDG1, Prime Standard, ISIN DE000A1X3W00,) ist ein börsennotiertes Biotechnologie-Unternehmen mit Hauptsitz in Martinsried bei München. Das Unternehmen entwickelt hochinnovative Immuntherapien zur Behandlung von verschiedenen Krebsarten und -stadien. Dabei konzentriert sich Medigene auf personalisierte, T-Zell-gerichtete Therapieansätze. Entsprechende Projekte befinden sich in der präklinischen und klinischen Entwicklung.
Weitere Informationen unter www.medigene.de
Über Medigenes TCR-Ts
Die TCR-Technologie zielt darauf ab, körpereigene T-Zellen des Patienten mit tumorspezifischen T-Zell-Rezeptoren (T cell receptor, TCR) auszustatten. Die bezüglich ihres Rezeptors modifizierten T-Zellen sind dadurch in der Lage, Tumorzellen zu erkennen und wirksam zu zerstören. Dieser immuntherapeutische Ansatz versucht, die bestehende Toleranz gegenüber den Krebszellen und die Tumor-induzierte Immunsuppression im Patienten zu überwinden, indem T-Zellen des Patienten außerhalb des Körpers (ex vivo) aktiviert und modifiziert werden. Die TCR-T-Therapie wird für das Auffinden einer größeren Anzahl von möglichen Tumor-Antigenen im Vergleich zu anderen T-Zell basierenden Immuntherapien, wie den chimären Antigenrezeptor T-Zellen (chimeric antigen receptor T cells, CAR-Ts), entwickelt.
Medigene führt eine erste klinische Phase-I/II-Studie mit ihrem ersten eigenen TCR-T-Kandidaten MDG1011 für die Blutkrebsindikationen AML und MDS sowie eine zweite klinische Phase-I-Studie mit MDG1021 bei Patienten, die nach allogener (körperfremder) hämatopoetischer Stammzelltransplantation (allo-HSZT) einen Rückfall oder andauernde Blutkrebserkrankung erleiden, durch. Weiterhin baut Medigene eine Pipeline von TCRs auf und kooperiert mit bluebird bio, Inc. und Cytovant Sciences HK Ltd. mit Fokus auf solide Tumor-Indikationen.
Über Medigenes DC-Impfstoffe
Neben Medigenes Entwicklungsschwerpunkt, den T-Zell-Rezeptor-modifizierten T-Zellen (TCR-Ts) hat das Unternehmen eine neue Generation Antigen-spezifischer dendritischer Zell-Impfstoffe entwickelt.
Dendritische Zellen (dendritic cell, DC) sind in der Lage, Antigene aufzunehmen, zu prozessieren und sie auf ihrer Zelloberfläche so zu präsentieren, dass Antigen-spezifische T-Zellen aktiviert und dadurch zur Reifung und Teilung angeregt werden. Die T-Zellen werden dadurch in die Lage versetzt, Tumorzellen zu erkennen und zu eliminieren, die das gleiche Antigen auf ihrer Oberfläche tragen. Ebenso können dendritische Zellen natürliche Killerzellen (NK-Zellen) dazu aktivieren, Tumorzellen anzugreifen. Das wissenschaftliche Team von Medigene hat neue, schnelle und wirksame Verfahren entwickelt, um autologe, d.h. körpereigene, dendritische Zellen reifen zu lassen und so aufzubereiten, dass sie eine besonders starke T-Zell- wie auch NK-Zell-Immunantwort generieren. Die dendritischen Zellen können mit unterschiedlichen Tumorantigenen versehen werden, um so verschiedene Tumorarten zu behandeln. Da sich hierbei eine Immunantwort über die Gesamtzeit der Gabe des DC-Impfstoffes aufbaut, eignet sich diese Form der Therapie insbesondere für Patienten, die an einer Tumorerkrankung leiden, diese aber mit Chemotherapie soweit reduziert wurde, dass die Verhinderung des Wiederausbruchs der Tumorerkrankung im Mittelpunkt steht.
Diese Mitteilung enthält bestimmte in die Zukunft gerichtete Aussagen. Diese spiegeln die Meinung von Medigene zum Datum dieser Mitteilung wider. Die von Medigene tatsächlich erzielten Ergebnisse können von den Feststellungen in den zukunftsbezogenen Aussagen erheblich abweichen. Medigene ist nicht verpflichtet, in die Zukunft gerichtete Aussagen zu aktualisieren. Medigene® ist eine Marke der Medigene AG. Diese Marke kann für ausgewählte Länder Eigentum oder lizenziert sein.
Kontakt
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Tel.: +49 89 2000 3333 01
E-Mail: investor@medigene.com
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ISIN(s): DE000A1X3W00 (Aktie)
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