Das Lichterfest Mariä Lichtmess wird am 1. teils auch am 2. Februar gefeiert und soll uns an die Kraft des Lichts erinnern, das alles durchdringt und alles wieder neu erwachen lässt. Das Fest, vierzig Tage nach Weihnachten, gilt als Abschluss der weihnachtlichen Feste.
In früheren Zeiten endete mit dem Lichtfest Imbolc, nach keltischer Zeitrechnung, die düstere Jahreszeit und es beginnt die helle Jahreshälfte. An Imbolc hat das bei der Wintersonnwende neugeborene Licht gesiegt. Die Herkunft der Bezeichnung Imbolc ist nicht genau bekannt, doch am wahrscheinlichsten ist die Interpretation „rituelle Reinigung“, denn am Tag der keltischen Feuergöttin Brigid (Beschützerin des neugeborenen Lebens) unterzog man Kopf, Hände und Füße einer besonders sorgfältigen Reinigung. Auch das Haus erhielt einen gründlichen „Frühjahrsputz“.
Am Lichtmesstag, dem 2. Februar, gehen viele alte Bauern immer noch zu ihren Obstbäumen, um sie wachzurufen und überbringen auch ihren Bienen die frohe Kunde vom Frühlingserwachen. Für Knechte und Mägde im 20. Jahrhundert war Lichtmess im wahrsten Sinne des Wortes ein Feiertag: Dann bekamen die Bediensteten nämlich ihren Lohn und zudem ein paar Tage frei – oftmals der einzige Urlaub im gesamten Jahr.
Seinen historischen Ursprung hatte Mariä Lichtmess als Lichterfest vermutlich in einer heidnischen Sühneprozession (Lupercalia), die alle fünf Jahre in Rom durchgeführt und als christliche Reaktion auf die heidnischen Traditionen eingeführt wurde.
Im Mittelalter wurden in der Winterzeit, im Rahmen der häuslichen Selbstversorgung, aus dem Talg der im Herbst geschlachteten Tiere Unschlitt-Kerzen gefertigt. Auch die kostbaren Wachskerzen entstanden in Heimarbeit während des Winters. Bis heute wird zu Mariä Lichtmess traditionell der Jahresbedarf an Kerzen für die Kirchen geweiht. Die brennende Kerze symbolisiert das neuerwachte Licht und Leben.
Oftmals bringen die Gläubigen an diesem Tag auch ihre Kerzen für den häuslichen Gebrauch zur Segnung in den feierlichen Gottesdienst mit. Von den gesegneten Kerzen glaubte man früher, dass sie Unheil abwehren. Besonders die schwarzen „Wetterkerzen“ sollten vor Gewitter und Stürmen schützen. Vielerorts findet mit den gesegneten Kerzen nach dem Gottesdienst eine Lichterprozession statt.
Im Anschluss wird häufig auch der Blasiussegen gespendet, welcher vor Krankheit schützen soll. Der Gedenktag des heiligen Blasius wird eigentlich erst einen Tag später, am 3. Februar, begangen.
Wachskerzen sind Produkte unserer jahrhundertealten Handwerkszunft -den Wachsziehern- die über Generationen hinweg das vertraute Kerzenlicht in Häuser und Kirchen hineingetragen haben.
Die Kerzeninnung (Bayerische Wachszieher-Innung) wurde 1946 in München gegründet. Die Innung fördert die Pflege gesellschaftlicher Kontakte zwischen allen Mitgliedern. Sie hat den Status einer bundesweit zuständigen Handwerksinnung, mit Gastmitgliedern in den deutschsprachigen Regionen unserer Nachbarländer. Die Kerzeninnung hat erkannt, dass es von großem Vorteil ist, wenn sich alle Mitglieder im Rahmen ihrer Vollversammlung mit beruflich Gleichgesinnten über betriebliche Probleme, in Fragen des Berufsnachwuchses, der Werbung, des Materialeinkaufes oder einfach des kollegialen Gedankenaustausches unterhalten. Alljährlich trifft man sich um die Geselligkeit unter den Mitgliedern und ihren Familien zu pflegen, natürlich bei Kerzenschein.
Zu den wichtigsten Aufgaben der Innung gehört, die Lehrlingsausbildung zu regeln und zu überwachen, die Zwischen-, Gesellen- und Meisterprüfungen abzunehmen sowie das handwerkliche Können der Gesellen und Meister zu fördern. Die Innung veranstaltet Workshops für ihre Mitglieder und führt Messnerschulungen durch. Außerdem stellt die Innung das Berufsbild der Wachszieher und Wachsbildner auf Fachmessen dar und zeigt dabei mit Vorführungen „lebendiges Handwerk“.
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