Tipps rund um die Finanzierung von Immobilien, Privateigentum in Immobilien ein Erfolgsmodell der sozialen Marktwirtschaft – im Gespräch mit Thomas Friese, Immobilienexperte und Entwickler aus Berlin und Oldenburg.
Die COVID-19-Pandemie hat viele Veränderungen mit sich gebracht – deutsche Immobilien gelten als sicher und renditestark. Sei es für Geldanleger oder Selbstnutzer. Im Gespräch mit Thomas Friese, Immobilienexperte und Entwickler aus Oldenburg in Niedersachsen hierzu: „Im vergangenen Jahr 2020 sind die Bauzinsen wieder gefallen. Zudem steigen die Kreditsummen. Laut des Kreditvermittlers Dr. Klein betrug ein durchschnittliches Darlehen bei 300.000 Euro. Im Vergleich zum Jahresbeginn sind das 36.000 Euro zusätzlich.“
Unter der Annahme, dass der normale Kreditnehmer ein Fünftel der Summe zur Baufinanzierung aus dem Eigenkapital aufbringt, sind die Kaufpreise bei ca. 375.00 Euro anzusetzen. „Wenn man davon ausgeht, dass der durchschnittliche Kreditnehmer etwa 20 Prozent zu seiner Finanzierungssumme als Eigenkapital beisteuert, liegen die Kaufpreise bei ungefähr 375.000 Euro. Das ist ein Indikator für steigende Preise von Immobilien in Deutschland“, gibt Thomas Friese zu bedenken.
Nun stellt sich die Frage, was Bauherren in der aktuellen Situation bei einer Baufinanzierung beachten müssen. „Sicherheit und Planbarkeit stehen im Vordergrund. Privateigentum an Immobilien ist ein Erfolgsmodell der sozialen Marktwirtschaft nach dem Zweiten Weltkrieg 1945. Neben der These „Wohlstand für alle“ sah der Gründer der sozialen Marktwirtschaft Erhard eine weitere These „Eigentum für jeden“. Auf dem Weg über immer breiter gestreutes Privateigentum sollte das Selbstbewusstsein geweckt und der Bürgersinn gestärkt werden“, erläutert Immobilienexperte Thomas Friese. Folgende Tipps von Immobilienexperten sollten Beachtung finden, um mit Freude am Immobilienmarkt teilzunehmen:
Tipp 1: Hohe Anfangstilgung
Besonders zu Beginn ist es wichtig, dass ein hoher Tilgungsbetrag für die Immobilie fällig wird. Dies ist nötig, damit die nachfolgenden Zinsen niedrig angesetzt werden. Selbst wenn niedrige Tilgungsraten bestehen, werden Kreditnehmer ohne hohe Anfangstilgung sehr lange das Darlehen abbezahlen. Ein weiterer Vorteil durch die hohe Anfangstilgung besteht auch darin, dass die Kosten in der Summe sinken. Zwei bis drei Prozent wird als minimale Summe empfohlen.
Tipp 2: Tiefer Beleihungsauslauf
Der Beleihungsauslauf beschreibt denjenigen Teil des maximal möglichen Beleihungswertes, der tatsächlich finanziert wird. Ein Beispiel zur Verdeutlichung: Sie kaufen ein Haus im Wert von 300.000 Euro und setzen den Kaufpreis als Beleihungswert an. Wenn Sie nun einen Kredit in Höhe von 240.000 Euro aufnehmen, führt dies zu einer 80-Prozent-Finanzierung. Dies hat zur Folge, dass Sie niedrigere Zinsen erhalten als bei einer Finanzierung in Höhe von 100 Prozent.
Hier sollten die Kreditnehmer einen umfangreichen Vergleich ansetzten, bei diesem Punkt bieten viele Banken ihre Zinskonditionen unterschiedlich an. Der durchschnittliche Beleihungsauslauf beträgt um die 85 Prozent, so die Berechnungen der Fachleute.
Tipp 3: Hohe Eigenkapitalsumme
Bei genauem Lesen fällt auf, dass bei Tipp Nummer 2 ein Teil der Summe fehlt. Dieser fehlende Betrag für den Kauf soll mit Eigenkapital beglichen werden. Dies erspart Ihnen viele Kosten, weshalb Sie vor allem bei Immobilien so viel wie möglich aus eigenen Einnahmequellen bezahlen sollten.
Tipp 4: Zukunftsbezogen
Im Januar 2021 sind die Zinsen für Baufinanzierungsvorhaben gefallen. Dies gilt für beide Arten der Zinsbindung, der kurzfristigen für fünf Jahre und der langfristigen für zwanzig Jahre. Hier müssen Sie sich nun überlegen, wie Sie die Zukunft sehen: Werden die Zinsen kurz- oder langfristig steigen? Oder doch sinken? Wenn Sie also von kurzfristig fallenden Zinsen ausgehen, sollten Sie eine kurzfristige Zahlungsbindung für die Finanzierung Ihrer Immobilie wählen. Übrigens können Sie einen langfristigen Vertrag nach zehn Jahren jederzeit ohne Entschädigung kündigen, falls die Zinsen weiter gefallen sind.
Tipp 5: Zinssicherheit
Aktuell wird von stagnierenden oder sinkenden Zinsen ausgegangen. Wenn Sie zurzeit über ein aktuelles Darlehen verfügen, können Sie eine Anschlussfinanzierung beantragen. Diese kann auch in Form eines Forwarddarlehens genutzt werden, wobei die jetzigen Zinsen auf die Zukunft übertragen werden. Dies lohnt sich nur, wenn Sie wieder steigende Zinsen bis zum Ende der Erstfinanzierung erwarten.
Tipp 6: Flexibilität
Insbesondere in diesen unsicheren Zeiten wie während der COVID-19-Pandemie ist Flexibilität wichtig. Dies gilt auch für die Baufinanzierung und den Kauf von Immobilien. Flexible Lösungen können Sie hier beispielsweise mit Sondertilgungsrechten erreichen. Zudem gibt es die Option, dass Sie die Tilgungsart wechseln oder die Tilgung pausieren können.
Tipp 7: Beratung
Grundsätzlich gilt, dass sich Interessierte wegen der Wichtigkeit der Finanzierung ausführlich und kompetent beraten lassen sollten. Wie bei Goethes FAUST gilt: „Zwar weiß ich viel, doch möcht ich alles wissen“.
V.i.S.d.P.:
Eva Steinmetz
Studentin & Bloggerin
Über den Autor:
Eva Steinmetz studiert zurzeit Angewandte Psychologie (B. Sc.) an der Apollon Hochschule der Gesundheitswirtschaft. Ihre Interessen beziehen sich auf Sportpsychologie im Zusammenhang mit Kampfsport. Darüber hinaus verfügt Sie über ein gutes Verständnis von wirtschaftlichen Themen, da sie bereits Erfahrungen in FinTechs sammeln durfte. Diese waren in den Bereichen Versicherungen und Finanzdienstleistungen tätig, wodurch Eva Steinmetz einen realistischen Einblick in diese Branchen erhalten hat.
Über Thomas Friese:
Der Immobilienexperte und Projektentwickler Thomas Friese, Berlin/ Oldenburg (Niedersachsen) ist einer Ausbildung im steuerlichen Bereich seit Mitte der siebziger Jahre im Bereich Immobilienentwicklung und Vermarktung tätig.
Kontakt
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