Wir sprachen mit Automatisierungsspezialist Marco Pilipovic von Forspace Solutions über aktuelle Herausforderungen in der Buchhaltung von Automobilzulieferern während der Corona-Krise.
Frage: Die aktuelle Lage stellt Unternehmen Deutschlandweit vor neue Herausforderungen. Welche Umstände sehen Sie aktuell auf Firmen zukommen?
Marco Pilipovic: „Unsere Branche sieht nach wie vor, dass viele Unternehmen das Thema der Digitalisierung und Automatisierung Ihrer Buchhaltung unterschätzt haben.
Speziell im Mittelstand hinken die Firmen hier kleineren und jüngeren Unternehmen und Start-Ups hinterher.
Gerade durch die in den letzten Jahren durch Krisen geschüttelte Automobilindustrie kommt es auf Optimierungen an.
Beginnend mit der durch die Finanzkrise 2008 ausgelösten Automobilkrise 2009, über den Dieselskandal, der im Jahr 2015 gipfelte, bis hin zum aktuellen Halbleitermangel.
Neben der Corona Krise werden Automobilhersteller und davon abgeleitet die Mittelständler der Zulieferbranche mit neuen Herausforderungen konfrontiert. Der Preisdruck der OEMs wirkt hier wie ein Katalysator und lässt mehr Betriebe in finanzielle Nöte geraten.
Wo in Produktion und Logistik die Prozesse optimiert werden und das letzte Quäntchen ausgereizt wird, übersehen viele Unternehmen das Alltägliche in Buchhaltung und Büro. In einigen Regionen wird es durch einen gewissen Fachkräftemangel immer schwieriger das Tagesgeschäft abzubilden. Die Lockdown-Maßnahmen fordern Homeoffice und erschweren das zusätzlich. Das Tagesgeschäft leidet und die Qualität der Informationen aus der Buchhaltung ebenso. Verspätete behördliche Meldungen und verpasste Zahlungsziele sind die Folge. Dies baut zusätzlichen finanziellen Druck auf.“
Frage: Was empfehlen Sie den Unternehmen im Mittelstand die von diesen Problemen betroffen sind?
Marco Pilipovic: „Als Unternehmer ist man gerade jetzt gefordert diese Krisen und Tendenzen als Chance für signifikante Verbesserungen zu nutzen. Aus meiner Sicht wäre es fatal zu hoffen, dass die momentane Situation vorbeizieht wie ein Unwetter.
Ganz im Gegenteil ist damit zu rechnen, dass der Kostendruck der Automobilhersteller auf die Zulieferindustrie weiterwächst. Die Elektromobilität kommt in schnellen Zügen und fordert eine gewisse Anpassungsfähigkeit. Gleiches gilt für die Optimierung der internen Prozesse in den Standard-Bürotätigkeiten. Firmen schauen jetzt auf ihr Portfolio und überprüfen Ihre Zukunftsfähigkeit im Wandel der Industrie. Analog ist die gesamte Unternehmung zu modernisieren, um Potentiale nicht zu verschenken.“
Frage: Wie wird sich die Arbeitswelt Ihrer Auffassung nach bei den Automobilzulieferern in den nächsten Jahren entwickeln?
Marco Pilipovic: „Ich sehe hier klar die Tendenz zu mehr digitalisierten, örtlich nicht gebundenen Arbeitsplätzen im Allgemeinen und Optimierungen der Prozesse im Büroalltag im Speziellen.
Dies wird für die Automobilzulieferbranche wesentlich. Der aktuell durch Corona deutlich verstärkte Trend wird nach einem potenziellen Ende der Pandemie anhalten und nicht umkehrbar sein. Ein gesamter Industriezweig ist hier im Wandel und Corona wirkt verstärkend und filternd.
Unternehmen, die jetzt nicht handeln und ihre Arbeitsplätze und Prozesse digitalisieren, automatisieren und für variable Umgebungen optimieren, werden künftig am Markt das Nachsehen haben.“
Frage: Dienen die Digitalisierungsmaßnahmen vorwiegend den schnelleren, besseren Prozessen oder gibt es weitere Aspekte?
Marco Pilipovic: „Digitalisierte Prozesse sind ein Wettbewerbsfaktor, um ein verlässlicher Partner für Kunden zu sein. Insbesondere ist die Digitalisierung ein wesentlicher Faktor, um ein attraktiver Arbeitgeber zu sein. Es gilt die besten Mitarbeiter auf einem enger werdenden Arbeitsmarkt zu gewinnen und da geht es um jedes Detail. Eine moderne, anpassungsfähige Umgebung mit smarten Programmen ist da von Vorteil.
Standardisierte und automatisch ablaufende Unternehmensprozesse schaffen Freiräume. Freiräume für top motivierte und ausgebildete Mitarbeiter, sich mit der Zukunft und den Potenzialen der Firma auseinanderzusetzen.“
Frage: Welche Möglichkeiten ergeben sich für Firmen, die sich der Automatisierung ihrer Buchhaltung stellen?
Marco Pilipovic: „Der Kern einer gut funktionierenden Buchhaltung liegt in der Genauigkeit der erfassten Informationen. Shit-in-Shit-out, wie wir Softwarehersteller gerne zu sagen pflegen.
Daher ist es im Interesse des Unternehmers mögliche Fehlerquellen systematisch und automatisiert auszuschließen. Genau wie in der Produktion, erfolgt dies zum einen durch saubere Prozesse und eine gute Pflege von Stammdaten, zum anderen durch moderne und intelligente Systeme.
Durch eine enge Integration in die bestehenden Systemlandschaften und konsequenten, systematischen Abgleich mit Lieferantendaten und Bestellwesen ermöglicht es verschiedene Buchhaltungsprozesse zu automatisieren.
Gerade im Umfeld der Automobilzulieferer sind durch die enge Verzahnung der Warenwirtschaft mit dem Bestellwesen hohe Dunkelbuchungsquoten bis zu 90 Prozent erreichbar.
Regelbasierte Buchungsprofile und der Einsatz von künstlicher Intelligenz unterstützen dies.
Von der Prozessaufnahme über die pragmatische Implementation bis hin zur Nachbetreuung wird eine Umstellung zur digitalen Welt rund.“
Danke, für diese Einblicke und weiterhin viel Erfolg!
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Forspace ist Spin-Off eines IT-Dienstleisters und Softwareentwicklungsteams aus einem mittelständischen Automobilzulieferers. Für das Finanzwesen eines ganzen Industriezweigs, der Automotive-Branche, liefert der Anbieter intelligente, anforderungsgetriebene Lösungen zur Automatisierung.
Seit über 15 Jahren sammelt das Team wertvolle wertvolle Erfahrungen im automobilen Mittelstand und vieler anderer Wirtschaftszweige. Die Anforderungen einer sich ständig ändernden und einer immer mehr fordernden Umwelt werden hier konsequent einbezogen.
Prozessoptimierung und -automatisierung stehen dabei immer im Fokus, um auf der Höhe der Zeit zu bleiben und finanziell effizient einsetzbare Lösungen zu liefern.
Seit mittlerweile einem Jahr stellt Forspace Solutions diese Erfahrungen einem immer größer werdenden Kreis von zufriedenen Kunden aus dem Mittelstand zur Verfügung und schafft dort optimierte Umgebungen und Mehrwerte.
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