Das Fraunhofer IAO schafft mit Partnern aus Wissenschaft und Wirtschaft im neu gestarteten Projekt CoCo die Voraussetzungen für eine zukunftsfähige Arbeitsforschung. In Zusammenarbeit von regionalen Kompetenzzentren soll es gelingen, die KI-Technologien gewinnbringend in der Arbeitswelt zu nutzen. Im Mittelpunkt des BMBF-geförderten Projektvorhabens steht eine »Cloud der Arbeitsforschung«.
Die Arbeitswelt verändert sich so schnell und tiefgreifend, dass die Arbeitsforschung mit ihren tradierten Methoden und Werkzeugen kaum Schritt halten kann. Um die Chancen, die Digitalisierung und Künstliche Intelligenz (KI) für die Zukunftsarbeit mit sich bringen, besser und schneller erforschen zu können, fördert das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen der Fördermaßnahme »Zukunft der Arbeit – Regionale Kompetenzzentren der Arbeitsforschung« das wissenschaftliche Projekt »Connect & Collect: KI-gestützte Cloud für die interdisziplinäre vernetzte Forschung und Innovation für die Zukunftsarbeit«. Das Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO leitet das Projektkonsortium aus fünf Partnern.
Regionale Kompetenzzentren: Hot Spots für interdisziplinäre Vernetzung
Ziel des Projekts ist es, die interdisziplinären Akteure der Arbeitsforschung, die zunächst in vier regionalen Kompetenzzentren (Bochum, Darmstadt, Karlsruhe und Paderborn) zusammenwirken, zu vernetzen. Diese »Hot Spots« der Arbeitsforschung sollen die Potenziale neuer Technologien für die Zukunftsarbeit – insbesondere der Künstlichen Intelligenz (KI) – nutzbar machen. Um die Erkenntnisse zeitnah in die Praxis umzusetzen, entwickeln die Projektpartner innovative Lösungen für die Arbeit von morgen, die direkt in betrieblichen Anwendungen prototypisch erprobt werden. Damit diese Pilotanwendungen den realen Bedarf der regionalen Wirtschaft treffen, werden die am jeweiligen Kompetenzzentrum ansässigen Unternehmen eng in den Gestaltungsprozess einbezogen. Auch der Transfer der Ergebnisse in die Unternehmen, Hochschulen und Gesellschaft der jeweiligen Region ist ein wichtiges Ziel von CoCo. »Wir haben in zahlreichen Projekten vielfältige methodische Ansätze entwickelt und Erkenntnisse zur Mensch-Technik-Interaktion gewonnen. Diese möchten wir in einem breiten fachlichen Diskurs anreichern und in die praktische Anwendung bringen«, sagt Dr. Matthias Peissner, Institutsdirektor am Fraunhofer IAO und einer der Initiatoren von CoCo.
Cloud der Arbeitsforschung ermöglicht KI-basierten Wissensaustausch
Um die Vernetzung und kollaborative Forschung auch auf technischer Seite zu fördern, arbeiten die Projektpartner an einer »Cloud der Arbeitsforschung« (CdA). Diese ist als ein sozio-technisches System konzipiert, das sowohl technologische als auch soziale Innovationen umfasst. »Bei der methodischen Gestaltung von KI-basierter Arbeit stellen wir immer auch die Frage nach den Bedürfnissen der Menschen, die davon profitieren sollen«, betont Peissner. Mit KI-Technologien und Kollaborationswerkzeugen können sich die Beteiligten effizient untereinander austauschen und ihr Wissen teilen. Im Fokus stehen dabei kleine und mittlere Unternehmen (KMU), die über die Cloud niederschwellig einbezogen und beteiligt werden können. Das Interaktions- und Kollaborationsverhaltens der Nutzer*innen der Cloud wird im Lauf des Projekts analysiert, um die technische Infrastruktur kontinuierlich zu optimieren.
Das Fraunhofer IAO hat eine lange Tradition in der Arbeitsforschung und fungiert an der Schnittstelle zwischen Forschung, Anwendung und Lehre nicht nur als Pionier, sondern auch als Mittler der verschiedenen Disziplinen. »Im KI-Fortschrittszentrum erarbeiten wir mit den Forschungsteams im Cyber Valley Lösungen, die wir dann sowohl in Richtung Berufsbildung transferieren, als auch direkt mit den Unternehmen umsetzen«, resümiert Peissner, der auch Mitglied bei »Lernende Systeme – Die Plattform für Künstliche Intelligenz« ist und hier den Dialog und Wissenstransfer nach innen und außen fördert.
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