München (ots) – Eine Keuchhustenerkrankung kann besonders für Früh- und Neugeborene eine große gesundheitliche Gefahr darstellen und schnell lebensbedrohlich werden. Da die Erkrankung bei Babys in der Regel atypisch verläuft, ist es oft schwierig, sie auch als solche zu erkennen. Seit dem Frühjahr 2020 empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) als Schutzmaßnahme, dass sich Schwangere zu Beginn des dritten Trimesters, also ab der 28. Schwangerschaftswoche gegen Keuchhusten impfen lassen sollten. Bei Gefahr einer Frühgeburt sollte die Impfung bereits im zweiten Trimester stattfinden. Durch die Impfung der Mutter übertragen sich die schützenden Antikörper auf das noch ungeborene Kind und bauen einen Nestschutz auf, der ab der Geburt wirkt. Unter dem Motto „Schutz schon vor dem ersten Atemzug“ startet die European Foundation for the Care of Newborn Infants (EFCNI) daher eine Informationskampagne, um Familien und medizinische Fachkräfte über die Gefahren einer Keuchhustenerkrankung für Früh- und Neugeborene sowie Präventionsmöglichkeiten aufzuklären. Die Kampagne läuft in Kooperation mit medizinischen Fachgesellschaften und wird von GlaxoSmithKline unterstützt.
Keuchhusten – eine der sechs häufigsten Infektionskrankheiten in Deutschland
Keuchhusten, auch Pertussis genannt, wird durch das Bakterium Bortadella Pertussis verursacht und durch Tröpfcheninfektion übertragen. Er ist so ansteckend, dass fast jeder Kontakt mit einer erkrankten Person zu einer Ansteckung führt. Eine Erkrankung kann mehrere Wochen oder sogar Monate andauern und verläuft typischerweise in drei Stadien, in denen Schnupfen und Husten sich stetig verschlimmern, bevor die Symptome dann wieder abklingen. In der intensivsten Phase der Erkrankung, dem Stadium convulsivum, kommt es dann oft zum typischen, namensgebenden keuchenden Einatmen, da die Hustenanfälle so stark und belastend sind. Keuchhusten kommt ganzjährig und weltweit vor.
Für Früh- und Neugeborene stellt Keuchhusten eine gesundheitliche Gefahr dar, und kann bei ihnen sogar potenziell lebensbedrohlich verlaufen. Bei ihnen ist auch das Risiko für weitere Komplikationen deutlich höher. Außerdem kommt noch hinzu, dass bei Babys Keuchhusten in den meisten Fällen eher atypisch verläuft – statt der nicht enden wollenden Hustenanfälle sind die Symptome bei Säuglingen oft subtiler und deswegen auch schwieriger zu erkennen. Bei Früh- und Neugeborenen kommt es oft zu Atemaussetzern und Atemstillständen. Krankenhausaufenthalte sind besonders bei Säuglingen aufgrund der Schwere der Erkrankung häufig erforderlich.
Da Keuchhusten nicht immer sofort diagnostiziert wird, können Erkrankte bereits unwissend Überträger sein. Daher empfiehlt die STIKO zusätzlich zur Keuchhusten-Impfung in der Schwangerschaft auch eine sogenannte Cocooning-Strategie: Familienmitglieder wie Vater, Geschwister oder Großeltern, aber auch Freunde und Babysitter sollen sich gegen Keuchhusten impfen lassen um auf diese Weise den Säugling mitschützen.
Eine Impfung kann vor Keuchhusten schützen
Eine Impfung gegen Keuchhusten bietet Schutz gegen die Erkrankung. Sie verringert das Risiko, überhaupt an Keuchhusten zu erkranken und beugt schweren Verläufen und Komplikationen vor.
Allerdings können Neugeborene erst ab dem 3. Lebensmonat geimpft werden und da die Impfung in mehreren Schritten stattfindet, dauert es auch dann noch einige Monate, bis eine vollständige Grundimmunisierung erreicht wird. Es ist deshalb wichtig, sich bewusst zu machen, dass Früh- und Neugeborene anfangs keinen Impfschutz haben, obwohl sie zur vulnerabelsten Gruppe gehören und bei ihnen das Risiko für schwere Verläufe und Komplikationen am höchsten ist.
In der Regel wird Säuglingen kein natürlicher Nestschutz übertragen. Um sie trotzdem vor eine Keuchhustenerkrankung zu schützen, empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) seit dem Frühjahr 2020 daher, dass sich Schwangere im letzten Trimester ab der 28. Schwangerschaftswoche – bei Gefahr einer Frühgeburt bereits im 2. Trimester -gegen Keuchhusten impfen lassen sollten [1, 2, 3, 4]. Dies soll in jeder Schwangerschaft geschehen und auch unabhängig von vorangegangenen Impfungen. Studien haben gezeigt, dass dies der beste Zeitpunkt ist, um den Nestschutz aufzubauen. So werden bereits während der Schwangerschaft die Antikörper gegen Keuchhusten über die Nabelschnur von der Mutter auf das Kind übertragen. Wenn das Kind dann auf die Welt kommt, ist es durch den Nestschutz bereits gegen Keuchhusten geschützt, bis es aktiv durch eine eigene Impfung ab dem 3. Lebensmonat geschützt werden kann. Diese Schutzlücke zwischen Geburt und der Grundimmunisierung des Säuglings kann durch die Impfung in der Schwangerschaft geschlossen werden.
Wissenschaftliche Studien zeigen, dass sich durch eine Impfung der Mutter während der Schwangerschaft zwischen 69 Prozent und 93 Prozent der Keuchhustenerkrankungen bei Neugeborenen vermeiden lassen [2]. Bis zu 95 Prozent der Todesfälle können ebenfalls verhindert werden [5]. Außerdem zeigen Studien aus den USA, dass Säuglinge, deren Mütter während der Schwangerschaft geimpft werden, deutlich seltener hospitalisiert oder auf der Intensivstation behandelt werden müssen als Säuglinge, deren Mütter nicht geimpft waren [4].
Die Empfehlung der STIKO sieht daher auch explizit vor, dass sich die Schwangere unabhängig vom Datum der letzten Impfung in jeder Schwangerschaft erneut gegen Keuchhusten impfen lassen sollte. Nur so kann sichergestellt werden, dass sich im Blut der Mutter genug Antikörper befinden, wenn die Übertragung auf das Kind auch stattfindet. Studien haben wiederholt gezeigt, dass eine Mehrfachimpfung gegen Keuchhusten auch in kürzeren Abständen kein erhöhtes Gesundheitsrisiko darstellt. Da die Schutzimpfung von der STIKO offiziell empfohlen wird, übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen die Kosten.
Auch Silke Mader, Vorsitzende der Stiftung EFCNI, betont, wie wichtig dieses Thema ist: „Keuchhusten ist eine ernstzunehmende Krankheit, die besonders für Früh- und Neugeborene gefährlich werden kann. Ich begrüße es daher sehr, dass die STIKO ihre Impfempfehlung hinsichtlich der Keuchhustenimpfung in der Schwangerschaft angepasst hat. Mit unserer Kampagne ‚Schutz schon vor dem ersten Atemzug‘ wollen wir einen Beitrag zur Aufklärung leisten, damit Schwangere gut informiert die für sie beste Entscheidung treffen können.“
Schutz schon vor dem ersten Atemzug
Um auf dieses wichtige Vorsorgethema aufmerksam zu machen, hat sich die European Foundation for the Care of Newborn Infants (EFCNI) dazu entschlossen, unter dem Motto „Schutz schon vor dem ersten Atemzug“ eine Informationskampagne zu starten. In enger Zusammenarbeit mit wissenschaftlichen Fachgesellschaften und mit Unterstützung des Pharmaunternehmens GlaxoSmithKline begann Anfang April eine deutschlandweite Aufklärungskampagne, die das Ziel hat, sowohl Schwangere als auch medizinische Fachkräfte über die Gefahren von Keuchhusten gerade für Früh- und Neugeborene aufzuklären. Familien sollen ermutigt werden, sich zu informieren und gemeinsam mit ihren Ärzt*innen die für sie individuell beste Entscheidung zu treffen, um sich vor Keuchhusten zu schützen. Neben einem Informationsflyer werden auch Interviews mit verschiedenen Fachleuten, werdenden Eltern und Interessierten ein breites und unabhängiges Informationsangebot bieten.
Mehr Informationen zur Kampagne erhalten Sie auch hier: https://www.efcni.org/activities/campaigns/keuchhusten/
Referenzen
[1] RKI. Epidemiologisches Bulletin, 34/2020, 20. August 2020. https://ots.de/l3rVgH. Zuletzt abgerufen am 09. April 2021. [2] RKI. Epidemiologisches Bulletin, 13/2020, 26. März 2020. https://ots.de/sPjIfh. Zuletzt abgerufen am 09. April 2021. [3] BZgA. „Keuchhusten-Impfung bei Schwangeren.“ https://www.impfen-info.de/impfempfehlungen/schwangere/keuchhusten-pertussis.html. Zuletzt abgerufen am 09. April 2021. [4] Winter K, Cherry JD, Harriman K: Effectiveness of Prenatal Tetanus, Diphtheria, and Acellular Pertussis Vaccination on Pertussis Severity in Infants. Clin Infect Dis 2017; 64(1): 9-14. [5] Amirthalingam G, Campbell H, Ribeiro S, et al.: Sustained effectiveness of the maternal pertussis immunization program in England 3 years following introduction. Clin Infect Dis 2016; 63: 236-43.Über GSK
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Die European Foundation for the Care of Newborn Infants (EFCNI) ist die erste europaweite Organisation und das Netzwerk zur Vertretung der Interessen Früh- und Neugeborener und deren Familien. Sie bringt Eltern und Fachleute verschiedener Disziplinen der Medizin und Wissenschaft mit dem gemeinsamen Ziel zusammen, langfristig die Gesundheit von Früh- und Neugeborenen zu verbessern. Die Vision von EFCNI ist es, jedem Kind den besten Start ins Leben zu ermöglichen.
Die Stiftung wird unterstützt von GE Healthcare, Baxter, GlaxoSmithKline, Nestlé Nutrition Institute, Sanofi Pasteur, Prolacta, Philips, Takeda, DSM, Novartis und anderen privaten Unternehmen sowie individuellen Spenderinnen und Spendern. Darüber hinaus erhält EFCNI Mittel aus dem Rahmenprogramm der Europäischen Union für Forschung und Innovation Horizont 2020. Weitere Informationen unter: www.efcni.org.
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