Was Bauherren bei der Planung einer Wohnraumlüftung beachten müssen
Köln/Bietigheim-Bissingen/Berlin im Juni 2021. Egal ob Neubau oder Sanierung, Wohngebäude müssen heute gut gedämmt und möglichst luftdicht gebaut werden, um Lüftungswärmeverluste zu minimieren und dadurch Wärmeenergie einzusparen. Um den notwendigen Luftaustausch sicherzustellen, reicht manuelles Lüften über die Fenster nicht mehr aus. Denn dann steigt die Gefahr von Schimmel und Schadstoffen im Haus. Für allzeit frische und gesunde Luft sorgt eine kontrollierte Wohnungslüftung mit Wärmerückgewinnung. Das ist bei der Planung und Installation einer Lüftungsanlage zu beachten:
Das Lüftungskonzept im Detail
– Das Lüftungskonzept nach DIN 1946-6 stellt sicher, dass in neuen und modernisierten Gebäuden ein ausreichender Luftaustausch nutzerunabhängig gewährleistet wird.
– Das Lüftungskonzept betrachtet die zum Zwecke der Gesundheit bzw. Hygiene und zur Begrenzung der Raumluftfeuchte notwendige Luftmenge und den zu erwartenden Luftwechsel durch Infiltration (Luftdurchlässigkeit der Gebäudehülle).
– Ist diese Infiltration niedriger als die notwendige Luftmenge, sind zusätzliche lüftungstechnische Maßnahmen erforderlich.
– Folgende Inhalte sollte ein Lüftungskonzept enthalten:
– Feststellung der Notwendigkeit von lüftungstechnischen Maßnahmen
– Vorschlag für ein nutzerunabhängig wirksames Lüftungssystem je nach bauphysikalischen und hygienischen Anforderungen sowie lüftungs- und gebäudetechnischen Erfordernissen
– Festlegung der ggf. notwendigen weiteren nutzerabhängigen Lüftungsmaßnahmen
– Das Lüftungskonzept wird von einem der am Bau beteiligten Fachleute erstellt (Planer, Architekt, beteiligte Gewerke).
Die richtige Lüftungsberatung
– Lassen Sie sich von einem Experten beraten, der Ihr Bauvorhaben sowie die Installation komplett begleitet.
– Blower-Door-Test: Durch einen so genannten Blower-Door-Test wird die Luftdichtheit der Gebäudehülle (z. B. an Türen und Fenstern) mithilfe einer Differenzdruckmessung getestet.
– Zur Lüftungsplanung gehört auch eine räumliche Positionierung des Lüftungsgerätes durch den Fachplaner, bei dem die Lüftungsanlage in den Grundriss eingetragen wird. Hierbei ist auf ausreichende Zugänglichkeit für Filterwechsel und Wartungen zu achten.
– Für Lüftungsanlagen können auch Fördermittel beantragt werden. Mehr Infos zur Förderung finden Sie unter www.wohnungs-lueftung.de
Die Installation der Lüftungsanlage – eine Aufgabe für den Fachmann
– Der tatsächlich benötigte Luftvolumenstrom muss bei der Planung bezogen auf die Objektgröße, die Anzahl der Bewohner und das Nutzerverhalten gemäß DIN 1946-6 ausgelegt werden. Er ist ein wichtiger Faktor, damit die Wohnraumlüftung effizient arbeiten kann.
– Auf eine frühzeitige Berücksichtigung der Lüftungsanlage in der Gebäudeplanung, sowohl im Neubau als auch bei nachträglicher Installation, ist zu achten. Somit ist die Integration der Installation der Lüftungsanlage in den Bauablauf möglich.
– Die Luftauslässe müssen so platziert werden, dass eine gute und zugluftfreie Durchströmung des Raumes erreicht wird.
– Für Wartung und Filterwechsel ist auf eine gute Zugänglichkeit des Lüftungsgerätes zu achten.
Erfahren Sie mehr über Wohnungslüftung und die aktuellen Fördermöglichkeiten unter
www.wohnungs-lueftung.de
In den Verbänden BDH, FGK und IGDWL haben sich führende Hersteller der Klima- und Lüftungswirtschaft zusammengeschlossen.
Als Vertreter dieser Branchen setzen sich die Verbände vor allem für die Verbesserung der Raumluftqualität und die Förderung des Einsatzes von erneuerbaren Energien in der Klimatechnik ein. Auch die Stärkung des Bewusstseins für die Rolle der Luft als Gesundheitsfaktor ist ein Ziel, das die Mitglieder in den Verbänden vereint.
Mehr Informationen liefert die Initiative „Gute Luft“ unter www.wohnungs-lueftung.de
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