Gambia gilt als als durchaus fortschrittliches, aufgeschlossenes Reiseland und besticht dabei trotz seiner wirtschaftlichen Malaise durch eine niedrige Kriminalitätsrate. Kombiniert mit einer durchgehend herzlichen Freundlichkeit der Menschen gibt das Land jedem Gambia-Reisenden ein sicheres Gefühl des Willkommenseins. Das kleinste Land auf dem gesamten afrikanischen Kontinent setzt 2021/22 ganz auf den Tourismus.
Das Kapital Gambias sind die Menschen
Die Bevölkerung des kleinsten Lands Afrikas ist wirklich herzlich und freundlich. Immer wieder wird ein Weißer gefragt „From where do you come from Sir?“ und wenn man dann antwortet, dass man aus Deutschland, Österreich oder der Schweiz kommt, hat man die Sympathien der Afrikaner sicher. Für unser Team war es spannend zu erfahren, wie die Gambianer 2021 ticken. Was denken die Menschen über die Corona Pandemie? Was erwarten die Menschen von der Zukunft?
Der Rostocker Location Scout Frank Müller, der sich eingehend mit der Situation vor Ort beschäftigt hat, erläutert dazu: „… die Not ist groß. Menschen haben in diesem ärmsten Land Afrikas nur eine Hoffnung, das ist die Wiederbelebung des früher starken Umsatzbringers, des Tourismus.“
Das spürt man immer wieder, die Bevölkerung freut sich über Urlauber und mangels Alternativen ist sie auch auf diese einzige Einnahmequelle angewiesen. Kinder rufen neugierig und durchaus freundlich zu jedem Weißen „HELLO TUBAB“ (‚Hallo Europäer‘). Ich habe wirklich den Eindruck gewonnen, dass die Gambianer es schätzen, wenn wir mal vorbeischauen und auch Fragen stellen. Corona spielt übrigens im Land keine Rolle. Ab und zu taucht ein Plakat auf „Corona gibt es wirklich“ oder auch in den Medien werden gerne Protagonisten mit Maske vorgeführt, aber im Alltag ist C nicht existent.
Wie lebt die Bevölkerung und wie „frei“ sind die Besucher in Gambia?
Ganz frei. Keine Restriktionen, keine Einschränkungen. Bars, Restaurants und Diskotheken sind offen, es wird getanzt, gegessen und geschmatzt, dass man sich hier so fühlt, wie vor der Covid Pandemie. Keiner trägt Maske oder Face-Shield. Frauen tragen gerne mal einen Minirock oder hautenge Jeans, es ist sehr tolerant und es wird offenbar nicht mit dem erhobenen Zeigefinger gedroht. Für an deutsche Verhältnisse gewöhnte ist die Freiheit in Gambia grenzenlos. Nirgendwo wird man von Zeitgenossen angeschnauzt, wenn man ohne Gesichtsmaske im Taxi, Bus oder beim Friseur sitzt.
Gambia ist m.E. das richtige Herbst- und Winterreiseziel für jene, die auch im Dezember bei rund 30°C Tagestemperatur in die Fluten des warmen Mittelatlantiks springen wollen, das ganze versehen mit einem für uns mittlerweile ungewohnten Freiheitsgefühl. Das Meer hat hier angenehme 26 – 27° Wassertemperatur.
Wie kommen Freunde des gepflegten Badeurlaubs nach Gambia?
Die meisten Flüge kommen nachts auf dem Flughafen von Banjul an. Das mag den einen oder anderen nicht stören, mich schon. Ich wählte für den 1. Juni 2021 den einzig möglichen Tagesanflug aus Europa mit Vueling Airlines. Der Vorteil ist, dass man die herrliche Flußlandschaft vom Gambia-River mehrfach überfliegt (siehe auch Titelfoto). Es handelt sich dabei um eine spanische Low-Cost Airline, die zweimal in der Woche von Barcelona nach Banjul fliegt. Der Airbus 320 war nur zu einem Drittel besetzt. Das Flugzeug hat keine Komfort-Ausstattung, aber immerhin Lademöglichkeit für Handy und Co mit USB. Speisen und Getränke gegen Bezahlung. Im Flugzeug waren fast nur Afrikaner, die haben spärlich Gebrauch gemacht von den recht teuren Offerten (z.B. kleine Flasche Wasser 3€). Internet-Pakete können dazugebucht werden. Sitzkomfort gering, ‚Ryanair‘ läßt grüßen. Abflug ca 12h von Barcelona, Ankunft Banjul lokale Ortszeit 15.30h, Flugdauer 5h30min. Preis rund 200€, One Way, ohne Gepäck.
Landeanflug auf Banjul im kurzen Video: https://youtu.be/pAZBxEZMFH0
Covid Schnelltest bei Ankunft in Banjul obligatorisch
Nach rund 6h Flugzeit kann der Mitteleuropäer Gambianischen Boden betreten. Ab Einreise bekommen EU-Bürger eine 30 Tage Aufenthaltserlaubnis. Diese kann verlängert werden. Voraussetzung für die Einreise im Juni 2021 war ein negativer PCR Test.
Dennoch ‚überraschen‘ einen die Gambianer dann auf dem Flughafen Banjul mit einem zwangsweisen „Corona- Schnelltest“, der mit 1000 Dalasi (rund 16,50€) berappt werden muss. Obwohl aus dem Flugzeug nur etwa 60 Passagiere stiegen, dauerte dieses Procedere rund 2h bei sehr warmen 30°C Raumtemperatur. Terminalgebäude verfügt nicht über eine Klimaanlage, es gibt auch kein Wlan.
Bevölkerung ist sehr freundlich, alle sprechen Englisch
Die Republik Gambia ist das kleinste Land auf dem gesamten afrikanischen Kontinent. Es glänzt mit der nach Meinung des Autors freundlichsten Bevölkerung in ganz Afrika. Das Westafrikanische Land kann m.E. als sicheres Reiseland bezeichnet werden. Gambias Fläche beträgt nur rund 11000qkm, das entspricht in etwa einem Drittel von NRW (Nordrhein-Westfalen). Die Küstenlänge von knapp 100km sind teilweise menschenleer und wunderschön. Es gibt eine beachtliche Anzahl von endemischen Tieren und Pflanzen und sogar Affen und Krokodile kann man hier finden.
Das Land ist bis auf die Gambianische Westküste am Atlantik komplett vom Senegal umschlossen. Gambia liegt zu beiden Seiten des Unterlaufs des z.T. malerischen Naturparadieses, des Gambia-Flusses. Der Fluss ist gleichzeitig auch Namensgebers der Nation, der durch das Zentrum Gambias fließt und in den Atlantik mündet.
Das kleine Land hat nach Schätzung von einem gambianischen Journalisten etwas weniger als 3 Mio Einwohner. Banjul ist die Hauptstadt und gleichzeitig der größte Ballungsraum des Landes. Größere Städte sind Serekunda und Brikama.
Wie in vielen Ländern Westafrikas, war auch in Gambia einer der Sammelpunkte für denn Sklavenhandel. Die Portugiesen errichteten eine Kolonie am Gambia-Fluss, damals noch A Gâmbia genannt. Später, am 25. Mai 1765, wurde Gambia ein Teil des Britischen Empire, als die Regierung formell die Kontrolle übernahm und die Gambia-Kolonie und das Protektorat gründete.
1965 erlangte Gambia die Unabhängigkeit unter der Führung von Dawda Jawara, der bis zur Machtergreifung von Yahya Jammeh in einem unblutigen Putsch 1994 regierte. Adama Barrow wurde im Januar 2017 der dritte Präsident Gambias, nachdem er Jammeh bei den Wahlen im Dezember 2016 besiegt hatte. Der zweite Präsident Gambias, Jammeh, akzeptierte die Ergebnisse zunächst, weigerte sich dann aber, sie anzuerkennen, was eine Verfassungskrise und ein militärisches Eingreifen der Wirtschaftsgemeinschaft Westafrikanischer Staaten auslöste, was zu seiner Verbannung von Jammeh führte.
Wirtschaft Gambias basiert auf Fischfang, etwas Landwirtschaft – und dem Tourismus
Die Wirtschaft Gambias wird von der Landwirtschaft, der Fischerei und bis 2020 vom Tourismus dominiert. Im Jahr 2015 lebten 48,6 % der Bevölkerung in Armut. In den ländlichen Gebieten ist die Armut mit fast 70 % noch weiter verbreitet.
Die Corona-Pandemie traft Gambia im März 2020 heftig und unerwartet. Viele Europäer hatten seit dem Jahr 2000 die Chance genutzt, unter der Sonne Afrikas und in relativer Sicherheit ein Gästehaus, ein Hotel oder eine Pension zu betreiben. Die Reisebranche war bis 2019 Jahr für Jahr erfolgreicher, 2019 kamen fast 620.000 Besucher in dieses kleine Land im westlichen Teil von Afrika. Immer mehr Menschen fanden Lohn und Brot im Tourismus.
2020 massiver Einbruch der gambianischen Reisebranche
Die Corona-Krise hat die Tourismusindustrie auf der ganzen Welt getroffen. Aber die Not der Bevölkerung hat in Gambia durch die extreme Abhängigkeit von der Urlaubsbranche besonders zugeschlagen. Zehntausende von Gambianern verloren – direkt oder indirekt im Tourismus arbeitend – ihre Lebensgrundlage. Nach Schätzung eines Gambianischen Journalisten gibt es außer Fischfang (Überfischung!), dem Anbau von Erdnüssen, Obst und Gemüse nur noch den Tourismus. Der wird nun mit allerlei Plänen bestückt zu einem Wachstumsturbo umgebaut.
Tourismus in Gambia vor einem Comeback?
Viele Hotels haben in der Corona Zeit zugemacht, die besseren Hotels wie das Sunprime Tamala Beach Resort haben auch in der Krise viel vom lokalen Tourismus profitiert und konnten ihren Geschäftsbetrieb fortsetzen. Afrikaner aus dem Senegal oder Nigeria nutzen die günstigen Preise in 2020 und 2021, Auslastung konnte über einer kritischen Marke gehalten werden.
Natürlich mussten auch derartig erfolgreiche Hotels Einbrüche hinnehmen, aber weit entfernt von der katastrophalen Lage der kleinen Häuser … oder der Einzelkämpfer, viele mussten aufgeben. Es gibt unter den kleinen Privat-Gästehäusern in Gambia auch 2021 erfolgreiche Anbieter, wie das folgende Beispiel eines kleinen Gästehauses einer Schwedin zeigt.
Das Dabo House trotzt auch 2021 der Krise mit Musik und Kultur
Exemplarisch möchte ich das kleine, aber sehr familiär geführte Dabo House als gutes Beispiel für erfolgreiche Fortsetzung von Tourismus-Aktivitäten in der C-Krise erwähnen. Die Schwedin Ulrika Ardin Dabo und ihr Mann Younoussa Dabo sind Betreiber des Dabo House Gästehauses in Banjul’s Ortsteil Brufut. Sie leben in Schweden und haben mit Salif eine hervorragende Persönlichkeit gewonnen, so fühlen sich Urlauber sehr wohl…
Ulrika ist nebenbei noch Organistin in Stockholm. Sie unterstützt dabei die exzellenten Musiker der ‚BENDULA CULTURAL DANCE GROUP‘. Einige der Band Mitglieder haben sogar am Stockholmer Musikkonservatorium studiert und das merkt man, der Sound ist mitreißend und die Performance hat Weltklasse Niveau.
Das Gästehaus Dabo House eignet sich hervorragend für Menschen, die einige Tage einfach mal wirklich sehr entspannen oder sich sicher erholen wollen, dabei auch noch etwas für die Kultur tun möchten. Die Zimmer des Gästehauses sind geschmackvoll und mit vielen Elementen eines bekannten schwedischen Möbelhauses ausgestattet. Ein Pool und eine schöne Erholungsfläche erlaubt es den Reisenden, sich hier gut verpflegen zu lassen. Das Personal ist darauf bedacht, den Urlaubern maximale Erholung zu gewähren. Die sehr guten Referenzen in Buchungsportalen zeigt, dass diese Offerte gut ankommt.
Mein Resümee nach vier Wochen in Gambia im Sommer 2021:
Ich glaube, dass man Gambia und den Menschen im Land wirklich helfen kann, wenn man Gambia als Marke für Aktiv- und Badeurlaub neu aufstellt. Motto: man tut sich selbst etwas Gutes und hilft, ist das nicht eine sympathische Kombination?
Das Land ist nach Expertenmeinung gut beraten, bald eine internationale Marketingstrategie zu fahren, um Menschen auf das sichere und sympathische Reiseland Gambia aufmerksam zu machen. Im Winter ist es hier heiß, beste Voraussetzungen, um auch im Dezember Vitamnin D zu tanken.
Defizite in der Infrastruktur
Natürlich gibt es auch einiges, was in Gambia nicht (so gut) funktioniert. Das Internet ist langsam, gelegentlich gibt es Stromausfall und die Infrastruktur entspricht bei weitem nicht der von Europa. Bezahlung von Rechnungen mit Kreditkarten sind überhaupt nicht gebräuchlich, selbst in besseren Restaurants oder Supermärkten muss der Reisende mit Cash bezahlen. Nur die besten Hotels bieten diese für uns Europäer oder Amerikaner übliche Zahlungsform an. Die Geldautomaten spucken meist nur maximal 2000 Dalasi (ca 33€) aus, zzgl. 150 – 200 Dalasi (ca. 2,50€ – 3,30€) Gebühr. Unser Team fand einen einzigen Geldautomat im Großraum Banjul, der immerhin maximal 8000 Dalasi ausspuckt + 200 Dalasi für die Nutzung der Kreditkarte (ca 132€ zzgl. 3,30€ Gebühr). Er befindet sich in einer Tankstelle am sogenannten ‚Turntable‘.
Taxifahren ist ein kleines Abenteuer, Verhandlungsgeschick ist da angebracht. Autofahren ist aber insgesamt recht problemfrei möglich, hier fahren in Autos wie in Europa rechts. Viele Straßen sind noch nicht asphaltiert und es gibt mit Sicherheit noch ganz viele andere Aspekte, die generell für ganz Afrika gelten und für Gambia insbesondere.
Empfehlenswerte App:
Die Offline Navigation in Gambia mit maps.me. Funktioniert gut und berücksichtigt unterschiedliche Fortbewegungsmittel.
Gambia Urlauber unterstützen die lokale Wirtschaft
Nach vielen Gesprächen mit Menschen vor Ort möchte auch der Rostocker Location Scout Frank Müller ausdrücklich für Gambia werben. Müller: „Die Bevölkerung freut sich wirklich über Reisende. Da es in Gambia keine Rohstoffe gibt und auch die Bildung nicht wirklich überzeugt, könnte die Not im Land signifikant gelindert werden, wenn mehr Touristen ins Land kommen.“ Der Experte führt fort: „Dabei ist die Sicherheitslage ausgesprochen positiv, ich habe bislang noch von niemandem gehört, der bestohlen oder gar beraubt wurde.“
Gambia im Dornröschenschlaf … und wartet auf den Touristenansturm. Man fühlt, dass die Menschen sich freuen, wenn sie mit der Welt in Kontakt treten können und fremde Menschen sich für das kleinste Land Afrikas interessieren…
Ein paar Worte noch über die Betreiber des DABO HOUSE:
Younoussa, der Ehemann von Ulrika, verdient eine Erwähnung. Denn der Musiker, der als Lehrer für Studenten an der königlichen Musikhochschule in Stockholm und in vielen anderen Ländern tätig war, ist ein Ausnahmetalent. Dabei muss man wissen, dass Gambianische und westafrikanische Künstler nur eine sehr geringe Chancen auf ein EU-Visum haben, um nach Europa zu gehen. So ist die Verbindung zu den Universitäten durch Younoussa und seine Rolle als Lehrer doch recht bedeutsam. Viele Kinder und Jugendliche verdanken seinem Engagement ihre Liebe zur Musik.
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Producer: Oliver Gaebe
Author: Oliver Gaebe & Frank Müller Bellacoola Film Produktion UG ist als erfahrenes Filmproduktionsunternehmen mit hervorragenden Referenzen bekannt geworden. Tourismus und Reisen sind die Schwerpunkte. Seit einigen Jahren ist eine Abteilung „Wirtschaft“ hinzugekommen und die beschäftigt sich mit den Gründen der signifikant gefallenen Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Industrie. Sie können diese Pressemitteilung – auch in geänderter oder gekürzter Form – mit Quelllink auf unsere Homepage auf Ihrer Webseite kostenlos verwenden.