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Mustergültiges Teilhabeprojekt „Inclusion Cheer“ vereint Kinder und Jugendliche mit und ohne Behinderungen bei gemeinsamen Cheerleader-Trainings und -Vorführungen

– Mustergültiges Teilhabeprojekt „Inclusion Cheer“ vereint Kinder und Jugendliche mit und ohne Behinderungen bei gemeinsamen Cheerleader-Trainings und -Vorführungen

– Projekt des Turnvereins Pirmasens erhält mit sechs weiteren aus dem städtischen Umfeld bis zum Jahr 2025 Fördermittel des Bundesprogramms „Demokratie leben!“

– Regelmäßige Beteiligung an den BMFSFJ-Programmen „Demokratie leben!“ (seit 2015) und zuvor bereits „TOLERANZ FÖRDERN – KOMPETENZ STÄRKEN“ (2010 bis 2014)

Offenheit, Toleranz, Wertschätzung und solidarisches Handeln gehören in der westpfälzischen Stadt Pirmasens seit jeher zu den Grundfesten des täglichen Miteinanders. Wie stark dies verknüpft ist mit dem einhergehenden Schutz und der Einhaltung demokratischer Grundwerte, zeigt sich gerade in der regelmäßigen Teilnahme an Bundesprogrammen des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ). Dazu gehörte bereits 2010 bis 2014 „TOLERANZ FÖRDERN – KOMPETENZ STÄRKEN“ und seit 2015 (zeitgleich mit dessen Erstauflage) „Demokratie leben!“. Im Frühjahr dieses Jahres auf den Weg gebracht, haben für das aktuelle „Demokratie leben!“-Programm insgesamt sieben Projekte aus Pirmasens jetzt Förderzusagen erhalten. Darunter befindet sich die Initiative des Turnverein Pirmasens 1863 e. V. (TVP), der als ältester und mitgliederstärkster Sportverein der Stadt ein mustergültiges Teilhabeprojekt auf den Weg gebracht hat.

Projekt „Inclusion Cheer“ bringt ausnahmslos alle zusammen
In diesem Projekt geht es um die Einrichtung eines gemeinsamen TVP-Teams aus Kindern und Jugendlichen, jungen Erwachsenen und Junggebliebenen mit und ohne Behinderung, das als Cheerleader-Formation trainieren und auftreten soll. „Alle, die Spaß und Freude daran haben, sind im Team willkommen“, bringt die Projektverantwortliche und Trainerin Lina Klug den offenen Ansatz auf den Punkt. „Auch Geschlecht und Sprache, Herkunft und Hautfarbe spielen bei unseren „Inclusion Cheer“ natürlich keinerlei Rolle.“ Neun Trainerinnen und Trainer können sich beim Einstudieren der Choreographien mit Turnen, Tanzen und Akrobatik auf die Cheerleader-Neulinge mit ihren teils völlig unterschiedlichen Voraussetzungen und Beeinträchtigungen individuell einstellen.

Das TVP-Projekt knüpft mit dem zugrundeliegenden Teilhabegedanken an die erfolgreiche Nominierung von Pirmasens als Host Town für die Special Olympics 2023 an. Die Fördersumme in Höhe von 11.060 Euro soll zur Finanzierung eines Abhol- und Bringdiensts, die Beschaffung eines einheitlichen Outfits und einen gemeinsamen Team-Tag inklusive Verpflegung genutzt werden. Der Trainingsauftakt und das erste gegenseitige Kennenlernen haben am 6. April mit 73 von der Idee begeisterten neuen (Inclusion-) Cheerleadern stattgefunden. Bereits fest geplant ist eine Aufführung zum Pirmasenser Spielfest am 10. Juli 2022 auf dem Gelände des Freizeitzentrums Eisweiher; dort werden rund 1.000 Besucher erwartet.

„Pirmasens lebt von dem Zusammenhalt seiner Stadtgemeinschaft und den vielen Menschen, die sich unermüdlich für den sozialen Aufschwung unserer Stadt engagieren. Wir alle profitieren davon, dass sie sich aufkommenden Problemen stellen und Fehlentwicklungen entgegenwirken, bevor sie überhaupt zum Problem werden können“, erklärt Markus Zwick, Oberbürgermeister der Stadt Pirmasens. „Die von „Demokratie leben!“ geförderten Projekte wie „Inclusion Cheer“ stehen insofern exemplarisch für unzählig viele kleine und große andere mehr, in denen sich Pirmasenser für die Gemeinschaft einbringen – sei es auf eigene Faust und im Ehrenamt oder auch organisiert in Vereinen, Unternehmen, Kirchen und Stiftungen, bei sozialen Trägern, in Kindergärten, Schulen, Behörden und anderen Einrichtungen mehr.“

Neben „Inclusion Cheer“ gibt es in Pirmasens im Rahmen des Bundesprojekts „Demokratie leben“ folgende weiteren Projekte:

Projekt „Grundrechte kreativ und verständlich für alle“
Der Projektträger Heinrich Kimmle Stiftung beschreibt auf wetterfesten Platten in künstlerisch-kreativem Rahmen die Grundrechte in verständlicher Sprache sowie übersetzt auf Englisch und Arabisch. Diese werden am Parkhaus Wedebrunnen montiert. Hintergrund dafür ist, dass der dort angrenzende Park von der Stadtgemeinschaft durch vielfältige Einzelaktionen aufgewertet werden soll, da sein Ansehen zuletzt durch öffentliche Trinkgelage, Streitereien und ähnliches stark gelitten hatte.

Projekt „Ich find mich gut und habe Mut!“
Der Förderverein der Ökumenischen Kindertagesstätte „Im Regenbogenland“ stellt als Projektträger Techniken zur Stärkung von Selbstbewusstsein, Selbstbehauptung und Zivilcourage vor. Das Angebot richtet sich an Vorschulkinder der Kitas, die Erziehungsberechtigten und pädagogische Fachkräfte.

Projekt „Frauen machen sich stark!“
Der Projektträger Heinrich Kimmle Stiftung schult und sensibilisiert in Gruppenprojekten zu Themen wie Akzeptanz, Zivilcourage, Körpersprache, Stärkung des Selbstwertgefühls und der Selbstbehauptung. Darüber hinaus werden Elemente der Selbstverteidigung für den Notfall trainiert.

Projekt „Demokratie und Grundrechte schützen – jetzt!“
Der Pfälzische Verein für Rechtspflege ZW e. V. / Kirchbergwerkstatt knüpft als Projektträger an vorhergehende Projekte sozialer Arbeit an. Im Fokus stehen wie auch bei dem vorbeschriebenen „Grundrechte kreativ und verständlich für alle“ der Wedebrunnen-Park und die Personen, die dort immer wieder zu Trinkgelagen zusammenkommen.

Projekt „Jugendraum Respekt!“
Der Caritasverband für die Diözese Speyer e. V. / Caritas-Zentrum Pirmasens behandelt für Jugendliche und junge Erwachsene Themen wie Mobbing, Ausgrenzung, Cybermobbing und Cyberbullying im Rahmen von Gewaltpräventions-Programmen; ein Antiaggressionstrainer übt gewaltfreie Umgangsformen ein.

Projekt „Protest und Verantwortung!“
Der Projektträger Protestantische Lutherkirchengemeinde Pirmasens führt eine Ausstellung mit dem Titel „Protestanten ohne Protest“ durch. Darin geht es um die Rolle der evangelischen Kirche während und nach dem Nationalsozialismus. Am Rande der Ausstellung finden Impulsreferate statt mit Gästen aus Kirche, Politik und Wirtschaft.

Projekt „Wir sind Erdlinge!“
Der Projektträger Internationaler Bund IB Südwest gGmbH für Bildung und soziale Dienste nimmt Kinder und Jugendlichen mit in die große (Meinungs- und Gesinnungs-)Vielfalt auf der Welt. So werden politische, demokratische, gesellschaftliche und geografische Unterschiede auf der Welt sichtbar, begreifbar und darstellbar. Am Ende steht eine Aufführung mit Elementen aus bildender Kunst, Musik, kreativem Schreiben, Medien und Tanz.

Projekt „Mit Kopf, Herz und Hand im Lernort Wald unterwegs“
Das Projekt des Projektträgers Protestantische Gesamtkirchengemeinde Pirmasens hat das Ziel, für Kindergartenkinder ethische und demokratische Werte im Lernort Wald praktisch erlebbar und erfahrbar zu machen. Es vermittelt Fähigkeiten und Werte und ermöglicht vorausschauendes Denken und verantwortungsvolles Handeln, interdisziplinäres Wissen sowie die Partizipation an gesellschaftlichen Entscheidungsprozessen.

Projekt „Die bunte Liga – kicken mit Vielfalt, Respekt und Akzeptanz“
Der Projektträger Gemeinde Glaubenszentrum Pirmasens e. V. will im Kontext des Kriegs in der Ukraine ein Zeichen für Frieden, Zusammenhalt und Respekt setzen. Dies geschieht in Form eines Fußballturniers mit Fußballerinnen und Fußballern aus acht Nationen (Ukraine, Russland, Deutschland, USA, Kamerun, Türkei, Afghanistan und Somalia) mit Kinder- und Erwachsenenmannschaften.

Hintergrund zu „Demokratie leben!“
Angriffe auf Demokratie, Freiheit und Rechtstaatlichkeit sowie Ideologien der Ungleichwertigkeit sind dauerhafte Herausforderungen für die gesamte Gesellschaft. Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus, die Herausforderungen durch Islam- bzw. Muslimfeindlichkeit, Antiziganismus, Ultranationalismus, Homophobie, gewaltbereiter Salafismus bzw. Dschihadismus, linke Militanz und andere Bereiche zeigen die Vielzahl demokratie- und menschenfeindlicher Phänomene. Um ihnen kraftvoll entgegenzutreten, bedarf es gemeinsamer Anstrengungen von Staat und Zivilgesellschaft. Zahlreiche Initiativen, Vereine und engagierte Bürgerinnen und Bürger in ganz Deutschland setzen sich tagtäglich für ein vielfältiges, gewaltfreies und demokratisches Miteinander ein. Bei dieser wichtigen Arbeit unterstützt sie das Bundesprogramm „Demokratie leben!“ des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Es werden besonders Projekte gefördert, die sich in der Demokratieförderung und der Extremismus-Prävention engagieren. Das Programm setzt auf verschiedenen Ebenen an: Ziel ist es, Projekte sowohl mit kommunalem als auch mit regionalem und überregionalem Schwerpunkt zu fördern. Weitere Informationen sind unter https://www.demokratie-leben.de erhältlich.

Ergänzendes zur Stadt Pirmasens
Erste urkundliche Erwähnung fand Pirmasens um 850 als „pirminiseusna“, angelehnt an den Klostergründer Pirminius. Der als Stadtgründer geltende Landgraf Ludwig IX. errichtete im heutigen Pirmasens die Garnison für ein Grenadierregiment, es folgten 1763 die Stadtrechte. Am südwestlichen Rand des Pfälzerwalds gelegen und grenznah zu Frankreich ist das rund 42.000 Einwohner zählende, rheinland-pfälzische Pirmasens wie Rom auf sieben Hügeln erbaut. In ihrer Blütezeit galt die Stadt als Zentrum der deutschen Schuhindustrie und ist in dieser Branche heute noch wichtiger Dreh- und Angelpunkt; davon zeugen unter anderem der Sitz der Deutschen Schuhfachschule, des International Shoe Competence Centers (ISC) oder der Standort der ältesten Schuhfabrik Europas. Zu den tragenden Wirtschaftsbereichen zählen unter anderem chemische Industrie, Kunststofffertigung, Fördertechnik-Anlagen und Maschinenbau. Pirmasens positioniert sich heute als Einkaufsstadt mit touristischem Anspruch und gut ausgestattetem Messegelände. Seit 1965 wird eine Städtepartnerschaft mit dem französischen Poissy gepflegt. Weitere Informationen sind unter https://pirmasens.de erhältlich.

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Bildquelle: Stadtverwaltung Pirmasens

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