Neues Bundesqualitätsgesetz für die Kindertagesbetreuung verabschiedet
„Die Gießkanne funktioniert nicht“: So lautet die Kritik des TopKita Instituts für Qualität am neuen „Gute-Kita-Gesetz“ des Bundes. Um eine vergleichbare Qualität in allen Einrichtungen zu erreichen, bedürfe es einer individuelleren Vorgehensweise. „Wir fordern eine verpflichtende Überprüfung aller öffentlich geförderten Kitas nach einheitlichen Standards. Nur so können die Kita-Leitungen und -Teams wissen, wo sie stehen, und wie sie die Qualität in ihrer Einrichtung weiterentwickeln können“, sagt Clemens M. Weegmann, Gesellschafter des Instituts.
Die Bundesregierung verabschiedete ein neues „Gute-Kita-Gesetz“. Vier Milliarden Euro möchte der Bund den Ländern vor allem für die sprachliche Bildung der Kinder, die Stärkung der Tagespflege und die Investition in mehr Fachkräfte zur Verfügung stellen. Das TopKita Institut für Qualität aus Stuttgart begrüßt die Initiative des Bundes, bemängelt jedoch das zugrunde liegende Qualitätsverständnis.
Kita-Qualität hat viele Stellschrauben
„Um gute Kita-Qualität zu erreichen, müssen wir an vielen Stellschrauben drehen. Ausreichend qualifiziertes Personal zu haben, ist nur eine davon“, sagt Clemens M. Weegmann, Gesellschafter des TopKita Instituts. „Und die sprachliche Bildung ist nur einer der Bildungsbereiche, die in den Bildungsplänen für die Kitas verankert sind und die es zu entwickeln gilt.“
Wie sieht der Kita-Alltag für die Kinder tatsächlich aus?
Um eine verlässliche Kita-Qualität auf vergleichbarem Niveau in allen Kindertagesstätten im Bundesgebiet zu erreichen, reiche die Gießkanne nicht. „Wir müssen vor allem die pädagogische Prozessqualität, also das, was täglich bei den Kindern ankommt, in jeder einzelnen Einrichtung überprüfen“, sagt Weegmann. Nur so wüssten Kita-Leitungen und -Teams, wo sie stehen, und könnten zielgerichtete Verbesserungsmaßnahmen festlegen und umsetzen. Das Institut fordert daher für jede mit öffentlichen Geldern geförderte Kita eine verpflichtende jährliche Überprüfung durch externe Fachleute, ein sogenanntes Audit.
Ein Audit bietet Orientierung und Hilfestellung
Vanessa Maurer, Auditorin bei TopKita, sagt: „Als Auditor*innen verstehen wir uns als Unterstützer*innen für die Kita-Leitungen und -Teams, die wir besuchen und die wir einen Tag lang bei der Arbeit beobachten. Wir arbeiten stärkenorientiert, sehen, was die Fachkräfte im Alltag bereits hervorragend umsetzen. Sich diese Stärken bewusst zu machen, ist eine gute Basis, um Entwicklungsbereiche selbstbewusst angehen zu können.“
Mit der Online-Plattform TopKita stellt das TopKita Institut für Qualität ein wissenschaftlich fundiertes, digitales Instrument für das Qualitätsmanagement von Kitas zur Verfügung. Die Qualitätsentwicklung mit TopKita basiert derzeit auf drei Perspektiven: der Elternsicht (Elternbefragung), der internen Sicht des Kitateams (Selbstevaluation) und der fachlichen Sicht externer Expert*innen (Audit). Die Ergebnisse der Befragungen und des Audits stehen anschließend im sogenannten Qualitätsmonitor übersichtlich für die Kita-Teams und Träger zur Verfügung. Sie liefern eine fundierte Grundlage, um gezielt Verbesserungsmaßnahmen vorzunehmen.
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