Tipps für eine klima- und umweltfreundlichere Handynutzung
Bereits die Herstellung eines Smartphones benötigt viel Energie: viel mehr als später das Aufladen des Akkus über die gesamte Nutzungsdauer. Darüber hinaus kommen bei der Produktion wertvolle Rohstoffe wie Gold, Kobalt und seltene Erden zum Einsatz, deren Abbau die Umwelt schädigt. Wer auf Klima- und Umweltschutz Wert legt, sollte sein Smartphone also vor allem so lange wie möglich behalten. Wie Handybesitzer die Lebensdauer ihres Geräts erhöhen und worauf sie dem Planeten zuliebe auch noch achten sollten, erklärt Josef Pommerening, Leiter der Nachhaltigkeitsabteilung der ERGO Group.
Für eine lange Lebensdauer: Akku schonen
Ein schwächelnder Akku ist einer der häufigsten Gründe für die Anschaffung eines neuen Smartphones. Mit folgenden Tipps lässt sich seine Lebensdauer verlängern: „Nicht vollständig auf- oder entladen, ein Ladezustand zwischen 20 und 80 Prozent ist optimal“ rät Josef Pommerening, Leiter der Nachhaltigkeitsabteilung der ERGO Group. Außerdem sollten Nutzer das Gerät erst an den Strom anschließen, wenn die Kapazität zwischen 25 und 50 Prozent liegt und dabei am besten das Originalladegerät verwenden. Auch extreme Hitze oder Kälte schaden dem Akku und verkürzen seine Lebenszeit. Also im Sommer möglichst nicht in der Sonne liegen lassen und im Winter in die Jackentasche stecken.
Keine Chance für Spider-Apps
Kratzer oder Dellen am Gehäuse oder ein Sprung im Display – auch als Spider-App bezeichnet – sind nicht nur ärgerlich, sondern führen unter Umständen auch zu Einschränkungen bei der Smartphone-Nutzung. „Damit das Smartphone möglichst lange schadenfrei bleibt, empfehlen sich spezielle Hüllen oder Folien zum Schutz von Case und Display“, rät Pommerening. „Vor der sogenannten Spider-App schützt beispielsweise am besten ein robustes Schutzglas.“
Reparieren statt konsumieren
Kleine Macken können Handynutzer ganz einfach reparieren lassen, auch schwächelnde Akkus lassen sich bei manchen Modellen austauschen. Das ist nicht nur schonender für die Umwelt, sondern spart meist auch Geld. „Wer sich eine Reparatur nicht selbst zutraut, kann sich an den Hersteller wenden oder das defekte Gerät beispielsweise zu einer Handywerkstatt bringen“, so der Experte der ERGO Group. Um die Reparatur von Elektrogeräten zu vereinfachen, arbeitet die Bundesregierung aktuell an einem sogenannten Recht auf Reparatur. Das geplante Gesetz soll unter anderem eine Verlängerung der Gewährleistungspflicht und Regelungen für Hersteller, beispielsweise zur Veröffentlichung von Reparaturanleitungen, beinhalten.
Software regelmäßig aktualisieren
Um die Lebensdauer eines Smartphones zu erhöhen, rät Pommerening außerdem dazu, immer die aktuelle Version des Betriebssystems zu installieren und Updates zu nutzen, wenn diese verfügbar sind. Ist das Handy auf dem neusten Stand, garantiert das die optimale Nutzung aller Funktionen und schließt mögliche Sicherheitslücken.
Gebrauchte Geräte kaufen
Spätestens wenn das Smartphone aktuelle Apps nicht mehr unterstützt oder nur noch eingeschränkt funktionstüchtig ist, hat auch das gepflegteste Gerät ausgedient. „Wer der Umwelt und seinem Geldbeutel etwas Gutes tun möchte, sollte dann zu einem gebrauchten Smartphone greifen“, so Pommerening. Interessierte haben hierfür unterschiedliche Möglichkeiten: Neben klassischen Kleinanzeigen und Verkaufsportalen gibt es mittlerweile auch viele Händler, die sogenannte Refurbed-Geräte anbieten. „Diese gebrauchten Handys sind generalüberholt, getestet und Käufer erhalten eine Garantie“, erläutert Pommerening.
Alte Smartphones richtig entsorgen
Doch wohin mit dem alten Smartphone? „Auf keinen Fall gehört das Handy in den Hausmüll“, so der ERGO Experte. Lässt es sich nicht mehr verkaufen, können Nutzer es auf den Wertstoffhof bringen. Neben größeren Onlineshops und Händlern ab einer Verkaufsfläche von 400 Quadratmetern müssen seit 1. Juli 2022 auch Lebensmittelhändler mit einer Verkaufsfläche über 800 Quadratmetern Altgeräte kostenfrei zurücknehmen. Noch nachhaltiger ist es, das Smartphone zu einer Sammelbox einer Umwelt- oder Sozialorganisation zu bringen. Diese verkaufen es an Recyclingfirmen weiter und spenden den Erlös an Umweltschutzprojekte.
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