Die Ereignisse in Potsdam und London belegen, dass die Sicherheit von Museen weiterhin auf einem niedrigen Niveau ist, nachdem Aktivisten der „Letzten Generation“ in zwei Kunstausstellungen Gemälde mit Lebensmitteln beschmieren und sich festkleben konnten.
Explizit für Deutschland sind diese Ereignisse nach dem Diebstahl der Goldmünze aus dem Bodemuseum und dem Einbruch in das Grüne Gewölbe weiterhin kein Aushängeschild für das Sicherheitsmanagement.
Bundespolitik und Direktoren hatten nach den Straftaten ein Programm aufgelegt, dass mit den Handlungsanweisungen für die Erhöhung der Museumssicherheit neue Standards setzen sollten. Offensichtlich jedoch nicht in allen denkbaren Tatbegehungsweisen, was nun zur Schließung des Barberinis führte.
Ohne Frage eine unvermeidbare Konsequenz, lag der Fokus des Deutschen Museumsbund e.V. auf den Themen Einbruch- und Diebstahlschutz. In der heutigen Sicherheitslage sollten jedoch die Angriffsszenarien ganzheitlich und umfassend analysiert und bewertet werden.
Spätestens nach dem Angriff in London hätten zusätzliche Maßnahmen ergriffen und umgesetzt werden müssen, um den Tätern keinen Handlungsspielraum bei uns zu geben. Dabei waren die Ansätze des Risikomanagements im „Ratgeber für Diebstahlschutz im Museum“ nicht falsch, bloß überwog hier die trügerische Sicherheit, dass ausschließlich Einbrüche und Diebstähle verhindert werden müssen. Videoaufnahmen lassen zudem den Eindruck aufkommen, dass das Sicherheitspersonal mit der Situation überfordert war.
Die musealen Einrichtungen haben nun dringend zu reagieren:
1) Sicherheit als ganzheitlichen Ansatz verstehen
2) Maßnahmen zur Früherkennung von auffälligem Verhalten festlegen
3) eindeutige Handlungsanweisungen an das Personal kommunizieren
4) Maßnahmen zur Sicherheit festlegen, u.a. Taschenverbote prüfen
5) Beobachtung der internationale Lage und schnelle Reaktion auf neue Begehungsweisen
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Sicherheitsberatung Florian Horn
Herr Florian Horn
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