Der Krieg in der Ukraine hat auch in Deutschland zu Herausforderungen geführt und stellt nicht nur die Bürger und Unternehmen angesichts der Teuerungskrise vor große Aufgaben.
Auch die Integrationsberatungen landauf und landab sind mit einer wachsenden Zahl an Anfragen und Hilfsgesuchen von flüchtenden Menschen aus der Ukraine konfrontiert, während sie gleichzeitig Asylsuchende aus Syrien, Afghanistan, Russland, afrikanischen Staaten und den arabischen Ländern im Nahen und Mittleren Osten betreuen müssen. „Tatsächlich sind die Erwartungen massiv gestiegen“, bestätigt der Leiter der bundesweit per Mail erreichbaren Psychosozialen Sprechstunde mit Sitz in Konstanz, die als ehrenamtliches Angebot auch viele Geflüchtete begleitet: „Schlussendlich sehen wir uns ähnlichen Ausmaßen wie 2015 ausgesetzt, wobei das schnelle Eingliedern ukrainischer Personen deutlich an Bürokratie reduziert hat, aber eine Besserstellung gegenüber anderen Schutzsuchender bewirkt“, erläutert Dennis Riehle, der die digitale Beratungsstelle für eine elektronische Erstberatung allen Hilfesuchenden offenstellt und bislang mehrere Dutzend Asylsuchende und zahlreiche Flüchtlinge aus der Ukraine fördert.
„Besonders anspruchsvoll gestaltet sich der Umgang mit den Menschen, die vielfach stark traumatisiert sind und psychologischen Rat und seelsorgerliche Rückendeckung brauchen, nachdem sie oftmals von grausamen Bildern verfolgt werden und diesen Impressionen auch im Alltag kaum entrinnen können“, schildert es der 37-jährige Konstanzer, der als Flüchtlingshelfer auch in der Traumabewältigung und Interkultureller Kommunikation zertifiziert wurde. „Natürlich gibt es dazu sprachliche Barrieren und Verständigungsprobleme in der Beratung, allerdings lassen sich diese Hürden meist leicht überwinden. Die Auskunft über geltende Regeln in Deutschland, insbesondere aus dem Sozialrecht, dem Verwaltungsrecht und dem Asylbewerberleistungsgesetz, stellt einen wesentlichen Kernbereich unserer Arbeit dar, neben der jeweiligen Vermittlung an die zuständigen Stellen. Insgesamt scheint die Eingliederung aber deutlich besser zu funktionieren als vor sieben Jahren, denn gerade die ukrainischen Flüchtlinge können rasch in den Arbeitsmarkt integriert werden. Nun müssen wir nur noch dafür sorgen, Schutzsuchende nicht länger nach ihrer Herkunft unterschiedlich zu behandeln. Denn diese Entscheidung hat in der Beratung zu Unfrieden zwischen den einzelnen Klienten geführt“, so Riehle.
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