StartseiteKunst und KulturNikolaus Gülich: charismatischer Verfechter für Recht und Gerechtigkeit

Nikolaus Gülich: charismatischer Verfechter für Recht und Gerechtigkeit - PrNews24.de

Köln im 17. Jhd.

Korruption, Bestechlichkeit und illegale Machenschaften der Bürgermeister und Räte bestimmen das Leben der Menschen in Köln. Nikolaus Gülich lehnt sich dagegen auf und spaltet die Geister – die einen lieben, die anderen hassen ihn.

Im Frühjahr 1679 lässt Fürstbischof Ernst August von Osnabrück einen Kölner Kaufmannszug zur Leipziger Messe in Wiedenbrück von Soldaten abfangen, um mit ihnen als Geiseln von Köln die Begleichung einer Geldforderung zu erpressen. Bürgermeister und Rat Kölns versprechen den Kaufleuten die Rückerstattung, wenn sie sich selbst freikaufen. Diese tilgen die Stadtschuld, kommen frei, doch das Stadtregiment verweigert jede Entschädigung. Alle Betrogenen fügen sich – bis auf Nikolaus Gülich. Mutig fordert er nicht nur einen „recompens“, sondern prangert auch Korruption des herrschenden Klüngels an und hat Erfolg.

Am 2. Juni 1683 stürmen die Kölner ihr Rathaus, obwohl 700 Stadtsoldaten zur Verteidigung von Bürgermeister und Rat angetreten sind.

Ich-Erzähler Christoph Salentin Sechem von Merhoffen, Schwiegersohn des Bürgermeisters Gerwin von Beywegh und mit Gülich nach gemeinsamer Haft in Wiedenbrück befreundet, gerät zwischen die Fronten der Anhänger des Alten und der Reformer. Zunehmend greifen die politischen Unruhen in das Familienleben ein, bis sie es bestimmen.

Die Kölner Gülichrebellion von 1680 bis 1685 stellt Gabriele Hamburger historisch präzise bis auf den Tag genau dar. Romanhaft frei sind die Verwicklungen Christoph Salentins in die Geschehnisse.

Spannend und einfühlsam lässt sie das 17. Jhd in den Straßen Kölns vor unseren Augen auferstehen. Und das wortwörtlich. Mit dem beigefügten Stadtplan des damaligen Kölns kann man die dort beschriebenen Plätze, Straßen und Gässchen aufsuchen. Geschichte zum hautnahen Erleben.

Besonders wichtig ist der Autorin die exakte Recherche der historischen Hintergründe. Dazu nimmt sie sich alle Zeit der Welt.

Gabriele Hamburger
Ihre Begeisterung für Historie animierte sie, das, was sie in unzähligen Sachbüchern gelesen hatte, romanhaft zu verarbeiten. In „Vanitas“, ihrem ersten historischen Roman, stellt sie das Leben im 17. Jahrhundert in Bonn, Köln und Paris dar. Die erste Auflage war nach vier Monaten ausverkauft und das ermunterte sie zu dem zweiten Buch „Exitus“, dessen Kulisse die Belagerung Bonns im Jahr 1673 ist und von einem Kriminalfall handelt, der damals in ganz Europa für Aufsehen sorgte.
„Gülichplatz“ ist der letzte Teil der Trilogie.

Daten: Gülichplatz, Historischer Roman über eine Kölner Rebellion, Edition Lempertz, ISBN-13: ‎978-3960583523

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