Siegburg (ew). Mehr als zwei Milliarden Menschen in Afrika und Asien haben keinen regelmäßigen Zugang zu sauberem Wasser. Für den Rhein-Sieg-Kreis ist es selbstverständlich, immer genug davon zu haben: Die Talsperren helfen, der Hahn wird aufgedreht, und schon ist das Wasser da.
Wasser ist die Grundlage allen Lebens und ein unverzichtbares Gut. Es ist eine begrenzte Ressource, deren Wert es zunächst zu erkennen gilt, um es schätzen und schützen zu können. Daher ist ein nachhaltiger Umgang mit Wasser zukunftsentscheidend. Gerade im Hinblick auf den Klimawandel und seine massiven Konsequenzen für die Umwelt müssen alle Menschen mit dieser Ressource besonders verantwortungsvoll umgehen. Die Bevölkerung braucht langfristig sauberes und hochwertiges Trinkwasser und darüber hinaus ausreichend Wasser für Landwirtschaft, Tiere und Industrie. Die Wasserversorgung sicherzustellen ist eine der größten und aktuellen Herausforderungen des Klimawandels. Bei höheren Temperaturen und weniger Regen hat ein sorgsamer Umgang mit der Ressource Wasser oberste Priorität. Die zurückliegenden Jahre waren ein Stresstest für die gesamte Wasserversorgung. Dies optimiert man mit Vorsorge und anderen ausgewählten Maßnahmen.
Ein guter Anlass für die wasserbezogene Öffentlichkeitsarbeit ist daher der Weltwassertag am 22. März, zu dem die Vereinten Nationen (VN) alljährlich aufrufen. Dieser Aktionstag steht 2023 unter dem Motto “Accelerating Change”, „Beschleunige den Wandel“ oder „Gemeinsam schneller zum Ziel“. Das heißt: Jeder ist mit der Kampagne „Be the Change you want to see in the World“ aufgefordert zu handeln, damit auch in Zukunft in jeder einzelnen Kommune ausreichend Trinkwasser und lebenswerte Gewässer zur Verfügung stehen.
Weltwassertag schafft Motivation, globale Ziele umzusetzen
Jährlich werden für die interessierte Bevölkerung Informationen zu Wasserthemen angeboten oder zu Veranstaltungen eingeladen. Mit dem Motto „Den Wandel beschleunigen“ oder „Gemeinsam schneller zum Ziel“ soll die Wichtigkeit nationaler und internationaler Zusammenarbeit in Bezug auf die Einhaltung des Sustainable Development Goal 6 in den Fokus gerückt werden. Mit diesem Ziel wünschen sich nicht nur die UN, sondern auch der Rhein-Sieg-Kreis, bis 2030 sauberes Wasser und Sanitärversorgung für alle Menschen – der Zugang zu Wasser soll kein Privileg des Einzelnen mehr sein.
Das bedeutet: Ein neuer Umgang mit Wasser ist dringend notwendig. Jede einzelne Kommune darf nicht länger Grund- und Trinkwasser als eine unendlich zur Verfügung stehende Ressource behandeln. Ein völlig anderer Umgang mit Wasser, sprich Sparen ist angesagt, so dass es in 30 Jahren überall national und international hochwertiges und bezahlbares Trinkwasser gibt. Mitmachen heißt das auch für den Rhein-Sieg-Kreis: Wasser sparen, obgleich es derzeit wegen der Talsperren noch keinen Mangel gibt.
Insgesamt verbraucht jeder im Rhein-Sieg-Kreis durchschnittlich knapp 121 Liter Wasser täglich. Dabei werden lediglich vier Prozent des kostbaren Trinkwassers zum Kochen oder Trinken verwendet. Der größte Teil fließt durch Wasserhähne und Waschmaschinen. Um so genanntes Rohwasser als Trinkwasser aufzubereiten, werden zudem immer aufwendigere Verfahren notwendig – und das kostet Geld.
Wasser sparen – aber wie?
Wie viel Wasser fließt täglich durch die Leitungen? Die Antwort lässt sich mit Blick auf die eigene Wasserrechnung leicht finden; denn der Blick auf den Zähler hat durchaus psychologische Wirkung: Nicht selten geht der Verbrauch oft um bis zu 30 Prozent zurück – und das ohne zusätzliche Maßnahmen! Bei einem Verbrauch von 70 bis 100 Liter pro Kopf und Tag ist man sparsam. Wer allerdings täglich mehr als 130 Liter durch die Leitung jagt, verbraucht zu viel Wasser. Mit einigen Tricks und Kniffen kann man der Wasserverschwendung im Haushalt schnell einen Riegel vorschieben: Duschen statt Baden, nur volle Maschinen Wäsche in Gang setzen, nur bei extremer Trockenheit Rasensprengen oder auch das Aufstellen einer Regentonne.
Wasser stellt eine der wichtigsten Ressourcen der Erde dar: Es ist der Ausgangspunkt für Leben, durch Wasser entstehen Ökosysteme, Wasser gestaltet Landschaften, ist Transportmedium, Energielieferant, Erholungsplatz, Lebensraum und vieles mehr. Wasser hat aber auch ein zerstörerisches Potenzial, welches im Rhein-Sieg-Kreis bei Extremwetterereignissen wie Starkregen und Überschwemmungen sichtbar geworden ist. Den Grünen als Fraktion ist besonders der Rückbau von bestimmten Staustufen wichtig, um die Flüsse freier fließen zu lassen. Naturnahe Flüsse leisten einen großen Beitrag zur Wasserqualität und sichern in Dürrezeiten die Wasserversorgung.
Zusammenfassend sind alle Staaten aufgefordert, den Weltwassertag am 22. März 2023 der Umsetzung der VN-Empfehlung zu widmen und geeignete, konkrete Aktionen auf nationaler Ebene durchzuführen. Jedes Jahr übernimmt eine der vielen UN-Agenturen, die mit dem Thema Wasser befasst sind, die Leitung bei der Förderung und Koordinierung internationaler Aktionen für den Weltwassertag.
Der Weltwassertag findet seit 1993 jährlich statt
Der Weltwassertag findet seit 1993 am 22. März statt. Er soll das Bewusstsein der Öffentlichkeit für die Ressource Wasser schärfen. Zum Weltwassertag 2018 hat die UN-Weltwasserdekade begonnen, die bis März 2028 andauert und mit der die Vereinten Nationen besonders auf die Themen Wasser und Gewässerschutz aufmerksam machen.
22. März 2023: „Accelerating Change“
„Den Wandel beschleunigen“ oder „Gemeinsam schneller zum Ziel!“ Gehen wir es an.
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