Mehr als 800 Millionen Menschen leiden an Hunger. Hunger ist nicht gleich Hunger: Akute und chronische Unterernährung sind unterschiedlich zu bewerten und haben verschiedene Gründe. Hunger tritt vor allem in den ärmeren Ländern in Afrika und Südasien auf. Wege aus der Hungerkrise – im Gespräch mit Jörg Trübl, Umweltingenieur und Verwaltungsrat „Make a better World“ – MABEWO AG, Schweiz.
Hunger in der Welt betrifft mehr als 800 Millionen Menschen und die Hauptgründe liegen in Kriegen, Klimawandel und Krisen wie der Corona-Pandemie. Ein Patent für die Lösung, auch wenn die Ursachen für Hunger lange bekannt sind, ist nicht entwickelt. Insbesondere ärmere Länder, Afrika südlich der Sahara und Südasien, sind betroffene Regionen mit den höchsten Hungerraten. Als sehr ernst eingestuft werden auch die Zentralafrikanische Republik, Tschad, Demokratische Republik Kongo, Madagaskar und Jemen. Warum stagnieren Fortschritte, die den Hunger beenden, in diesen Regionen? Umweltingenieur und Verwaltungsrat Jörg Trübl beobachtet die besorgniserregende weltweite Entwicklung. Der Welthunger-Index 2022 basiert auf den Indikatoren Unterernährung, Kindersterblichkeit sowie Auszehrung und Wachstumsverzögerung bei Kindern, dies trifft in 121 Ländern zu. Der Hunger der Welt geht uns alle an: Klimakrise als Ursache für Hunger, der Krieg in der Ukraine hat die Getreidepreise in Rekordhöhe getrieben, Konflikte und die Corona-Pandemie wirken wie Brandbeschleuniger.
Weltgemeinschaft: Wege aus der Ernährungskrise
Die Vereinten Nationen hatten mit „Zero Hunger“ das Ziel ausgegeben, dass der Hunger bis 2030 weltweit beendet werden soll. „Seit 2000 ist der Hunger weltweit zwar zurückgegangen, dennoch haben sich die Fortschritte in der Hungerbekämpfung verlangsamt oder sogar umgekehrt“, erklärt Jörg Trübl. Ein Weg aus der Ernährungskrise liegt in der regionalen Produktion anstatt von Importen. Zur Diskussion steht, dass importabhängige Länder langfristig regional und selbst produzieren sollten und ihre Bezugsquellen diversifizieren, um Abhängigkeiten von Großimporteuren zu minimieren.
Armut – Landwirtschaft krisenfester machen
Der bedeutendste Faktor für den Hunger weltweit ist die Armut. Wenn in einem Land keine soziale Grundversorgung bereitgestellt wird, entwickelt sich die Spirale weiter. „Durch mangelnde Kaufkraft an Nahrungsmitteln kann diese nicht ausgeglichen werden“, gibt Jörg Trübl zu bedenken. Armut ist zudem eine Folge von fehlender Bildung und den damit fehlenden Aufstiegschancen, deshalb müssen unterschiedliche Ansätze verfolgt werden, wie zum Beispiel die Stärkung von Kleinbauern. Armut bedeutet auch keine zufriedenstellende Gesundheitsversorgung, wovon nachfolgende Generationen mitbetroffen sind, weshalb Kinder dieser Familien mit hoher Wahrscheinlichkeit ebenfalls unter Armut und Hunger leiden werden. „Ernährungssicherheit braucht eine krisenfeste Landwirtschaft im eigenen Land mit Innovation und Technologie, aber eben auch sicheren Zugang zu Dünger, Saatgut, Bewässerung und landwirtschaftlicher Beratung“, sagt Jörg Trübl.
Der Ausbau effizienter sozialer Sicherungsmaßnahmen, wie dass Mädchen die Schule besuchen, eine Ausbildung absolvieren und Frauen das Analphabetentum überwinden, ist dringend notwendig. Naturkatastrophen, und auch generell zu trockene oder zu nasse Böden, stellen weitere Herausforderungen dar. Diskutiert wird, dass für die erfolgreiche und langfristige Bekämpfung von Hunger angepasste Methoden und Innovationen nötig sind, wie Digitalisierung und Züchtungstechnologien, die die Landwirtschaft produktiver, resilienter und umweltfreundlicher machen. „Das Ziel muss sein, dass beispielsweise Afrika seinen Bedarf selbst decken kann durch spezielle Anbaumethoden zur Steigerung der Erträge. In vielen Teilen sind fruchtbare Böden vorhanden, aber das Wissen und die Innovationen fehlen“, so Trübl.
Arten von Hunger – Maßnahmen zur Bekämpfung
Es gibt verschiedene Arten von Hunger, welche in drei Gruppen eingeteilt werden: der akute, chronische und verborgene Hunger.
Akuter Hunger wird auch Hungersnot genannt. Hierbei tritt eine Unterernährung über einen bestimmten Zeitraum auf. Dies wird durch Naturkatastrophen oder Kriege verursacht. Acht Prozent aller Menschen, die hungern, leiden unter akutem Hunger. Diese Art der Unterernährung trifft meist Menschen, die zuvor unter chronischem Hunger gelitten haben.
Chronischer Hunger ist auf der Welt am weitesten verbreitet. Bei dieser Form der Unterernährung haben die Menschen dauerhaft zu wenig Geld, um sich gesunde Lebensmittel in ausreichender Anzahl zu kaufen. Die Menschen führen ihrem Körper dauerhaft weniger Nahrung zu, als dieser benötigt.
Zum chronischen Hunger wird auch der verborgene Hunger hinzugezählt. Bei diesem wirkt sich der Mangel von Vitaminen und Mineralen auf den Körper aus, was von außen betrachtet nicht immer ersichtlich ist. Dennoch kann dauerhafter Eisenmangel oder das Fehlen von Vitamin A bei Kindern fatale Auswirkungen haben.
Jörg Trübl weist darauf hin, dass es im Grunde kein Erkenntnisproblem zum Kampf gegen den Hunger gibt, Lösungsansätze und der Umfang für die Erfordernisse sind bekannt und beziffert. Dennoch ist unbedingt der grenzenlose politische Wille nötig, wenn das Ziel „Zero Hunger“ 2030 Wirklichkeit werden soll. Politisch muss das Recht auf Ernährungssicherheit konsequent von der Weltgemeinschaft verfolgt werden und im Mittelpunkt stehen. Das Ziel ist klar, aber der Weg sehr steinig und herausfordernd, dennoch muss schnell, gemeinschaftlich und effizient gehandelt werden.
V.i.S.d.P.:
Eva
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Eva studiert eigentlich angewandte Psychologie (B. Sc.). Eva ist seit 2022 bei ABOWI-Reputation.com. Im Blog bossert-engeneering.de finden sich Wissen rund um Digitalisierung, der technischen Weiterbildung und der Innovation. Ihre Interessen beziehen sich auf Sportpsychologie im Zusammenhang mit Kampfsport. Darüber hinaus verfügt sie über ein gutes Verständnis von wirtschaftlichen Themen, da sie bereits Erfahrungen in Fintechs sammeln durfte. Diese waren in den Bereichen Versicherungen und Finanzdienstleistungen tätig. Du erreichst uns unter www.abowi.com.
Die MABEWO AG steht für Nachhaltigkeit. „Make a better world“ investiert in die Zukunft und entwickelt innovative Technologien, um die größten Herausforderungen unserer Zeit zu lösen: Klimaschutz, Energiewende, Ressourcenschonung und Lebensmittelversorgung. Herr Jörg Trübl ist ausgebildeter Umweltingenieur und verfügt über 20 Jahre praktische wirtschaftliche Erfahrung in der Unternehmensführung als Berater, Coach und CEO von KMUs in Europa.
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