Adelindis Therme in Bad Buchau
Bickenbach/Bergstraße, 27. April 2023. Mehr Platz für Wellness-Angebote und Besucher sollte der Anbau an der Adelindis Therme in Bad Buchau bieten. Allein 3.500 Quadratmeter Boden waren in der großzügigen Eingangshalle und verschiedenen Räumen der Therme zu verlegen. Auf der Dachterrasse mit Sauna, Pool und Fußbodenheizung waren ganz besondere Aufgaben zu lösen, um für eine sichere Verlegung und Entwässerung zu sorgen. Dank der aufeinander abgestimmten Komplettlösungen der Firmen Ardex und Gutjahr gelang dies perfekt.
Fünf Sterne für eine Therme? Das gibt es tatsächlich: Die Adelindis Therme in Bad Buchau am Federsee bietet Erholungssuchenden nicht nur das 47 Grad warme, aus einer Tiefe von 800 Metern geförderte Heilwasser der Adelindis-Quelle, sondern auf 14.000 Quadratmetern viele Möglichkeiten für eine Auszeit in großzügigen Thermen- und Saunalandschaften. Acht unterschiedlich temperierte Thermalbecken mit Bodensprudlern, Rückenmassagedüsen und Sprudelliegen sorgen für Entspannung, in der Wohlfühl-Therme, die zusammen mit der Schlossklinik, der Federseeklinik und einem Gesundheits-Thermenhotel das Gesundheitszentrum Federsee bildet. Zudem verwandelt sich das Bewegungsbad jeden Abend in sanft klingendes Wasser. Für dieses Ambiente und die hohe Qualität wurde die am Rande des Federseemoors gelegene Adelindis Therme mit fünf Sternen ausgezeichnet.
Anbau mit großzügigem Eingangsbereich
Der Betreiber der Adelindis Therme und des Gesundheitszentrums, die Moor-Heilbad Buchau gGmbH, wünschte sich in der Therme mehr Raum für die verschiedenen Wellness-Angebote. Ein neuer, großzügig gestalteter Eingangsbereich sollte die regionalen Aspekte stärker in den Vordergrund rücken und Bezug auf die einzigartige Federseelandschaft und das nahe gelegene Federseemuseum nehmen, das Funde aus dem UNESCO-Welterbe „Prähistorische Pfahlbauten um die Alpen“ präsentiert. Eine Dachterrasse mit Sauna, Pool und Dachgarten, neue Kassenbereiche, ein weiteres Thermalbecken, Dusch-, Umkleide- und Ruheräume sowie ein Bistro mit Küche waren in dem Anbau ebenfalls geplant.
Zu Beginn der Arbeiten wurden auf einer archäologischen Fundschicht Erde abgetragen, damit Archäologen den Untergrund auf historisch wertvolle Fundstücke untersuchen konnten. „Die archäologischen Arbeiten waren von vornherein eingeplant und wirkten sich nicht auf den Zeitplan des Neubauprojekts aus“, erklärt Architekt Robert Haller, der für die Planung des Neubauprojekts an der Adelindis Therme verantwortlich war.
3.500 Quadratmeter neuer Boden
In den drei Etagen des Neubaus vom Unter- bis zum Obergeschoss mit Dachterrasse waren allein 3.500 Quadratmeter Boden zu verlegen. Mit der Verlegung beauftragt war die auf Fliesen- und Natursteinarbeiten sowie Schwimmbadbau und Badmanufaktur spezialisierte Firma Reiser GmbH aus Bad Saulgau. „Der Großteil der Arbeiten fand im Gebäudebereich statt. Technisch besonders aufwendig waren die Arbeiten und die Lösungen zur Entwässerung auf der Dachterrasse“, erinnert sich Geschäftsführer Christoph Reiser.
Der erfahrene Fliesenlegermeister stellte auch den Kontakt zu den Firmen Ardex und Gutjahr Systemtechnik her. Auf die Produkte der Experten für hochwertige bauchemische Spezialbaustoffe von Ardex und des Entwässerungsspezialisten Gutjahr hatte Reiser sich schon in zahlreichen Projekten verlassen können. „In einem gemeinsamen Treffen vor Beginn der Arbeiten erörterten wir mit dem Planungsbüro und den Projektbetreuern von Ardex und Gutjahr gemeinsam den jeweils optimalen Systemaufbau in den einzelnen Gebäudebereichen“, so Reiser. Im September 2021 konnte die Verlegearbeiten beginnen.
Elemente des UNESCO-Welterbes
Der neue Eingangs- und Kassenbereich der Adelindis Therme wurde mit großformatigen Fliesen in Natursteinoptik gestaltet, die in dem Anbau sofort für ein warmes, einladendes Ambiente sorgen. Den Untergrund dichteten die Verarbeiter zuvor mit der selbstverlaufenden Abdichtung ARDEX S 8 FLOW ab, zum Ansetzen und Verlegen der Fliesen kamen die Flexkleber ARDEX X 78 und ARDEX X 90 zum Einsatz. Als Fugenmörtel diente der schnell erhärtende Flex-Fugenmörtel ARDEX G 9 S FLEX 2-15, der speziell für Fugenbreiten von zwei bis 15 Millimetern entwickelt wurde. „Eine großartige Wirkung erzielt die von Tageslicht durchflutete Eingangshalle durch eine mit Holzelementen verkleidete, 30 Meter lange und vier Meter hohe Wand“, begeistert sich Jochen Polonyi, Gebiets- und Teamleiter bei Ardex, der an der Planung der Arbeiten in der Adelindis Therme intensiv beteiligt war. In ihrer Dimension und Bauweise greift die Konstruktion die Pfahlbauten des nahe gelegen UNESCO-Welterbes auf.
Aufeinander abgestimmte Komplettlösungen
Eine spezielle Aufgabe wartete in den Umkleidebereichen auf die Verarbeiter, die mit den aufeinander abgestimmten Komponenten von Ardex und Gutjahr hervorragend gelöst werden konnte. Es waren zahlreiche Einschnitte für 30 bis 40 Zentimeter hohe Bettungssockel erforderlich, auf denen die Umkleideschränke platziert wurden. Dies stellte zusätzliche Anforderungen an die Entkopplung und Abdichtung des Untergrunds. Die Gefahr war, dass diese Einschneidungen zu Rissen im Estrich führen. „Deshalb wurde hier die Entkopplungsmatte IndorTec VA FLEXBONE-VA auch als Verbundentkopplung eingesetzt. Das verhindert, dass sich die Risse aus dem Untergrund nach oben fortsetzen“, erklärt Gutjahr-Gebietsleiter Stefan Marko. Die Verbundentkopplung ist auch in Nassräumen ideal für die Verlegung von Großformaten und für hochbelastbare Flächen. Zusammen mit den Systemkomponenten ARDEX 7 + 8 inklusive Zubehör bildet sie eine perfekte Komplettlösung. Die großformatigen Fliesen in den Umkleideräumen wurden mit dem Flexkleber ARDEX X 78 verlegt.
Entwässerung auf der Dachterrasse
Besonders kluge Lösungen waren auf der Dachterrasse des Neubaus mit Sauna, Pool und Dachgarten gefragt. „Die Konstruktion auf der Dachterrasse war ein Highlight. Der Boden im Außenbereich der Sauna sollte auch im Winter beheizt werden, damit sich kein Eis bildet und die Thermengäste darauf laufen können, ohne auszurutschen“, berichtet Gutjahr-Experte Stefan Marko.
Unter dem fest verlegten keramischen Belag sollte deshalb eine Fußbodenheizung installiert werden. Die Warmwasserrohre wurde in einem etwa 20 Zentimeter starken wasserdurchlässigen Drainmörtel verlegt. Die Entwässerung auf der Dachterrasse erfolgt über zwei Ebenen: Das Oberflächenwasser wird größtenteils über die Schlitzrinnen AquaDrain SR und das Drainrost-System AquaDrain FLEX von Gutjahr abgeführt. Die Flächendrainage AquaDrain EK, die speziell für die Verlegung von Außenbelägen auf Drainmörtel entwickelt wurde, bildet die zweite Entwässerungsebene. Denn Drainmörtel allein ist nicht kapillarbrechend. AquaDrain EK ist dagegen kapillarpassiv und stelzt den Belag komplett auf. Dadurch bilden die Drainkanäle einen großen Hohlraum, Wasser kann schneller und effektiver abfließen. Gleichzeitig gelangt Stauwasser auf der Abdichtung nicht mehr zurück in die Belagskonstruktion. Das verhindert Frostschäden und Ausblühungen durch kapillar aufsteigende Feuchte. Auf die Flächendrainagen wurden keramische Beläge in Holz- und Natursteinoptik verlegt. Die geforderten barrierefreien Übergänge von innen nach außen wurden regelkonform mit den AuqaDrain-FLEX-Drainrosten ausgeführt. Die nach unten offenen Roste entwässern rückstaufrei in die Hochleistungsdrainage. So bilden die Beläge zusammen mit den Entwässerungssystem von Gutjahr den passenden Rahmen für einen entspannten und sicheren Saunabesuch auf dem Dach.
Lösung für Problem des Frost-Tau-Wechsels
„Die wasserdurchlässige Konstruktion mit ganz verschiedenen Gefällesituationen, Fußbodenheizung und Einschlüssen von Betonfertigteilen war technisch die größte Herausforderung beim gesamten Projekt in der Adelindis Therme“, erklärt Verarbeiter Christoph Reiser. „In Mitteleuropa haben wir immer das Thema des Frost-Tau-Wechsels: Das Wasser gefriert und dehnt sich aus, taut und zieht sich wieder zusammen. Das ist die Ursache für viele Schäden auf Balkonen. Auf der Dachterrasse der Therme werden solche Schäden trotz des wasserdurchlässigen Aufbaus nicht auftreten. Dank der der Drainagematten AquaDrain EK von Gutjahr, der effektiven und extrem schmalen Schlitzrinnen und der gemeinsamen Planung ist ein funktionierender Aufbau entstanden“, so der erfahrene Fliesenlegermeister weiter.
Im Juli 2022 konnten die Verlegearbeiten abgeschlossen werden. „Im Schnitt waren wir mit acht Fliesenlegern vor Ort, in Hochzeiten sogar mit 20 Verarbeitern. Die Projektbetreuung und Terminkoordination durch Ardex und Gutjahr haben während der ganzen Zeit sehr gut funktioniert“, so Christoph Reiser über das anspruchsvolle Projekt. „Der Bauherr ist sehr zufrieden und droht schon mit dem nächsten Auftrag“, fügt er lachend hinzu.
Wellness mit Blick auf Moorlandschaft
Entstanden ist ein einzigartiges Wellness-Bad in moderner Gestaltung, das Elemente des nahen UNESCO-Welterbes aufgreift. Dank der perfekt aufeinander abgestimmten Komplettsysteme für schadensfreie Beläge von Ardex und Gutjahr spüren die Besucher der Therme nicht, welch aufwendige Technik ihnen das besondere Wellness-Erlebnis ermöglicht – und genießen stattdessen den Blick auf die Landschaft des Federseemoors wie in einer anderen Zeit.
Gutjahr Systemtechnik mit Sitz in Bickenbach/Bergstraße (Hessen) entwickelt seit mehr als 30 Jahren Komplettlösungen für die sichere Entwässerung, Entlüftung und Entkopplung von Belägen – auf Balkonen, Terrassen und Aussentreppen ebenso wie im Innenbereich. Herzstück der Systeme sind Drainage- und Entkopplungsmatten. Passende Drainroste, Randprofile und Rinnen sowie Abdichtungen und Mörtelsysteme ergänzen die Produktpalette. Mittlerweile werden die Produkte von Gutjahr in 26 Ländern weltweit eingesetzt, darunter neben zahlreichen europäischen Ländern auch die USA, Kanada, Australien und Neuseeland. Zudem hat das Unternehmen bereits mehrere Innovationspreise erhalten.
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Bildquelle: Adelindis Therme