Entschlossenheit und Tatkraft legen das Fundament für Zusammenarbeit
Im Team schaffen, inspirieren, motivieren – so lautet der Dreiklang, aus dem sich der Akkord für erfolgreiche Zusammenarbeit bildet. Wer Ziele erreichen, die Pflöcke der Umsetzung einschlagen will, braucht Mitarbeiter, die aus Ideen Lösungen, Dienstleistungen oder Produkte entwickeln. Dafür braucht es Mut, starke Nerven und Ausdauer. Es gilt, schwierige Entscheidungen zu treffen, Verantwortung zu übernehmen und bereit zu sein, die Auswirkungen zu tragen – Mut ist immer überwundene Angst.
Stefan Kerzel berichtet in seinem Vortrag „Den Mutigen im Team gehört die Zukunft“ aus seiner jahrzehntelangen Erfahrung als Wirtschaftsjournalist und Unternehmensentwickler: „Arbeit im Team kann herausfordernde Knochenarbeit sein, die von den Mitarbeitern Mut und Widerstandskraft erfordert. Das braucht die ausdauernde Bereitschaft, mit Mut und Entschlossenheit gegen den Strom zu schwimmen.“
Die Aufgabe eines Teams besteht darin, aus der Zusammenarbeit klare Ziele zu setzen und Wege zu finden, dass diese erreicht werden. Hier steckt der Teufel im Detail. Die Umsetzung, mit der aus Ideen Produkte und Dienstleistungen werden, erfordert oft schwierige Entscheidungen. Es braucht Mut, um Angst zu überwinden, Wege zu finden, die vielleicht wehtun, unpopulär sind, deren Auswirkungen sich den Mitarbeitern nicht sofort erschließen.
Es gibt zwei Definitionen für den Betriff Team:
TEAM = Toll, ein Anderer macht’s
Oder
TEAM = Teil einer außergewöhnlichen Mannschaft
Die Erfahrung zeigt, dass sich die Arbeit im Team meist auf die erste Definition konzentriert. Jeder in der Gruppe reicht die heißen Eisen an den Nächsten weiter, der Vorgang zirkuliert, nichts wird entschieden. In der Politik heißt dies: „Wenn ich nicht mehr weiterweiß, gründe ich nen Arbeitskreis.“ Dieser zerfaselt und vernebelt ein Thema, bis niemand mehr sagen kann, worum es geht. Nichts ist gelöst, doch die Zusammenarbeit fühlt sich deutlich besser an – das ist der Wahnsinn unserer Zeit. Der Prozess siegt über das Ergebnis, niemand besitzt den Mut, eine Entscheidung zu treffen.
Arbeit im Team erfordert die Bereitschaft zur Zusammenarbeit, ständig müssen Kurse und Perspektiven bestimmt werden. In einem inhabergeführten Unternehmen braucht es Mut für Entscheidungen, welche die Dauer eines Jahrzehnts weit übersteigen können. Stefan Kerzel in seinem Vortrag: „Alles Leben ist fokussieren von Aufmerksamkeit. Konzentrieren wir uns auf Angst oder auf Mut?“
Aus der Zusammenarbeit im Team entstehen Fragen deren Antworten Aufschluss über Zukünftiges geben:
- Wie sehr können wir die Sicherheit unseres Arbeitsplatzes durch unsere Arbeit gewährleisten?
- Bleiben wir ein Team oder nicht?
- Wie sehr tragen wir durch unsere Zusammenarbeit zum Erfolg unseres Unternehmens bei?
- Wie offen sind wir für neue Ideen und Geschäftsfelder?
- Wie sehr stimmen unsere Ziele und Perspektiven?
- Wie hoch ist unsere Bindekraft an das Unternehmen?
Auf diese Fragen kann es keine sicheren und gewissen Antworten geben. Dieses Spannungsfeld auszuhalten, erfordert starke Nerven. Die Erfahrung zeigt, dass Teams und ihre Führungskräfte mit diesen Entscheidungen oft allein sind. Bei allen Impulsen und Entwicklungsideen im Konsens läuft es auf ein Ja oder Nein für eine Entscheidung hinaus. Stefan Kerzel in seinem Vortrag: „Vorsicht vor Vorhersagen. Prognosen und Planbarkeit sind schwierig, vor allem, wenn sie die Zukunft betreffen. Weltweit steigt die Vernetzungsdichte der Systeme. Niemand kann mehr sagen, wohin die Reise geht. Entscheider segeln auf Sicht. Die Grundlage für unsere Entscheidungen wird vager und schwieriger.“
Im Aushalten von Komplexität im Team sieht er das Thema unserer Zeit. „In der Zusammenarbeit hat unser Gehirn bessere Chancen, Muster zu erkennen.“ Das bedeutet, Nichtverstehen und Intuition, das Fühlen und Horchen auf das Bauchgefühl, der „unscharfe Blick“ der Entscheidenden müssen zugelassen werden. Ohne den Umgang mit Komplexität kann sich Zusammenarbeit nicht mehr orientieren. Nicht der einzelne Vordenker ist in der Lage, Komplexität zu stemmen, dafür werden Netzwerke gebraucht, also das Team.“
Die Intelligenz aller muss ins Boot geholt werden. Anpassungsfähigkeit und Problemlösungskompetenzen, das Überwinden von Angst sind die Währungen der Zukunft. Wer glaubt, im Hamsterrad den Konzepten von gestern nachjagen zu müssen, verschwendet seine Kraft. „Wenn wir mit völlig neuen Anforderungen oder Notwendigkeiten großer Leistungssprünge konfrontiert werden, dann müssen wir, um Erfolg zu haben, bestehende Verhaltensmuster infrage stellen notfalls verlassen. Gefordert ist eine radikale Neuorientierung: Innovation. Das braucht Mut, Angst zu überwinden.“
Mensch haben die fatale Eigenschaft, an einmal gefundenen Lösungen festzuhalten, auch dann, wenn die Umweltbedingungen sich so weit geändert haben, dass die Lösungen, die einmal vielleicht die einzig möglichen waren, nicht mehr zutreffen. Auf diese Weise wird die Lösung zum Problem. Die Angst vor dem Neuen lässt uns an dem festhalten, was einmal erfolgreich war. So verfestigt sich das Problem bis zur Unauflöslichkeit. Ähnliches können wir in Verwaltung, Bürokratie und Unternehmen erleben. Systeme kreisen um sich selbst, sind nur noch mit sich selbst beschäftigt. Die Frage nach Sinn, Wirkung oder Ergebnissen ist zweitrangig.
Die Fähigkeit, im Meer dieser Unwägbarkeiten zu bestehen, wird Agilität genannt. Sie gilt als die entscheidende Kompetenz für die Arbeitswelt der Zukunft. Mit ihr gilt es, komplizierte Pirouetten zu drehen, im Takt der Anforderungen zu tanzen und gleichzeitig offen bleiben für zieldienlichen Freestyle. Wenn der Plan mit den Dienstanweisungen nach Vorschrift ins Altpapier gewandert ist, schlägt die Stunde, in der aus der Angst der Mut erwachsen muss. Dafür braucht es ein starkes Team, brauchen wir eine harmonische Zusammenarbeit von Kopf und Bauch. Das braucht Nerven in der Stärke von Drahtseilen. Mut ist dafür die treibende Kraft.
Zwischenzeile:
Mut ist immer überwundene Angst
Bildzeile:
Das Aushalten von Komplexität im Team ist das Thema unserer Zeit
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