38. GOTS Kongress / 15. bis 17. Juni, Luxemburg
Ob im Fußball, beim Eishockey oder einfach auch nur mal beim Wandern, ein Reingrätschen, ein Wegrutschen oder ein falscher Tritt kann den Fuß so stark umknicken lassen, dass Bänder am Sprunggelenk anreißen oder gar ganz durchreißen. Ist der Heilungsverlauf hinterher nicht optimal, kann es passieren, dass man bei bestimmten Bewegungen immer wieder umknickt oder auch fortwährend eine Instabilität empfindet. Wie die Ärzte herausfinden, woran es hakt, was dann zu tun ist und wie bestimmte Tests für jeden betroffenen Sportler Anwendung finden müssen, darüber referiert PD Dr. med. Jochen Paul, Facharzt für Orthopädie/Unfallchirurgie und Experte der GOTS auf dem 38. Jahreskongress in Luxemburg.
Am häufigsten ziehen sich junge Männer in Kontakt- und schnellen Stopp-and-Go-Sportarten entsprechende Bänderverletzungen zu.
Um die Verletzungen zu bewerten, werden längst nicht mehr nur bildgebende Verfahren, wie Röntgen oder MRT zu Rate gezogen. „Ein Hauptaugenmerk“, so der Sportmediziner, „liegt vor allem auch auf den funktionellen Tests.“
Die Patienten werden dafür auf eine „Wackel-Platte“ gestellt. Moderne Geräte messen genauestens, wie stabil das Sprunggelenk ist. Diese objektiven Untersuchungswerte sind wichtig, wenn es um die Entscheidung für eine Therapie geht.
Zusätzlich kann eine Laufanalyse auf einem speziellen Laufband durchgeführt werden. Drucksensoren messen hier, wie der Sportler/Patient belastet und abdrückt.
Bislang sind diese Arten der funktionellen Tests jedoch spezialisierten Zentren vorbehalten. Die Herausforderung ist nun, dass auch orthopädische Praxen den Betroffenen solche Verfahren anbieten können, so Paul. Denn die objektiven Testwerte ergeben einen Algorithmus, der entscheidend dafür ist, wie der Patient am besten behandelt wird. Die meisten Sprunggelenk-Instabilitäten können mit einer speziellen Physiotherapie sehr gut behandelt werden. Nur wenige bedürfen einer operativen Versorgung.
PD Dr. Jochen Paul betreut als Verbandsarzt den Schweizer Landhockeyverband. Er ist Spezialist für Knorpelverletzungen am Knie- und Sprunggelenk und leitender Arzt an der Rennbahnklinik Basel. Die klinischen Schwerpunkte liegen in der Behandlung von Freizeit – und Leitungssportlern aller Niveaustufen, national und international.
Die GOTS ist der größte Zusammenschluss von Sportorthopäden in Europa. Sie ist Garant für Seriosität, Kompetenz, Erfahrung sowie Beratungsstärke und Qualität in der Versorgung von Sportverletzungen.
Zur Pressemitteilung (https://www.gots.org/blog/category/pressemitteilungen/)
Die trinationale (Deutschland, Österreich, Schweiz) Gesellschaft für Orthopädisch-Traumatologische Sportmedizin (GOTS) ist der größte europäische Zusammenschluss von Sportorthopäden und Sporttraumatologen. Sie ist erster Ansprechpartner in der Versorgung von Sportverletzungen und Garant für Qualität in der sporttraumatologischen Versorgung. Ihr Ziel ist es, das Verständnis von sportlicher Belastung und Verletzungen zu verbessern, um die muskuloskelettale Funktion und Lebensqualität zu erhalten. Dafür fördert die GOTS die Aus-und Weiterbildung, die Forschung sowie den internationalen Austausch unter sportorthopädisch und sporttraumatologisch tätigen Medizinern und Berufsgruppen angrenzender Fachgebiete.
Kontakt
Gesellschaft für Orthopädisch-Traumatologische Sportmedizin
Kathrin Reisinger
Bachstraße 18
07743 Jena
0 36 41 / 63 89 144
www.gots.org
Die Bildrechte liegen bei dem Verfasser der Mitteilung.