Wasserfilter, Feinfilter, Rückspülfilter, Trinkwasserfilter, Partikelfilter, Wechselfilter, Kerzenfilter, mit Druckminderer, ohne Druckminderer – ja, was denn nun?
Bei der Auswahl eines geeigneten Wasserfilters stehen Verbraucher oft vor der Frage, welcher Filtertyp ihren individuellen Bedürfnissen am besten entspricht. Insbesondere die Entscheidung zwischen einem Feinfilter und einem Rückspülfilter kann herausfordernd sein. Zusätzlich stellt sich die Frage, ob ein Filter mit oder ohne Druckminderer die optimale Lösung darstellt.
Aber fangen wir mal von vorne an:
Welche Filtertypen für die Hauswasserinstallation gibt es?
Bei der Vielzahl an Begriffen rund um Wasserfilter kann es verwirrend sein, die genaue Bedeutung und Unterschiede zu verstehen. Hier ist eine Erklärung, um Klarheit zu schaffen:
- Wasserfilter: Ein allgemeiner Begriff, der sich auf verschiedene Arten von Filtern bezieht, die verwendet werden, um Verunreinigungen, Partikel oder andere Substanzen aus dem Wasser zu entfernen.
- Feinfilter: Ein Feinfilter ist ein Filter, der entwickelt wurde, um kleinere Partikel aus dem Wasser herauszufiltern. Er arbeitet mit feinen Filterelementen, die eine hohe Filtrationsgenauigkeit bieten.
- Rückspülfilter: Ein Rückspülfilter ist ein Filter, der eine rückspülbare Funktion aufweist. Das bedeutet, dass er mit einem Mechanismus ausgestattet ist, der es ermöglicht, die Filterelemente zu reinigen, indem sie mit Wasser in umgekehrter Richtung gespült werden. Dadurch wird der Filter von den zurückgehaltenen Partikeln befreit und seine Lebensdauer verlängert.
- Trinkwasserfilter: Ein Trinkwasserfilter ist speziell für die Filterung von Wasser entwickelt, das zum Trinken bestimmt ist. Er entfernt Verunreinigungen, Schadstoffe und unerwünschte Geschmacksstoffe, um sauberes und gesundes Trinkwasser zu gewährleisten.
- Partikelfilter: Ein Partikelfilter ist ein Filter, der darauf abzielt, Partikel und Feststoffe aus dem Wasser zu entfernen. Er kann verschiedene Arten von Teilchen wie Sand, Sedimente oder Rostpartikel herausfiltern.
- Wechselfilter: Ein Wechselfilter bezieht sich auf einen Filter, bei dem das Filterelement regelmäßig ausgetauscht werden muss. Dies geschieht in der Regel, wenn der Filter verschmutzt ist oder der Differenzdruck einen bestimmten Wert erreicht hat.
- Kerzenfilter: Ein Kerzenfilter ist ein spezieller Filtertyp, der eine zylindrische Filterkerze verwendet. Die Filterkerze besteht aus einem Material, das Partikel zurückhält und das Wasser filtert, während es hindurchfließt.
Es ist wichtig, zu beachten, dass diese Begriffe teilweise miteinander verknüpft sind und je nach Hersteller oder Kontext unterschiedlich verwendet werden können. Bei der Auswahl eines Wasserfilters ist es ratsam, die genauen Spezifikationen und Eigenschaften des Filters zu überprüfen, um sicherzustellen, dass er den spezifischen Anforderungen entspricht.
Warum einen Wasserfilter installieren?
Wasserfilter kommen in der Regel dort zum Einsatz, wenn es um Trinkwasser geht. Unser Leitungswasser ist in der Regel top in Ordnung und gehört zu den am strengsten kontrollierten Lebensmitteln. Aus hygienischer Sicht ist ein Filter also nicht notwendig. Doch was man oft übersieht, weil nicht sichtbar: Auf dem Weg vom Wasserversorger bis zu unserem Anschluss zuhause legt das Wasser ja ebenfalls eine gewisse Strecke durch die Rohrsysteme zurück, die man eben nicht kontrollieren kann. Besonders deutlich wird dies, wenn in der Straße eine Baustelle ist und / oder Rohrarbeiten stattfinden, das Wasser dafür über einen gewissen Zeitraum abgestellt werden muss und nach dem erneuten Aufdrehen zunächst erst mal aus der Leitung eine braune Brühe zum Vorschein kommt.
Fremdkörper wie Sand- und Rostteilchen sind also keine Seltenheit im Leitungssystem und können auf dem Weg vom Wasserversorger bis zu unserem Haus in das Trinkwasser gelangen. Und genau hier kommt ein Wasserfilter für den Hausanschluss zum Einsatz
Wichtig zu wissen: Seit 2012 werden auch Hausbesitzer gesetzlich in die Pflicht genommen. Die Vorschriften hierzu finden sich in der nationalen DIN Norm 1988, welche durch die europäische Norm DIN EN 806 ergänzt wird. Die Norm besagt, dass bei Neubauten eine Wasserfilter-Hausanschluss-Pflicht besteht, wenn die Leitungen aus metallischen Rohren wie Kupfer bestehen. Und für Kunststoffrohre werden sie ausdrücklich empfohlen.
Aber auch Besitzer älterer Gebäude sollten über eine Nachrüstung nachdenken. Denn gerade hier lauert oft die Gefahr, dass unerwünschte Partikel Lochfraß begünstigen können.
Rückspülfilter & Feinfilter – Welcher Filter ist der richtige für mich?
Die genaue Art des Wasserfilters hängt von den spezifischen Anforderungen und Bedürfnissen ab, einschließlich der Art der Verunreinigungen im Wasser, der Durchflussrate und anderen Faktoren.
Feinfilter und Rückspülfilter sind die zwei gängigen Filtertypen, die in vielen Haushalten eingesetzt werden und jeder hat seine Vor- und Nachteile.
Vorteile von Feinfiltern:
- Effektive Entfernung von feinen Partikeln und Verunreinigungen im Wasser.
- Verbesserung der Wasserqualität und Geschmack.
- Schutz vor Verstopfung und Schäden an nachgeschalteten Geräten und Anlagen.
- Verlängerung der Lebensdauer von Wasserleitungen, Armaturen und Haushaltsgeräten.
- Einfache Installation und Wartung.
- Verschiedene Filtermedien und -typen für unterschiedliche Anforderungen verfügbar.
Nachteile von Feinfiltern:
- Regelmäßiger Austausch der Filtermedien erforderlich
- Kosten für den Kauf von Ersatzfiltern und Wartung
- Einbau und Platzbedarf für den Filter erforderlich
- Abhängig von der Qualität des Wassers kann es zu einer schnelleren Verstopfung des Filters kommen
- Einige Feinfilter können den Wasserdruck reduzieren
Vorteile von Rückspülfiltern:
- Rückspülverfahren ermöglicht eine Reinigung des Filters und eine längere Nutzungsdauer
- Entfernt Verunreinigungen effektiv und hält das Filtersystem in einem guten Zustand
- Verringert die Notwendigkeit häufiger Filterwechsel
- Bietet kontinuierlichen Wasserfluss ohne Druckverlust
- Reduziert die Betriebskosten im Vergleich zu regelmäßigen Filterwechseln
Nachteile von Rückspülfiltern:
- Komplexeres Design und Installation
- Regelmäßige Rückspülungen erforderlich, um die Filterleistung aufrechtzuerhalten
- Benötigt einen zusätzlichen Anschluss für den Spülwasserablauf
- Eventuell höherer Wartungsaufwand und Reparaturkosten bei Fehlfunktionen des Rückspülsystems
Filter mit und ohne Druckminderer?
Bei der Auswahl eines geeigneten Wasserfilters spielt nicht nur die Filterfunktion eine Rolle, sondern auch weitere Faktoren wie der Wasserdruck und die erforderliche Druckregulierung. Deshalb ist es ratsam, sich mit den Unterschieden zwischen Filtern mit und ohne Druckminderer befassen.
Der Hauptunterschied liegt darin, dass Filter mit Druckminderer zusätzlich zur Filterfunktion eine regulierende Wirkung auf den Wasserdruck haben, während Filter ohne Druckminderer ausschließlich für die Filterung von Verunreinigungen zuständig sind und den Wasserdruck nicht beeinflussen.
Filter mit und ohne Druckminderer unterscheiden sich in ihrer Funktion und ihrer Auswirkung auf den Wasserdruck.
Filter ohne Druckminderer:
- Bei Filtern ohne Druckminderer handelt es sich um Filter, die ausschließlich die Aufgabe haben, Verunreinigungen aus dem Wasser zu entfernen.
- Sie haben keine integrierte Druckregulierungsfunktion.
- Der Wasserdruck bleibt unverändert und wird nicht reguliert.
- Diese Art von Filtern eignet sich besonders in Situationen, in denen der Wasserdruck bereits optimal ist und keine weitere Regulierung erforderlich ist.
Filter mit Druckminderer:
- Filter mit Druckminderer sind mit einer integrierten Druckregulierungsfunktion ausgestattet.
- Neben der Filterfunktion reduzieren sie den Wasserdruck auf ein bestimmtes voreingestelltes Niveau.
- Ein Druckminderer sorgt dafür, dass der Wasserfluss mit einem konstanten und niedrigeren Druck erfolgt.
- Dies kann besonders in Bereichen sinnvoll sein, in denen der Wasserdruck zu hoch ist und reguliert werden muss, um Schäden an den Leitungen oder Geräten zu vermeiden.
Feinfilter und Rückspülfilter mit und ohne Druckminderer – Welcher Filter ist der richtige für mich?
Die Wahl des richtigen Filters – sei es ein Feinfilter oder ein Rückspülfilter – mit oder ohne Druckminderer, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Um die beste Entscheidung für die individuellen Bedürfnisse zu treffen, sollte man folgende Aspekte berücksichtigen:
- Wasserqualität: Untersucht die Wasserqualität im Haushalt. Ist das Wasser stark verunreinigt oder weist es eine hohe Partikelkonzentration auf? In diesem Fall könnte ein Feinfilter die richtige Wahl sein, da er effektiv kleine Partikel und Verunreinigungen aus dem Wasser entfernen kann.
- Wartungsaufwand: Überlegt euch, wie viel Zeit und Aufwand in die Wartung des Filters investiert werden soll. Rückspülfilter ermöglichen eine Reinigung des Filtermediums durch Spülvorgänge, wodurch der Filter länger verwendet werden kann, ohne die Filterelemente austauschen zu müssen. Feinfilter hingegen erfordern regelmäßige Filterwechsel, um eine optimale Leistung zu gewährleisten.
- Wasserdruck: Prüft den Wasserdruck im Haushalt. Ist der Wasserdruck relativ hoch und ihr möchtet eine Druckregulierung für die Wasseranwendungssysteme wie Duschen oder Wasserhähne? In diesem Fall könnte ein Filter mit integriertem Druckminderer die richtige Wahl sein, um den Wasserdruck auf ein angemessenes Niveau zu reduzieren und gleichzeitig eine effektive Filtration zu gewährleisten.
- Budget: Berücksichtigt das Budget bei der Auswahl des Filters. Rückspülfilter und Filter mit Druckminderer können in der Regel etwas kostspieliger sein als einfache Feinfilter. Überlegt euch, wie viel ihr bereit seid, für einen qualitativ hochwertigen Filter zu investieren.
Immer noch unsicher? Die Experten von Selfio beraten euch gerne, um die richtige Wahl zu treffen. Die Kollegen können die spezifischen Anforderungen bewerten und euch dabei helfen, den Filter zu finden, der am besten zu euren Anforderungen passt.
3U HOLDING AG
Mandy Ebisch
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