Für wen eine Fissurenversiegelung sinnvoll ist und worauf zu achten ist
Karies ist in Deutschland weitverbreitet und betrifft einen großen Teil der Bevölkerung. Um die Zahnkrankheit zu vermeiden, ist gründliche Pflege das A und O. Was viele nicht wissen: Auch eine sogenannte Fissurenversiegelung kann Karies vorbeugen und vor allem bei Kindern und Jugendlichen sinnvoll sein. Was das ist und wie die Behandlung abläuft, erklärt Nicola Blidschun, Expertin für Zahngesundheit der ERGO Krankenversicherung.
Volkskrankheit Karies
Karies schädigt die Zähne, kann schmerzhaft sein und zum Verlust von Zähnen führen. Die Ursache von Karies sind Bakterien und Zahnbelag. Bakterien ernähren sich von Zucker und produzieren dabei Säuren, die die Zahnsubstanz angreifen, wenn sie nicht regelmäßig weggeputzt werden. Kinder sind besonders anfällig für Karies, denn bei Milchzähnen ist der Zahnschmelz empfindlicher als bei bleibenden Zähnen. Auch letztere sind anfangs empfindlich: Wenn sie durchbrechen, ist ihr Zahnschmelz noch nicht vollständig ausgehärtet. „Besonders gefährdet sind die sogenannten Fissuren, das sind Furchen oder Rillen im Zahnschmelz auf den Kauflächen der Backenzähne“, so Nicola Blidschun, Expertin für Zahngesundheit der ERGO Krankenversicherung. Bei mangelnder Mundhygiene sammeln sich hier schnell kleine Partikel aus Speiseresten, von denen sich Bakterien ernähren können. Eine Versiegelung dieser Fissuren kann daher sinnvoll sein.
Fissurenversiegelung: Was ist das?
Bei der Fissurenversiegelung wird eine dünne Kunststoffschicht aufgetragen, um Rillen und Vertiefungen der Zähne zu schließen. „Die geglättete Oberfläche sorgt dafür, dass sich Speisereste und Mikroorganismen nicht mehr so leicht festsetzen können und Karies gar nicht erst entsteht“, erläutert Blidschun. „Das erleichtert zudem die Reinigung der Zähne und unterstützt damit die Mundgesundheit.“ Weiterer Vorteil: Zahnbehandlungen sind dann meist seltener notwendig. „Eine Fissurenversiegelung kann bis zu zehn Jahre halten“, ergänzt die Expertin der ERGO Krankenversicherung.
Für wen ist eine Behandlung sinnvoll?
Besonders Menschen, die eine erhöhte Wahrscheinlichkeit für die Bildung von Karies haben, sollten über eine Fissurenversiegelung nachdenken. „Hierzu zählen vor allem Kinder und Jugendliche“, so die Zahnexpertin. „Eine zuckerhaltige Ernährung, ausgeprägte Vertiefungen in den Backenzähnen, eine Zahnspange oder Mundtrockenheit sind ebenfalls Risikofaktoren.“ Aber auch für Personen, die schon einmal Karies hatten oder Schwierigkeiten mit der Zahnreinigung haben, beispielsweise aufgrund einer Behinderung, kann die Behandlung sinnvoll sein.
Ablauf der Versiegelung
Neben der sogenannten präventiven Fissurenversiegelung, bei der die Zähne kariesfrei sind, kommt die erweiterte Fissurenversiegelung zum Einsatz, wenn sich bereits eine kleine Schmelzkaries im Bereich einer Fissur gebildet hat. „Vor der eigentlichen Behandlung entfernt der Zahnarzt zunächst die befallenen Stellen“, erklärt die Expertin der ERGO Krankenversicherung. Um zu vermeiden, dass sich unter der Versiegelung später Karies bildet, reinigt er anschließend die Zähne. Sind sie trocken, kommt ein Säure-Gel zum Anrauen der Oberfläche zum Einsatz. Schließlich versiegelt der Arzt die Fissuren mit einem Kunststoff und härtet ihn durch ein spezielles Licht aus. Nach dem Prüfen des Bisses poliert er die Stellen und trägt eventuell sogar noch ein Fluorid-Präparat auf. Die Behandlung ist schmerzfrei und dauert meist nicht länger als 30 Minuten. „Auch die Risiken sind sehr gering. In seltenen Fällen tritt eine allergische Reaktion auf oder die Versiegelung platzt kurze Zeit später ab“, so Blidschun. „Um den Schutz aufrechtzuerhalten, sollten Patienten unbedingt die Kontrolluntersuchungen wahrnehmen.“
Kosten einer Behandlung
Kinder und Jugendliche, die zwischen sechs und 17 Jahre alt sind, bekommen die Behandlung der ersten und zweiten bleibenden Backenzähne von der gesetzlichen Krankenkasse im Rahmen des Individualprophylaxe-Programms erstattet. Bei anderen Zähnen, Milchzähnen oder Erwachsenen übernimmt sie die Kosten nicht. Betroffene müssen für die Fissurenversiegelung mit 15 bis 50 Euro pro Zahn rechnen. „Da die Behandlung viele Vorteile für die Zahngesundheit haben kann, kann sich der Abschluss einer Zahnzusatzversicherung lohnen“, so die Zahnexpertin. „Je nach Tarif leistet sie auch für weitere Prophylaxe-Behandlungen.“
Anzahl der Anschläge (inkl. Leerzeichen): 4.330
Weitere Ratgeberthemen finden Sie unter www.ergo.com/ratgeber. Sie finden dort aktuelle Beiträge zur freien Nutzung.
Das bereitgestellte Bildmaterial darf mit Quellenangabe (Quelle: ERGO Group) zur Berichterstattung über die Unternehmen und Marken der ERGO Group AG sowie im Zusammenhang mit unseren Ratgebertexten honorar- und lizenzfrei verwendet werden.
Über die ERGO Group AG
ERGO ist eine der großen Versicherungsgruppen in Deutschland und Europa. Weltweit ist die Gruppe in über 25 Ländern vertreten und konzentriert sich auf die Regionen Europa und Asien. Unter dem Dach der ERGO Group AG steuern mit der ERGO Deutschland AG, ERGO International AG, ERGO Digital Ventures AG und ERGO Technology & Services Management AG vier separate Einheiten die Geschäfte und Aktivitäten der ERGO Group. In diesen sind jeweils das deutsche, internationale, Direkt- und Digitalgeschäft sowie die globale Steuerung von IT und Technologie-Dienstleistungen gebündelt. Rund 38.700 Menschen arbeiten als angestellte Mitarbeiter oder als hauptberufliche selbstständige Vermittler für die Gruppe. 2022 nahm ERGO über 20 Milliarden Euro an Gesamtbeiträgen ein und erbrachte für ihre Kunden Netto-Versicherungsleistungen in Höhe von rund 15 Milliarden Euro.
ERGO gehört zu Munich Re, einem der weltweit führenden Rückversicherer und Risikoträger.
Firmenkontakt
ERGO Group AG
Dr. Claudia Wagner
ERGO-Platz 2
40198 Düsseldorf
0211 477-2980
http://www.ergo.com/verbraucher
Pressekontakt
HARTZKOM PR und Content Marketing
Marion Angerer
Hansastraße 17
80686 München
089 998 461-18
Bildquelle: ERGO Group