Am Aktionstag gegen Glücksspielsucht klären die Bundesländer über Risiken und Hilfsangebote auf. BAV-Präsident Andy Meindl betont die Notwendigkeit frühzeitiger Information und Prävention.
Unter der Schirmherrschaft des Sucht- und Drogenbeauftragten der Bundesregierung, Burkhard Blienert, findet am 27. September 2023 der bundesweite Aktionstag gegen Glücksspielsucht statt. Die Bundesländer richten den Fokus auf riskantes Glücksspielverhalten und pathologische Spielsucht. Das Hauptziel ist die Aufklärung über Glücksspielrisiken und Hilfsangebote, da ein problematisches Spielverhalten schwerwiegende Auswirkungen auf Spieler und deren Umfeld hat.
Alarmierende Verbreitung illegaler Fun-Games
Besonders die illegalen Fun-Games verbreiten sich auf alarmierende Weise. Diese ähneln legalen Geräten, umgehen jedoch die gesetzlichen Schutzregelungen. Es gibt keine Gewinn- und Verlustgrenzen oder Maximaleinsätze. Zudem fehlen jegliche Spielersperren und Jugendschutzmaßnahmen. Auch gesetzlich vorgeschriebene Spielpausen werden ignoriert, was das Risiko für spielsuchtgefährdete Personen erhöht. Die sozialen und wirtschaftlichen Folgen sind schwerwiegend: Spielende sind ungeschützt, das Risiko problematischen Spielverhaltens ist hoch und Gewinne werden ohne Steuerabgaben ausgezahlt.
„Umso essenzieller ist eine frühzeitige Informations-, Aufklärungs- und Präventionspolitik“ legt Andy Meindl, Präsident Bayerischer Automaten-Verband e.V. (BAV), dar. „Denn häufig sind Konsumenten nicht in der Lage, hochwertige, zertifizierte und legale Spielangebote, die maximalen Schutz für Spieler und Jugendliche bieten, von ungeschützten, illegalen Angeboten zu unterscheiden“.
Neue Informations- und Meldeplattform illegales-spiel.de
Um der rasanten Ausbreitung illegaler Fun-Games entschlossen entgegenzutreten, haben der Bayerische Automaten-Verband e. V. (BAV), der Fachverband Gastronomie-Aufstellunternehmer e.V. (FGA) und die auf das Glücksspielrecht spezialisierte Kanzlei BENESCH & PARTNER in einem gemeinsamen Schritt eine wegweisende Initiative gestartet: Die neue Informations- und Meldeplattform http://www.illegales-spiel.de soll dabei helfen, illegale Aufstellorte zu erkennen, bedenkliche Spielgeräte zu identifizieren und angemessene Gegenmaßnahmen zu ergreifen. Die Plattform bietet klare rechtliche Grundlagen für Kontrollen und erläutert präzise, unter welchen Voraussetzungen diese durchgeführt werden können. Ein besonderes Feature ist das Hinweisgebersystem zur Aufdeckung von illegalem Glücksspiel. Informative Videos sollen zudem das Bewusstsein für die negativen Auswirkungen illegaler Glücksspielpraktiken schärfen.
Neues Rechtsgutachten zum Thema „illegale Fun-Games“
Eine weitere gemeinsame Initiative von BAV und FGA befasst sich ebenfalls mit dem Risiko illegaler Fun-Games. Ein vom BAV und FGA in Auftrag gegebenes Rechtsgutachten bei Herrn Prof. Dr. Dr. h.c. Michael Kubiciel, (Direktor des Instituts für die gesamte Strafrechtswissenschaft, Universität Augsburg), analysiert die aktuellen Missstände und bietet Lösungsvorschläge zur Strafbarkeit von illegalen Fun-Games.
Das Rechtsgutachten wurde dem Beauftragten der Bundesregierung für Sucht- und Drogenfragen, Herrn Burkhard Blienert, vorgelegt. Nach sorgfältiger Prüfung sprach Herr Blienert dem BAV und FGA seine Unterstützung aus und leitete daraufhin diese wichtigen Informationen an Herrn Marco Buschmann, Bundesminister der Justiz, weiter.
Darüber hinaus hielt Herrn Prof. Dr. Dr. h.c. Michael Kubiciel am 15. September einen Vortrag auf dem 9. Deutschen Glücksspielrechtstags zum Thema „Schließung der Strafbarkeitslücke von Fun-Games. Regelungsvorschlag zur Änderung des § 284 StGB“. Diese Veranstaltung wurde von der Zeitschrift für Wett- und Glücksspielrecht (ZfWG) sowie der Kanzlei BENESCH & PARTNER organisiert.
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Bayerischer Automaten-Verband e.V. (BAV)
Der Bayerische Automaten-Verband e.V. setzt sich in Bayern seit über 60 Jahren für die Interessen der Aufstellunternehmer des gewerblichen Automatenspiels ein. Mitglieder erhalten fachliche Unterstützung zu verschiedenen Themen wie Ausbildung und Sozialkonzept. Der BAV vertritt die Interessen seiner Mitglieder auch politisch, um erfolgreiche wirtschaftliche Aktivitäten zu gewährleisten. Der Verband kommuniziert mit Entscheidungsträgern, Behörden und Verwaltungen und unterstützt die Mitglieder bei der Kommunikation.
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