Aktuelle Studie von Protolabs bescheinigt deutschen Unternehmen einen proaktiven Ansatz hinsichtlich Innovationen – traditionelle Einstellungen zur Arbeitskultur und starre Vorstellung bei der Zusammenarbeit mit Partnern hemmen Fortschritt
Putzbrunn bei München, 06. November 2023 – Eine neue Studie, die von Protolabs (https://www.protolabs.com/de-de/), einem führenden Unternehmen im Bereich der digitalen Fertigung, in Auftrag gegeben wurde, zeigt den zunehmenden Spagat zwischen Innovationskraft und Tradition deutscher Unternehmen auf. Die Studie „Die Balance der Innovation: Die Zukunft der Fertigung entschlüsseln“ (https://entdecken.protolabs.com/report-innovation-balancing-act/) wurde in Partnerschaft mit der B2B-Marktforschungs- und Thought-Leadership-Agentur FT Longitude (https://longitude.ft.com/) durchgeführt. Im Zuge der europaweiten Befragung wurden auch dediziert die Antworten deutscher Fachkräfte aus der Fertigungsindustrie untersucht und mit Blick auf die Innovationskraft, die Einstellung zur Zusammenarbeit mit Partnern und Dritten, den Fachkräftemangel sowie die Einstellung zur Arbeitsweise hierzulande analysiert.
Genügend Ressourcen, um innovativ zu sein
Während deutschen Unternehmen oftmals die Stärke und Kraft zur Innovation abgeredet wird, legen die Ergebnisse der Studie nahe, dass die Wahrheit durchweg anders aussieht. Insbesondere im Vergleich mit anderen europäischen Ländern fällt auf, dass deutsche Unternehmen wesentlich stärker darauf achten, die eigene Innovationskraft so gut wie möglich zu stärken und auf einem soliden Fundament aufzubauen. Für 75 Prozent der Befragten steht so die Entwicklung neuer Produkte und Dienstleistungen an vorderster Stelle. Zudem gaben 51 Prozent der Befragten an, vorrangig Budget für Innovationen einzuräumen. Darüber hinaus greifen 46 Prozent auch auf bestehende Betriebs- und Kundendaten zur Entwicklung einer umfassenden Innovationsstrategie zurück.
„Diese Konzentration auf Innovationen und neue Ansätze zeigt deutlich, dass Produktion und Fertigung sich an die schwierigen Rahmenbedingungen der aktuellen Wirtschaftslage angepasst und erkannt haben, dass ansonsten Stillstand herrscht“, erklärt Björn Klaas Vice President und Managing Director bei Protolabs Europe. „Befragte anderer Länder haben hier wesentlich andere Schwerpunkte – etwa in Großbritannien, wo Kostensenkungen mit 77 Prozent Zustimmung deutlich im Vordergrund stehen. Der deutsche Fokus auf Innovationen ist zukunftsgewandt und lässt auch für die nächsten Jahre einen aktiven Kurs in Richtung neuer Prozesse und Produkte erkennen.“
Traditionelles Arbeitsverständnis als Hemmnis
Während für deutsche Entscheider und Verantwortliche klar ist, dass Innovationen ein wesentlicher Bestandteil der Zukunftsstrategie sein müssen, zeigt die Studie von Protolabs auf der anderen Seite eindeutig auf, dass hierzulande ein traditionelles Verständnis von Arbeitskultur vorherrscht. Sowohl mit Blick auf Arbeitsort wie auch auf Arbeitswoche verhalten sich deutsche Unternehmen vergleichsweise zurückhaltend. So gaben beispielsweise 62 Prozent der Umfrageteilnehmenden und an, dass lediglich eine Fünf-Tage-Woche im Betrieb ein optimales Umfeld für Innovationskraft im Unternehmen darstellt – nur 29 Prozent der Befragten befürworteten eine Vier-Tage-Woche als treibende Kraft, um sich als Unternehmen stärker positionieren zu können.
Das Festhalten an der traditionellen Arbeitsumgebung im Betrieb – also eine klare Distanzierung zu Homeoffice-Modellen jedweder Art fand hierzulande im europäischen Vergleich den höchsten Zustimmungswert. Ganze 58 Prozent der Befragten bekannten sich zum klassischen Modell – und legen damit ein klares Bekenntnis zu prä-pandemischen Traditionen ab. „Es scheint, als wäre das kurze Intermezzo der Homeoffice-Zeiten – zumindest in Produktions- und Fertigungsunternehmen – schneller verpufft als erwartet“, kommentiert Björn Klaas. „Diese Ablehnung von Homeoffice Modellen und modernen Konzepten wie der Vier-Tage Woche ist in Europa einzigartig. Das kann als potenzieller Wettbewerbsnachteil im Kampf und Talente und Fachkräfte gesehen werden.“
Zögern bei Kollaboration & Herausforderung Fachkräftemangel
Besonders bedenklich ist diese Erkenntnis vor dem Hintergrund, dass der Fachkräftemangel in Deutschland von den Befragten als eines der Haupthindernisse für die Innovationskraft in Unternehmen definiert wird. Während 44 Prozent dieser Aussage im Rahmen der Umfrage zustimmten, liegt ein weitaus größeres Problem allerdings in der Offenheit deutscher Unternehmen mit Dritten und Partnern zusammenzuarbeiten. Insbesondere mit Blick auf andere europäische Länder herrscht beim Themenbereich Kollaboration noch erheblicher Nachholbedarf. Lediglich 37 Prozent der Umfrageteilnehmenden gaben hierzu an, gut aufgestellt zu sein.
Auch Björn Klaas sieht hier noch Aufholbedarf: „In Zeiten, in denen Produktion und Fertigung durch neue Technologien, Werkstoffe und Verfahren immer komplexer werden, ist die Zusammenarbeit mit Spezialisten unabdingbar. Dass deutsche Unternehmen hier zu zögerlich agieren, kann als Hindernis im Wettkampf um die besten Innovationen gesehen werden. Insbesondere bei der Herstellung von Prototypen können Unternehmen wie Protolabs die Industrie dabei unterstützen, kürzere Iterationszeiten und schnellere Markteinführungen zu erreichen. Diese verpasste Chance kann auch langfristig gesehen erheblichen Einfluss auf die Konkurrenzfähigkeit nehmen – und sollte neben dem Fachkräftemangel und einer auf Traditionen fixierten Unternehmenskultur als ernstzunehmendes Risiko erkannt und überdacht werden.“
Weitere Informationen zur Studie sowie die gesamten Ergebnisse finden Sie hier: https://entdecken.protolabs.com/innovationstrends-in-der-deutschen-fertigung/
Protolabs ist der weltweit führende Digitalhersteller für kundenspezifische Prototypen und Kleinserienteile. Das technologieorientierte Unternehmen verwendet fortschrittliche Technologien für 3D-Druck, CNC-Bearbeitung und Spritzguss, um Teile innerhalb weniger Tage zu fertigen. Das Ergebnis ist eine beispiellos schnelle Markteinführung für Produktdesigner und Ingenieure weltweit.
Aspekte:
– Digitale 3D-CAD-Modelle werden von einem automatisierten Angebotssystem und urheberrechtlich geschützter Software in Anweisungen für Hochgeschwindigkeits-Fertigungsanlagen umgewandelt. Dabei wird ein digitaler Zwilling des gewünschten Teils erstellt. Das Resultat sind Teile, die volldigitalisiert hergestellt und innerhalb von einem bis 15 Tagen geliefert werden.
– Das Unternehmen stützt sich auf drei primäre Dienstleistungen: Spritzguss, CNC-Bearbeitung und 3D-Druck (Additive Fertigung).
– Die Spritzgusstechnik wird für Quick-turn-Prototypenherstellung, Bridge-Tooling und Kleinserienproduktion von bis zu 10.000 und mehr Teilen sowie für kleinere Mengen von Altteilen eingesetzt. Das Unternehmen bietet mehr als 100 Thermoplaste, Metalle und Silikone an.
– Protolabs verwendet indexiertes 3- und 5-Achsen-Fräsen und Drehen zur Bearbeitung von technischem Kunststoff und Prototypen aus Metall sowie von funktionsfähigen Fertigteilen in Mengen von weniger als 200.
– Bei der Additiven Fertigung werden fortschrittliche 3D-Drucktechnologien eingesetzt, die extrem genaue Prototypen mit komplexen Geometrien erstellen können. Additive Teile werden mit Stereolithographie, selektivem Lasersintern, Multi Jet Fusion, PolyJet und Direktem Metall-Lasersintern sowie in verschiedenen Kunststoffen und Metallen hergestellt.
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