Brauchtum-Begeisterte erinnern sich gerne an die Vorträge von Peter Bach aus Heilbronn, der mit Themen wie Schwarzwald und Bayern begeisterte.
Schon am 6. Juli 2017 starb Peter Bach in Flein bei Heilbronn. In den 50iger Jahren des letzten Jahrhunderts war Peter Bach der der Erste, der ein breites Publikum mit seinen damaligen „Lichtbildervorträgen“ begeisterte. Er kombinierte einfach Dias mit dem damals noch neuen Medium Tonbandgerät und schuf eine coole neue Sparte an Unterhaltung.
Südtirol, Bayern, der Schwarzwald, aber auch Themen wie Fastnacht, und zwar im Sinne der Brauchtumspflege waren „sein Ding“. Als Erster überhaupt durfte er auch Fotos von den Oberammergauer Festspielen machen, eine große Ehre für den Zeit seines Lebens selbständigen Künstler und Kreativen. Ausgerüstet mit Exakta-Kameras, damals noch externem Belichtungsmesser und mobilem Tonbandgerät waren es wochenlange Reisen, die Peter Bach zu seinen einmaligen Fotos von Bergkulissen, Prozessionen, Edelweiß und Murmeltieren sowie den Tonaufnahmen verhalfen.
Folkloristische Musik, die seine Reportagen immer begleiteten, war eines der Highlights in seinen Vorträgen, die Peter Bach über die Volkshochschulen und die Pressedienste der großen Zeitungshäuser in ganz Deutschland anbot. Volle Säle spiegelten ein großes Interesse in den zwei Jahrzehnten nach dem Krieg und Urlaub im Ausland, zu einer Zeit, als so manches Auto den Brenner und andere Alpenpässe beinahe noch nicht schafften und „kochend pausieren mussten“.
Mit 94 Jahren ist Peter Bach an Altersschwäche eingeschlafen. Noch mit 93 pflegte er mit Engagement sein geliebtes Hobby: die Präsentation von Zinnfiguren in Form von kleineren und größeren Gruppen solcher Miniaturen, aufgestellt in Dioramen. Die Geschichte des Bieres und die Geschichte der Feuerwehr waren Peter Bachs Spezialgebiet. Rund 150 solcher selbst gebauter Szenerien – Häuser, Gehöfte, Oasen, Innenräume – zeigten die frühesten Formen des Bierbrauens angefangen bei den Ägyptern und Sumerern bis hin zum heutigen Brauprozess des Gerstensaftes.
In den 80iger Jahren des vorigen Jahrhunderts stellte Peter Bach zusammen mit seinem Sohn und seiner Schwiegertochter zunächst Tonbildschauen für Zeitungsverlage, Brauereien und für touristische Einrichtungen her. Später – zur Jahrtausendwende – wurden daraus Digital-AVs, die mit einigen technischen Spezialitäten bis heute ins 21. Jahrhundert ein breites Publikum beeindrucken, das sich in Zeitungsverlagen informiert, wie Zeitungen entstehen – und alternativ – in Brauereien, wie Bier gebraut wird. Noch im Alter von 83 Jahren arbeitete Peter Bach im Familienunternehmen mit und stellte das Angebot der pb-Studios Heilbronn deutschlandweit vor.
„Hunderte standen noch vor den Türen“, das war ein heiterer Spruch, der noch viele Jahrzehnte an die Zeit seiner Vorträge erinnerte. Ganz genau in diesem Sinne endete auch das Leben des Dozenten Peter Bach: in der kleinen Gemeindekirche in Flein bei Heilbronn waren alle Plätze besetzt und die Familie schmunzelte in Erinnerung an die Analogie, die das Jahrzehnt nach dem Krieg bildlich beschrieb.
In den letzten fünf Lebensjahren stellten die Kinder von Peter Bach sr. – ein Sohn heißt ebenfalls Peter – fest, dass Peter Bach sr. mit Johann Sebastian Bach verwandt ist. Den Grundstein zu dieser Erkenntnis legte bereits der Vater von Peter Bach, der mit seiner genealogischen Recherche den Weg zurück in die Vergangenheit und hin zur Familie des weltberühmten Komponisten ebnete. Renate Bach, Bachs Schwiegertochter, die Hobby-Genealogin der Bache, wie sie früher hießen, konnte nach monatelangem Recherchieren schließlich das fehlende Glied in der Kette hin zu Veit Bach aus Wechmar finden. Gemeinsame Vorfahren – heißt genauer ein gemeinsamer Urgroßvater – sind die über viele Jahrzehnte fehlende Verbindung.
Eine ganz spezielle Seite auf der Homepage des namensgleichen Sohnes Peter Bach, nämlich „Bach über Bach“ ehrt den Vater, indem sie die Erinnerung an ihn wach hält, für alle die nach „Peter Bach“ in Zukunft im Internet googeln. Einem Wiki gleich – jedoch unterhaltender, wie auch Bachs Leben es war – erinnert mit Bildern, Anekdoten und Geschichten an den Herrn der Lichtbildervorträge und der Zinnfiguren in Sachen Bier und Feuerwehr. Für Freunde in aller Welt gibt es diese Seite auch auf dem englischen Pendant „Bach on Bach“.
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Renate Bach Verlag – Bach 4 You
Frau Renate Bach
Bildstrasse 25
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email : info@bach4you.de
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