Lebensmittelunverträglichkeit, Intoleranz, Allergie: Die „Apotheken Umschau“ klärt auf
Baierbrunn (ots) – Bei Unverträglichkeiten gegen Nahrungsmittel ist die Unterscheidung nicht immer leicht: Was verträgt man wirklich nicht, wann liegt eine Lebensmittelallergie, eine Intoleranz oder Hypersensitivität vor? Feststeht: Lebensmittelunverträglichkeiten scheinen seit Jahren auf dem Vormarsch zu sein – die aktuelle Ausgabe des Gesundheitsmagazins „Apotheken Umschau“ zeigt im großen Titelthema Auslöser und Auswege.
Wer nach dem Essen an Symptomen wie Bauchschmerzen, Völlegefühl, Blähungen, Übelkeit, Durchfall, Erbrechen, Kopfschmerzen, Müdigkeit, Schwindel, Konzentrationsstörungen, Unruhe, Herzrasen, Juckreiz, Hautausschlag oder gar Atemnot leidet, sollte herausfinden, ob und welche Lebensmittel immer wieder zu Beschwerden führen.
Dann heißt es: Ab in die Hausarztpraxis. Dort kann man bei Bedarf an einen Gastroenterologen, eine Allergologin oder einen Dermatologen überweisen. Hilfreich ist es, schon etwa zwei bis drei Wochen zuvor ein Ernährungs- und Symptomtagebuch zu führen: Was haben Sie in welchen Mengen zu sich genommen und welche Beschwerden sind aufgetreten?
Bei der Diagnose wird zwischen Allergie und Unverträglichkeit unterschieden. Bei einer Allergie reagiert das Immunsystem auf bestimmte Lebensmittel so, als ob es sich um schädliche Stoffe handeln würde. Das kann beispielsweise bei Nüssen, bestimmtem Obst oder Weizen der Fall sein. Davon sind aber tatsächlich nur etwa vier Prozent der Deutschen betroffen. Bei einer Unverträglichkeit dagegen spielt das Immunsystem keine Rolle, häufig fehlt dem Körper beispielsweise ein bestimmtes Enzym zur Verarbeitung der Nahrungsmittel. Außerdem sind die Symptome dosisabhängig, das Lebensmittel kann in kleinen Mengen vertragen werden.
Hinter vielen Symptomen können auch Reizdarmsyndrom, Entzündungen im Darm oder atypische Allergien, aber auch Stress, Infekte oder Medikamente stecken.
Für die Lebensmittelindustrie ein lukratives Geschäft: Der weltweite Markt für glutenfreie Lebensmittel betrug 6,74 Milliarden US-Dollar in 2023, Tendenz steigend. Für Betroffene bleibt keine andere Wahl, doch auch viele andere greifen zu gluten- oder laktosefreien Produkten in der Annahme, diese seien per se gesünder. Für Prof. Dr. Margitta Worm, die die Arbeitsgruppe Nahrungsmittelallergie der Deutschen Gesellschaft für Allergologie und klinische Immunologie leitet, unverständlich: „Weizen und andere Grundnahrungsmittel haben sich über Tausende von Jahren in der Ernährung etabliert. Das hätte sich nicht so entwickelt, wenn die Mehrheit der Menschen diese nicht vertragen würden.“
Auch Tests können Licht ins Dunkel bringen. Dabei gilt: Finger weg bei Unverträglichkeitstest aus dem Internet!
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