Interview: „Menschen und Unternehmen zu Erfolgen führen“
Ein unerwartetes Gespräch zum Jahreswechsel
Es war eine elegante Silvesterveranstaltung, bei der sich zahlreiche Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Sport und Kultur versammelt hatten, um das Jahr 2024 ausklingen zu lassen. Bei bestem Ausblick über Hamburg, aus dem verglasten 23. Stock des Emporio-Towers in der Neustadt, ergab sich eine Gelegenheit, die ebenso spontan wie spannend war: Ein Gespräch mit Andreas Werft, einem Mann, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, Menschen und Unternehmen zu Erfolgen zu führen.
Am Rande des Geschehens, inmitten von Sektgläsern und angeregten Unterhaltungen, nahm sich Werft die Zeit für dieses Interview – eine Gelegenheit, über seine vielseitige Karriere, seine außergewöhnlichen Projekte und die Geschichten dahinter zu sprechen. Es wurde ein inspirierendes Gespräch über Ziele, Herausforderungen und die Freude daran, das Beste aus jedem Potenzial herauszuholen.
Jan Marten (JaMa) Redakteur: Herr Werft, Sie gelten als jemand, der Menschen und Unternehmen zu Höchstleistungen führt. Was treibt Sie an?
Andreas Werft: Es ist meine Berufung, Potenziale zu entdecken und zu fördern. Es gibt fast nichts Erfüllenderes, als Menschen dabei zu helfen, ihre Ziele zu erreichen – sei es im beruflichen Umfeld, im Sport oder bei persönlichen Herausforderungen. Jeder Mensch hat einzigartige Stärken, und ich sehe es als meine Aufgabe, diese ans Licht zu bringen.
(JaMa): Ihre Klienten kommen aus den unterschiedlichsten Bereichen. Was verbindet diese Menschen und Unternehmen?
Andreas Werft: Sie alle wollen wachsen und erfolgreich sein – nicht nur finanziell oder sportlich, sondern auch persönlich. Erfolg beginnt immer bei der inneren Einstellung. Ob ein Unternehmen, das sich neu ausrichtet, oder eine Einzelperson, die eine große Hürde überwinden möchte: Der Schlüssel liegt darin, die richtigen Strategien mit einem starken Mindset zu kombinieren.
(JaMa) : Den Pferdevirus werden Sie wohl auch nicht mehr los, oder?
Andreas Werft: [lacht] Da haben Sie recht! Mit Doreen Lange, die ich als Coach schon seit einiger Zeit begleite, hat sich meine Leidenschaft für den Pferdesport noch einmal intensiviert. Auch wenn meine eigenen Erfahrungen aus dem Springreiten stammen und nicht aus der Dressur, gibt es viele Parallelen – die Sportart bleibt anspruchsvoll und faszinierend.
(JaMa)r: Sie haben Doreen Lange auf ihrem beeindruckenden Weg unterstützt, und sie hat das Jahr 2024 mit einem sensationellen zweiten Platz auf der deutschen Rangliste abgeschlossen, direkt hinter Isabel Werth. Wie kam es zu dieser Zusammenarbeit?
Andreas Werft: Doreen Lange ist ein absolutes Ausnahmetalent – und eine inspirierende Persönlichkeit. Was sie so besonders macht, ist ihr Hintergrund. Sie stammt nicht aus einer Reiterfamilie, ganz im Gegenteil, und sie hatte auch keine wohlhabenden Voraussetzungen, die ihren Einstieg in den Reitsport erleichtert hätten. Sie hat sich alles selbst erarbeitet – mit unglaublich viel Disziplin, Willenskraft und Leidenschaft. Dabei hat sie die absolute Unterstützung ihres Partners, der ihr den Rücken freihält und es ihr ermöglicht, diesen Weg konsequent zu gehen. Solche Geschichten motivieren mich ungemein. Der Start bei null oder fast null, das ist es, was mich antreibt und was ich als Coach besonders spannend finde. Bei jemandem, der schon alles erreicht hat, wie zum Beispiel als Manager bei Bayern München, würde ich nicht wirklich mehr etwas bewegen können. Aber mit Doreen habe ich gesehen, wie viel möglich ist, wenn man an sich glaubt und hart arbeitet.
(JaMa): Sie scheinen immer noch eine besondere Affinität zum Pferdesport zu haben. Diese spiegelt sich auch in Ihrem Unternehmensnamen wider: Vollblutconsulting. Warum „Vollblut“?
Andreas Werft: (lacht) Der Name „Vollblut“ beschreibt nicht nur eine Pferderasse, sondern steht für Eigenschaften, die mein Team und ich täglich leben: Zielstrebigkeit, Temperament und Leistungsorientierung. Gleichzeitig ist das Vollblut ein sehr sensibles Tier, und diese Sensibilität ist eine Qualität, die auch im menschlichen Miteinander oft unterschätzt wird. Sie hilft, Probleme tiefer zu analysieren, Zusammenhänge zu verstehen und im Umgang miteinander empathischer zu sein. Diese Werte prägen meine Arbeit als Coach und Berater. Dabei möchte ich betonen, wie stolz ich auf mein Team bei Vollblutconsulting bin. Ohne ihr Engagement, ihre Leidenschaft und ihr Verständnis wäre vieles gar nicht möglich. Sie denken und fühlen genauso wie ich, und das macht den Erfolg erst wirklich machbar.
(JaMa): Wie haben diese Werte Ihre Arbeit mit Doreen Lange geprägt?
Andreas Werft: Genau diese Verbindung aus Zielstrebigkeit und Sensibilität war entscheidend. Dressur verlangt ein perfektes Zusammenspiel von Präzision und Harmonie – ähnlich wie in einem erfolgreichen Unternehmen. Mit Doreen haben wir Strategien entwickelt, die es ihr ermöglichten, nicht nur körperlich, sondern auch mental Spitzenleistungen zu erbringen. Ihre Hingabe und ihre Bereitschaft, an sich zu arbeiten, haben den Unterschied gemacht.
(JaMa): Sie haben auch außerhalb des Pferdesports große Erfolge erzielt, etwa im Handball. Können Sie uns darüber mehr erzählen?
Andreas Werft: Mit den Damen des TSV Travemünde – den „Raubmöwen“ – war das Ziel, nicht nur sportlich erfolgreich zu sein, sondern auch die gesamte Region bekannter zu machen. Die Idee, den gesamten Urlaubsort ins Vermarktungskonzept zu integrieren, wurde eher aus der Not geboren. Als Aufsteigerin in die Bundesliga wird viel Geld benötigt, und das war in Travemünde und dem Umland nicht zu bekommen – schon gar nicht, da zum damaligen Zeitpunkt der VfB Lübeck in der Fußball-Regionalliga und der Handballclub Buntekuh Lübeck in der ersten Frauen-Bundesliga eine große Rolle spielten und die Sponsoren im Grunde schon aufgeteilt waren. So musste eine neue Idee her, und das war dann das Gesamtkonzept „Travemünde spielend vermarkten“, bei dem alle Unternehmen aus Travemünde, inklusive Hotellerie und Gastronomie, in einem Sponsorenpool zusammengefasst wurden. Für ihr Engagement bekamen sie sehr viel Positives zurück. Wie heißt es so schön: „Not macht erfinderisch“ – und in diesem Fall auch kreativ.
Ähnlich war es bei den „Barleben Bandits“ der HSG Magdeburg 2000, wo ich den Fokus auf eine klare Identität und einen motivierenden Teamgeist gelegt habe. Ein weiterer Höhepunkt war die Arbeit mit Olympia Neumünster, deren zwei Damenmannschaften ich zeitgleich in die Regional- und Oberliga geführt habe – ein absolut außergewöhnlicher Vorgang, der zeigt, was mit guter Planung und starkem Teamspirit möglich ist.
(JaMa): Sie haben auch ein Sponsorenkonzept für Schleswig-Holstein erstellt, das dem Bundesland die erfolgreiche Teilnahme an der Expo 2000 ermöglichte. Wie kam es dazu?
Andreas Werft: Das war eine spannende Aufgabe. Schleswig-Holstein ist ein kleines Bundesland, und die Mittel sind begrenzt. Mein Konzept basierte auf der Idee, Netzwerke gezielt einzusetzen. Es kam eine enge Kooperation mit Reeder Peter Deilmann zustande, die für beide Seiten Vorteile bot. Netzwerke sind für mich das A und O für Erfolg – sei es in der Wirtschaft, im Sport oder bei der Umsetzung solch großer Projekte.
(JaMa): Ihre Arbeit scheint oft über den Sport hinauszugehen. Stimmt das?
Andreas Werft: Das stimmt. Sport ist für mich eine Metapher für das Leben. Die Prinzipien, die dort gelten – Zielsetzung, Disziplin, Teamarbeit – sind universell. Ich arbeite auch mit Städten und Kommunen, im In- und Ausland, und helfe ihnen, sich besser zu positionieren. Dabei geht es oft um Wirtschaftsförderung, aber auch darum, soziale Projekte zu fördern und Gemeinschaften zu stärken.
(JaMa): Sie engagieren sich auch stark im sozialen Bereich. Wie kommt das?
Andreas Werft: Mein Engagement ist eine Form der Dankbarkeit. Ich komme selbst aus schwierigen Verhältnissen und habe einige Schicksalsschläge erlebt. Es gab eine Zeit, in der ich dringend Unterstützung brauchte – und diese habe ich von einem herausragenden Menschen erhalten: Mark McCormack. Er war nicht nur mein Mentor, sondern auch ein väterlicher Freund, der mir geholfen hat, meinen Neustart zu schaffen. Heute sehe ich es als meine Verantwortung, anderen zu helfen, so wie er es bei mir getan hat.
(JaMa): Was ist Ihnen dabei besonders wichtig?
Andreas Werft: Der soziale Aspekt darf nie vergessen werden. Ich ermutige meine Klienten oft, wohltätige Projekte zu unterstützen oder selbst zu initiieren. Das verbindet wirtschaftlichen Erfolg mit gesellschaftlicher Verantwortung. So schaffen wir einen nachhaltigen Mehrwert – nicht nur für die Menschen, mit denen ich arbeite, sondern für die gesamte Gemeinschaft.
(JaMa): Ihre Erfolge wurden auch offiziell gewürdigt, etwa mit dem Titel „Business Angel 2023/24“, der Ihnen in Genf verliehen wurde. Wie wichtig sind Ihnen solche Auszeichnungen?
Andreas Werft: Sie sind eine schöne Anerkennung und motivieren mich, weiterzumachen. Doch für mich sind die größten Auszeichnungen die Erfolge meiner Klienten – sei es eine Spitzensportlerin wie Doreen Lange, die 2024 auf Platz zwei der deutschen Rangliste steht, oder eine Kommune, die durch meine Beratung aufblüht.
(JaMa): Herr Werft, vielen Dank für dieses inspirierende Gespräch!
Andreas Werft: Ich danke Ihnen für ihr Interesse! Es ist immer eine Freude, meine Erfahrungen und Überzeugungen zu teilen.
Nachtrag des Redakteurs. „Ich konnte nicht umhin, Andreas Werft bei der Verabschiedung und nach meiner Bemerkung das ich ihn bestimmt schon zu lange von seiner Begleitung abgehalten habe, zu beobachten, ich merkte wie er zunehmend melancholisch wurde. Im Nachhinein erfuhr ich, dass er vor etwas mehr als zwei Jahren eine traurige Trennung erlebte und auf Einladung eines Hamburger Kaufmanns heute hierher kam und er sonst eher sehr zurückgezogen und nur für seinen Job lebt. Nun verstehe ich viel besser, warum er mit solch einem tiefen Engagement und Einfühlungsvermögen auf mich reagierte.“
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