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Medikamentöse Therapie bei Bluthochdruck

Ein hoher Blutdruck schädigt insbesondere die kleineren Blutgefäße, wie sie im Auge und in den Nieren vorkommen. Außerdem muss das Herz gegen einen erhöhten Blutdruck arbeiten, was mehr Kraft kostet und auf Dauer zur Schädigung des Herzens führen kann.

Therapie durch Lebensumstellung

Grundsätzliche Empfehlungen zu einer Blutdruck senkenden Lebensweise umfassen unter anderem Rauchstopp, eine Salz arme Diät, regelmäßige körperliche Aktivität, Senkung der Blutfettwerte und Normalisierung des Körpergewichts. Oft sind diese Maßnahmen aber entweder nicht durchführbar für Patienten oder sie helfen noch nicht ausreichend. In diesem Fall kann eine medikamentöse Therapie eingeleitet werden.

Fünf Hauptgruppen in der Therapie von Bluthochdruck

Als erste Wahl in der Behandlung von Bluthochdruck gelten: ACE-Hemmer und Angiotensin-1-Antagonisten, Calcium-Kanal-Blocker, beta-Blocker und Diuretika (Entwässerungsmittel). Da beta-Blocker viele unangenehme Nebenwirkungen wie depressive Verstimmung, Verschlimmerung einer bestehenden Psoriasis (Schuppenflechte) und Erektionsprobleme vorweisen, werden sie in der Behandlung immer seltener eingesetzt. In manchen Ländern zählen sie bereits nicht mehr zu den Erstlinien-Medikamenten.

ACE-Hemmer haben zusätzlich zu ihrer Blutdruck senkenden Wirkung noch eine Schutzfunktion für die Niere. Eine typische Nebenwirkung ist allerdings ein trockener Reizhusten. In seltenen Fällen tritt ein Angioödem (Schwellung im Gesicht) auf. Angiotensin-1-Rezeptorblocker (Sartane) wirken über einen sehr ähnlichen Mechanismus wie ACE-Hemmer – ein Reizhusten kommt allerdings nicht vor.
Calciumantagonisten empfehlen sich, wenn zusätzlich zum Bluthochdruck noch andere Symptome wie zum Beispiel eine pAVK (periphere Arterielle Verschluss-Krankheit, „Schaufensterkrankheit“) eine Rolle spielen.
Diuretika wie die häufig verschriebenen Thiazide sind besonders günstig bei zusätzlicher Herzschwäche oder Osteoporose. Nicht empfohlen werden sie, wenn zusätzlich zum Bluthochdruck Stoffwechselstörungen wie Diabetes mellitus, Gicht oder erhöhte Blutfette bestehen.

Zumeist wird eine Behandlung bei Bluthochdruck mit einer Mono- oder Kombinationstherapie aus zwei Medikamenten in niedriger Dosierung begonnen. Üblich sind Kombinationen aus einem Diuretikum (Thiazid) mit einem Medikament aus einer der anderen Erstlinien-Gruppen. Auch eine Kombination aus einem Calcium-Antagonist mit beta-Blocker, ACE-Hemmer oder Sartan hat sich als günstig erwiesen.

Medikamente der Reserve

Als weitere Medikamente kommen periphere alpha-1-Blocker (Urapidil), zentrale Antisympathotonika (alpha-Methyl-Dopa kann sogar in der Schwangerschaft verabreicht werden), Vasodilatatoren (stellen die Gefäße weit, zum Beispiel Nitroprussid-Natrium) und Renin-Inhibitoren (Aliskiren) in Frage.

Welche Therapie die beste ist, unterscheidet sich von Mensch zu Mensch. Eine ausführliche Beratung durch einen Arzt ist anzuraten.

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Josef Breuherr
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