Preisverleihung in Kiew unter Vorsitz des Präsidenten des KulturForumEuropa und internationaler Jury
Zum zweiten Mal fand Ende November d. J. die Verleihung des GRA (Großer Theater- und Musikpreis der Ukraine) in sechs Sparten statt. Eine internationale Jury kürte in Kiew die Besten aus den nationalen Nominierungen für Drama, Kammertheater, Kindertheater, Musik (Oper, Operette, Musical), Choreografie (Ballett) und Experimentelles Theater.
In diesem Jahr hatte die Vereinigung der Künstler der Ukraine unter Präsident Bogdan Strutynskyi die Journalistin und Kritikerin Zhanna Lashkevych aus Minsk, die Chefin der Opereta aus Bukarest (Bianca Ionescu-Ballo), den Historiker, Pädagogen und Manager Adam Bala (Warschau), sowie den Berliner Schreiber, Publizisten und Kritiker Thomas Irmer in die Jury eingeladen. Den Vorsitz der internationalen Juroren wurde dem deutschen Präsidenten des KulturForumEuropa, Dieter Topp, übertragen. Letzterer sollte bereits zum Auftakt des GRA im vergangenen Jahr die internationale Jury anführen, war jedoch wegen einer Verpflichtung in Bangkok nicht abkömmlich.
Zu den 12 Nominierungen in sechs Kategorien kamen sechs Einzelwertungen hinzu:
Beste Darsteller*in, Regisseur*in, Bühnenbildner*in, Choreograf*in und bestes Sounddesign.
Anlässlich der Preisverleihung im Ukrainischen Staatstheater Kiew benannte Jury-Vorsitzender Topp aus Köln die Bedeutung des neuen Preises unter dem Aspekt der Öffnung des ukrainischen Theaters hin zur Gegenwart, zu einem Theater als soziale Institution. Dies sei nicht nur eine Chance für die junge, neue Generation der Macher, sondern zugleich die Möglichkeit, sich auf internationales Terrain zu begeben, Neues zu erfahren und die eigene Qualität zu messen.
„Die Gewinner der Preise GRA 2019 befinden sich auf der spannenden Zielgeraden, ukrainisches Theaterschaffen aus einem isolierten, nationalen Raum in die internationale Szene hinaus zu führen. Dazu beglückwünsche ich Sie alle,“ wurde unter dem Jubel des Publikums entgegengenommen, nicht nur von der jungen Generation.
Das ukrainische Fernsehen übertrug den Glückwunsch des KFE-Präsidenten, was zeitgleich zu einem Sturm der Begeisterung in den sozialen Medien führte und am nächsten Tag in den Zeitungen aufgenommen wurde.
Als Gewinner wurden u. a. das Doku-Drama BAD ROADS (sechs Geschichten über Leben im Krieg von Natalia Vorozhbyt) der Regisseurin Tamara Trunova gekürt, ebenso MyIss YULIA von Strindberg des Golden Gate Theaters. Die Neufassung des Musicals FIDDLER ON THE ROOF der Operetta Kyiv überzeugte in ihrer Aktualität im Zuge von aufkeimendem Antisemitismus und internationaler Migration.
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