Alles begann mit der Isolierung. 1929 erfüllte sich Fritz Kramer einen lang gehegten Traum und gründete in Grenzach das Unternehmen Fritz Kramer Isolierungen. Mit nur drei Mitarbeitern stürzte er sich in das Abenteuer, vergrößerte die Firma Stück für Stück, durchlebte wirtschaftliche Krisen und Aufschwünge und legte den Grundstein für das, was die KRAMER GmbH heute ist: ein starkes, mittelständisches Familienunternehmen mit knapp 280 Mitarbeitern und acht Niederlassungen in Europa.
Von Anfang an war Fritz Kramer eine familiäre Atmosphäre unter den Kollegen wichtig. Was in den Anfangsjahren mit Kameradschaftsabenden und dem sonntäglichen Isolierer-Frühschoppen startete, zog sich durch die Unternehmensgeschichte und gehört heute in Form von diversen Sportveranstaltungen oder Weinverkostungen, Festen und Ausflügen zu den Kramer-Traditionen. Im Unternehmen kennt jeder jeden und alle pflegen eine kameradschaftliche Beziehung zueinander.
Unter einfachsten Bedingungen startete Fritz Kramer in den Anfangsjahren. 1936 entschied er sich aus strategischen Gründen dazu, die Firma ins benachbarte Rheinfelden umzusiedeln. 1950 entstand die erste Niederlassung in Freiburg. Diese entwickelt sich in den folgenden Jahren prächtig, sodass in regelmäßigen Abständen neue Lagerhallen dazugekauft und der Standort erweitert werden konnte. 1955 zog sich Fritz Kramer aus der Firma zurück und sein Neffe, Heinz Gass, übernahm das Unternehmen als neuer Geschäftsführer. 1963 wurde die Tochter schließlich zur Mutter und der Hauptsitz der Firma nach Freiburg verlegt.
Auf den großen Hunger der Nachkriegszeit folgte eine regelrechte Fresswelle, die das Streben nach einer perfekt eingehaltenen Kühlkette der nun üppig vorhandenen, frischen Lebensmittel forderte. Der Kühlraumbau, damals noch vorrangig in Metzgereien, wurde zum zweiten Standbein von Kramer. Die Idee, stets unabhängiger von Lieferanten zu werden und so viel wie möglich selbst zu produzieren, zieht sich wie ein roter Faden durch die Firmengeschichte. So beschloss man, den Lieferengpässen von externen Partnern entgegenzuwirken, indem man beispielsweise die Kühlraumtüren selbst fertigte. Ebenso schaffte man es, das Wissen um die Kühlräume im Verkaufsraum der Metzgereien anzuwenden – die erste Kramer-eigene Kühltheke entsteht. Als das Verlangen nach hochwertigen Waren wuchs und Ästhetik und Genuss eine immer größere Rolle spielten, stieg Kramer auch in den Bereich Ladenbau ein. Nun konnte Kramer damit werben, den „Laden und Kühlraum komplett aus einer Hand“ zu liefern. Ebenso setzte ein Umdenken über die Arbeitsbedingungen der Verkäuferinnen im Handel ein. Sie sollten so ergonomisch wie möglich arbeiten können, schließlich macht das einen großen Teil ihres Tages aus. Mit dieser Denkweise positionierte sich Kramer in der Lücke zwischen Handwerk und Industrie. Man war in einem Bereich tätig, der die Vorzüge der Technisierung braucht und trotzdem maßgeschneiderte Problemlösungen aus einer Hand bieten kann.
Die Entwicklung von kleinen Fachgeschäften hin zum großen Supermarkt prägte die Lebensmittelindustrie nachhaltig. In den 1990er Jahren tauchten im Zuge der Lebensmitteldiscounter auch die ersten großen Distributionszentren auf. Auch diesen Sprung vom kleinen Kühlraum hin zur riesigen Kühlhalle und später auch zu Tiefkühllagern mit beeindruckenden Ausmaßen schaffte Kramer. 2015 konnte Kramer ein bis heute anhaltendes Projekt an Land ziehen: die Abdeckung des Kühlzellenbedarfs eines bedeutenden deutschen Discounterkonzerns in 17 europäischen Ländern. Auch im Ladenbau wird mit dem Rückgang der traditionellen Metzgereien und Bäckereien der Bereich des Lebensmitteleinzelhandels besonders interessant für Kramer. Mit dem Bau des Hamberger C+C-Marktes in Berlin gelang 2015 endgültig der Einstieg in die Großfläche.
Sowohl die Weltwirtschaftskrise in den 1990er Jahren, als auch die Tierseuche BSE im Jahr 2000 erschütterten die Wirtschaft und im Besonderen die Fleischindustrie schwer. In dieser herausfordernden Zeit wurde ein Strukturwandel in Kramers Führungsebene vollzogen. Matthias Weckesser, Heinz Gass“ Schwiegersohn, wurde 1998 neuer Geschäftsführer. Wenige Jahre später stiegen Unternehmensberater Franz Willi und Controller Alexander Butsch in die Firma ein und wurden 2003 bzw. 2014 Teil der Geschäftsführung. Mit viel Mut, Querdenkergeist und frischem Wind wurden auch diese schweren Jahre gemeistert. 2010 bezog Kramer ein neues, zukunftsweisendes Gebäude in Umkirch samt großer Produktionshalle, die bereits 2017 wegen guter Auftragslage um 1.500 m² vergrößert werden musste.
Matthias Weckessers Philosophie: „Schau über den Tellerrand hinaus, sei aufmerksam und beobachte, was um dich herum geschieht“, prägt das Unternehmen bis heute maßgeblich. Seit 2013 gibt es eine hausinterne Forschungs- und Entwicklungsabteilung, mit deren Hilfe man stetig innovative Projekte umsetzt. Aus der Idee, mit der Kraft der Sonne zu kühlen, entstand das Tochterunternehmen suncooling GmbH. Diese hat sich besonders im südostasiatischen Raum einen Namen gemacht. Der Einsatz einer autarken Kühlzelle in afrikanischen Ländern ist derzeit konkret in Arbeit. Aus der Frage, ob man die Sandwichpaneele des Kühlraums auch anderweitig einsetzen könne, entstand die flexible Modulbauweise von addhome. Über die Jahre hat sich addhome auf modulare Erweiterungen von gewerblichen Flächen spezialisiert und ist mit Leuchtturmprojekten wie dem Bau des Rothaus Chalets auf dem Feldberg 2017 oder der Erlebnis-WC-Anlage in Titisee 2019 über die Region hinaus bekannt geworden. Know-how zu bündeln und Neues zu entwickeln war schon immer und bleibt auch zukünftig eines der Merkmale, welches Kramer als Familienunternehmen erfolgreicher macht.
Heute ist die KRAMER GmbH als mittelständisches Unternehmen neben ihrem Hauptsitz in Umkirch mit acht Niederlassungen, der Niederberger Kramer Ladenbau GmbH, der suncooling GmbH sowie der Kramer Schweiz AG in ganz Europa vertreten. Mit ihren drei Kerngeschäftsbereichen Dämmtechnik, Kühlraumbau und Ladenbau deckt die Kramer GmbH das komplette Leistungsspektrum, von der Planung über die Produktion bis hin zur Montage und Projektfertigstellung, ab. In 90 Jahren hat sich das Leitmotto „Alles aus einer Hand“ mehr und mehr gefestigt, sodass das Unternehmen heute aus der jahrzehntelangen Erfahrung in den Branchen und aus den Synergieeffekten der Geschäftsbereiche schöpfen kann. So ist die Kramer GmbH bis heute „Immer eine Idee voraus“. 2020 wird mit dem 31-jährigen Daniel Weckesser die nächste Generation in die Firma einsteigen. Damit ist klar: die Familientradition der Kramer GmbH wird in vierter Generation fortgesetzt.
Anlässlich des 90-jährigen Jubiläums veranstaltete Kramer am 20.11.2019 einen Presse- und Medientag. Zahlreiche Vertreter aus der Fach- und regionalen Presse sowie der Bürgermeister der Gemeinde Umkirch kamen zum Firmensitz nach Umkirch. Eine Pressekonferenz inklusive Lesung aus der Firmenchronik, Reden der Geschäftsführung und Besichtigungen der Produktion gaben exklusive Einblicke in die Firmengeschichte. Gerade diese stießen bei allen Anwesenden auf großes Interesse, denn den Gästen wurde die einmalige Gelegenheit geboten, das Unternehmen und seine Geschichte hautnah kennenzulernen.
Videos:
– Rothaus Chalet am Feldberg (2017): www.youtube.com/watch?v=nVLCFzpXJHQ
– WC-Anlage in Titisee (2019): www.youtube.com/watch?v=0zBmbmdzQuw
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