Nahrung ist der Grundbaustein unseres Körpers und deshalb auch das allererste, das wir uns anschauen sollten, wenn wir an uns selbst arbeiten wollen.
Biohacking ist eine Trendbewegung, in der es um die bewusste Verbesserung der eigenen Leistungsfähigkeit, der Gesundheit und des Wohlbefindens durch Tricks aus der Wissenschaft geht. Und Ernährung ist ein wichtiger Bestandteil dieser Bewegung. Im heutigen Artikel verrate ich dir, warum eine gesunde Ernährung wichtig ist und dich vielleicht sogar schlauer und glücklicher machen kann.
Warum eine gute Ernährung wichtig ist
Ganz vereinfacht gesagt baut sich unser Körper aus den Molekülen auf, die wir ihm füttern. Unser Essen wird während des Verdauungsprozesses im Darm in seine Einzelteile zerlegt. Diese wiederum spielen jeweils entscheidende Rollen in der Zellerneuerung oder werden in Energie umgewandelt. Dieser Prozess ähnelt dem Bau eines Hauses: Je hochwertiger die Materialien sind, die für den Hausbau verwendet werden, desto schöner, robuster und widerstandsfähiger wird dein Haus am Ende auch. Natürlich lässt sich das Haus auch aus alternativen Materialien zusammen setzen, es ist dann aber eben weniger schön und seine Widerstandsfähigkeit lässt zu wünschen übrig. Kurz gesagt, eine gesunde, energiereiche Ernährung ist essentiell für deine Leistungsfähigkeit und deine körperliche und mentale Gesundheit.
Der Darm, fast so wichtig wie das Gehirn
Es ist allgemein bekannt, dass unsere Stimmung durch einen komplexen Mix an Botenstoffen in unserem Gehirn beeinflusst wird. Diese Botenstoffe heißen Neurotransmitter. Einige davon sind uns gut bekannt: Dopamin und Serotonin sind zum Beispiel dafür verantwortlich, dass wir uns glücklich und angeregt fühlen. Ein Teil dieser Botenstoffe wird im Gehirn produziert, was viele aber gar nicht wissen, neben unserem Gehirn ist ein weiteres Organ für unser Wohlgefinden verantwortlich, über das wir leider viel zu wenig sprechen: Unser Darm.
Unser Mikrobiom hat einen starken Einfluss auf unsere körperliche und emotionale Gesundheit. Mikrobiom ist ein Sammelbegriff, der für Bakterien und Pilze verwendet wird, die auf und in unserem Körper leben. Der Großteil unseres Mikrobioms befindet sich im Darm. Das hört sich vielleicht erstmal unhygienisch an, ist aber ganz normal. Diese Organismen sind lebensnotwendig und spielen eine wichtige Rolle für unsere Gesundheit. Ihr Einfluss ist noch nicht vollständig erforscht, es steht aber fest, dass sie sich auf folgende Bereiche auswirken:
Blutzucker (Insulinspiegel) und Diabetes
Cholersterinspiegel
Immunsystem und die Reaktion auf Krankheiten
Regulation von Gewicht
Entzündliche Darmerkrankungen
Woher kommen unsere Darmbakterien?
Während der Schwangerschaft ist die Fruchtblase ein komplett abgeschlossener Raum, in den keine fremden Bakterien oder Einflüsse von außen eindringen können. Wie für viele andere Säugetiere auch findet deshalb der erste Kontakt mit Bakterien von außen während der Geburt statt. Im Geburtskanal wird der Embryo sozusagen mit einem Bakterienteppich überzogen, der die Grundlage bildet für das persönliche Mikrobiom. Demensprechend wird immer wieder diskutiert, welche Auswirkungen Kaiserschnitte beispielsweise auf die Entwicklung der Darmflora haben und ob diese Teilgrund für Allergien und Intolzeranzen sein könnten. Die Zusammenstellung der Darmbakterien ändert sich im Verlauf des eigenen Lebens und passt sich an Umwelteinflüsse und vor allem die eigene Ernährung an.
Was hat das alles mit dem Gehirn zu tun?
Was viele gar nicht wissen: Das Glückshormon Serotonin wird überwiegend gar nicht im Gehirn, sondern im Darm produziert. Redewendungen wie „Auf das Bauchgefühl hören“ und „Liebe geht durch den Magen“ haben also ihren wahren Kern, etwa 90% deines Serotonins entsteht in den Eingeweiden. Das bedeutet aber auch, dass Essen nicht nur als sinnliche Erfahrung glücklich machen kann, sondern die richtige Ernährung sich auch langfristig darauf auswirkt, wie du dich fühlst. Wissenschaftler haben in Versuchen an Tieren bereits herausgefunden, dass bestimmte Darmbakterien sogar deren Erinnerungsfähigkeit positiv beeinflussen und Stresslevel senken können. Wissenschaftlich sind wir leider noch nicht soweit, dass wir für jede Person die perfekte Pille zusamen stellen können, um im Handumdrehen schlauer, reicher und schöner zu werden. Aber wir wissen trotzdem, dass eine gesunde Ernährung und speziell bestimmte Nahrungsmittel einen positiven Einfluss auf deine Darmflora und dein Wohlbefinden haben.
Biohacking für den Körper
Ein großer Teil des Biohackings beschäftigt sich mit körperlicher Leistungsfähigkeit und optimaler Performance. Ganz ehrlich, du musst es nicht biohacking nennen, aber auf die eigene körperliche Gesundheit zu achten ist unglaublich wichtig und hat einen nachhaltigen Einfluss auf deine Konzentration und Leistungsfähigkeit.
Die beste Ausgangslage für einen gesunden Körper sind genügend Schlaf, eine ausgewogene Diät und genügend Bewegung.
Tipp #1: Eine vielseitige Ernährung
Klingt eigentlich logisch: Je einseitiger deine Ernährung, desto einseitiger wird auch die Zusammensetzung der Bakterien in deinem Darm ausfallen. Demensprechend wichtig ist eine abwechslungsreiche Ernährung, um eine gesunde Vielfalt an Darmbakerterien zu stimulieren.
Tipp #2: Prebiotics
Prebiotics sind Lebensmittel, die erwiesenermaßen das Wachstum von gesunden Bakterien und Pilzen im Darm stimulieren. Die Liste der Lebensmittel ist lang und beinhaltet unter anderem: Vollkornprodukte, Äpfel, Lauch, Zwiebelen, Knoblauch, Linsen, Bananen, Spargel, Honig, Nüsse, Artischoken, Bohnen, Kichererbsen, Kakaoextrakt, Rotweinextrakt und Grüner Tee Extrakt.
Tipp #3: Intermitted Fasting
Intermitted Fasting ist einer der meist gehypten Fitnesstrends der letzten Zeit gewesen und ebenfalls ein heiß diskutiertes Thema in der Biohacking Community. IF ist eine Routine, bei zyklisches Fasten betrieben wird. Das heißt, es kommt weniger darauf an, was du isst und vielmehr darauf, wann du isst. Eine der beliebtesten Methoden des IF ist die 16:8 Methode. Dabei fastest du jeden Tag für 16 Stunden und nimmst innerhalb der restlichen 8 Stunden Nahrung zu dir. Für viele bedeutet das schlicht und einfach, auf Frühstück zu verzichten und dann zum Beispiel zwischen 12 und 20 Uhr zu essen.
Tipp #4: Auf Zucker verzichten
Zucker ist schlecht für die Zähne, er ist aber auch schlecht fürs Gehirn. Dass wir süchtig nach Zucker sind, ist mittlerweile wissenschaftlich erwiesen. Zuckerkonsum erhöht dein Risiko für Diabetes, Übergewichtigkeit und wurde in einigen Studien sogar mit Altersdemenz in Verbindung gebracht.
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