In den vergangenen Wochen sind die Fallzahlen bei Verstößen wegen der Verbreitung pornografischer Inhalte rasant angestiegen. Neue Zahlen des Bundeskriminalsamtes (BKA) bestätigen diese Entwicklung.
Dramatische Entwicklung – Zahlen, Daten & Fakten
Einmal im Jahr werden in einer Bundespressekonferenz die Zahlen der polizeilichen Kriminalstatistik zum Thema „Gewalt gegen Kinder in Deutschland“ veröffentlicht. Die Entwicklungen grade in den Bereichen „Missbrauch“ und „Kinderpornografie“ sind seither dramatisch.
Doch dieses Jahr werden wir uns alle gemeinsam die Frage stellen müssen: Kann es eine Steigerung von „dramatisch“ geben? Die Antwort lautet (leider): Ja!
Die Zahl der Verstöße wegen Verbreitung pornografischer Schriften ist nach Informationen des BKA vom 23.03.2020 im Jahr 2019 um 52 Prozent gestiegen. Im Bereich „Kinderpornografie“ sogar um 65 Prozent!
Der Straftatbereich „Missbrauch von Kindern“ verzeichnet eine deutliche Zunahme um 11 Prozent – so die Sicherheitsbehörden von Bund und Ländern.
Dies ist die Entwicklung nur eines Jahres! Wir von der Bundesgeschäftsstelle Sicher-Stark setzen uns seit vielen Jahren für Prävention gegen Gewalt an Kindern ein. So scheint es mehr als grotesk, dass sich die Bundesjustizministerin, Frau Christine Lambrecht, erst noch im November 2019 gegen die Erhöhung des Strafmaßes in Bezugnahme auf den Besitz und die Verbreitung von „Kinderpornografischen Materials“ ausgesprochen hat. So hat die Bundesjustizministerin auch die Verantwortung für diese katastrophale Steigerung zu übernehmen.
Wir fordern Bund und Länder auf, aus dieser dramatischen Entwicklung entsprechende Konsequenzen zu ziehen und nachhaltige Maßnahmen, auch personeller Art, in Grundschulen und Kitas vorzunehmen.
Die Sicher-Stark-Organisation findet es erschreckend zu sehen, dass Grundschulen, Kindergärten und Vereine noch immer keine flächendeckenden Schutzkonzepte entwickelt und umgesetzt haben. Und häufig auch nicht umsetzen können – weil sie aktuell (bis zur COVID-19 Krise) bereits personell völlig überlastet waren bzw. sind. Begriffe wie Kosten-Leistungsrechnung sind nicht platt auf alle Berufsgruppen übertragbar. Grade in den Bereichen Kinder- und Jugendhilfe, Gesundheit, Soziales und Sicherheit braucht es mehr als das. Es muss verstanden werden, dass der von Betriebswirten gerne genutzte Begriff „Nutzwertanalyse“ spätestens dort endet, wo ethische Grundsätze beginnen. Insofern beginnt hier schon der Konflikt zwischen einer betriebswirtschaftlichen und einer volkswirtschaftlichen Betrachtung auf gewisse Bereiche. Einsparungen sind sicher gut und sinnhaft – aber nicht, wenn sie zu Lasten des Kinderschutzes gehen, denn jedes Kind, das missbraucht wird, ist ein Kind zu viel.
Diese Entwicklung zeigt, dass Deutschland ein Entwicklungsland im Bereich des Kinderschutzes ist.
Wir wissen nicht, wie es Ihnen mit diesen Fakten geht, wir jedenfalls schämen uns, was wir in unserem Land als Prävention oder Kinderschutz deklarieren – und um eines deutlich herauszustellen: So sollte es auf keinen Fall weitergehen!
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Verantwortlicher für diese Pressemitteilung:
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Hofpfad 11
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email : presse@sicher-stark.de
Mit Gründung der Sicher-Stark-Initiative haben wir uns zum Ziel gesetzt, im Vorfeld etwas zu tun und nicht abzuwarten, bis wieder ein Kind einem Gewaltverbrechen zum Opfer gefallen ist. Kinder präventiv vor Gewalt, Entführung, Mobbing, Internetgefahren und sexuellem Missbrauch zu schützen ist unsere Aufgabe.
Denn die Kleinsten unserer Gesellschaft brauchen besonderen Schutz.
Unsere Angebote, die sich an Grundschulkinder und Kitas richten, werden durch Sponsoren unterstützt.
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