Was Heimkehrer wieder in die Heimat lockt
15 Jahre lang war Florian Blüchel – gebürtiger Bayreuther – nach dem Abi für Studium und Beruf im „Exil“. Nach mehreren Stationen in Heidelberg und München ist er nun 2019 mit Frau und Sohn wieder in die alte Heimat zurückgekehrt und kann die Entscheidung, zurückzukommen, nur empfehlen.
„Das Spannendste an so einem Re-Start als Heimkehrer ist ganz klar der veränderte Fokus auf die eigene Heimatstadt. Mit Mitte 30 erkennt man so viele neue Facetten und Vorteile am Leben in einer Stadt von der Größe Bayreuths als im Teenageralter. Man lernt seine Stadt nochmal völlig neu kennen“, erklärt Florian Blüchel. Als Spielanalyst und Spielerscout für einen der großen bayerischen Fußballvereine hat er das Glück, nicht an einen festen Arbeitsort gebunden zu sein. „Da ich ohnehin ständig unterwegs bin, um mir Spiele anzusehen, ist es egal, wo ich meine Base habe.“
Um näher bei der Familie zu sein und auch weil das Leben mit Kleinkind hier dank kurzer Wege und jeder Menge Natur um vieles angenehmer und leichter ist als in der Großstadt, verlegten er und seine Frau ihre Basis daher zurück nach Bayreuth. „Meiner Frau, unserem 3-jährigen Sohn und mir wurde die Rückkehr aus der Großstadt sehr leicht gemacht, da wir nahezu alles im täglichen Leben fußläufig erreichen können. Noch dazu fand meine Frau direkt eine Stelle als Lehrerin. Besser kann man nicht an- bzw. zurückkommen.“
Heimkehren als Karriere-Trend
Den Wunsch, wieder näher bei Familie und Freunden zu leben, gerade wenn man selbst eine Familie gründet, teilt sich Florian Blüchel im Übrigen mit immer mehr Rückkehrern, wie eine Studie des Leipziger Leibniz-Instituts für Länderkunde belegt. Demnach kehrt bereits jeder fünfte Abgewanderte in seinen Heimatkreis zurück – Tendenz steigend. Ein weiterer spannender Aspekt der Studie: Es entscheiden sich mehr Hoch- als Geringqualifizierte, in die Heimat zurückzukehren, was zeigt, dass Karrieren nicht nur in der Großstadt gemacht werden.
„Wie die meisten Mittelstädte hat auch Bayreuth eine größere Vielfalt an interessanten Unternehmen zu bieten, als vermutlich erwartet“, betont Dr. Manuel Becher, Geschäftsführer bei der Bayreuth Marketing und Tourismus GmbH. „Besonders die hohe Anzahl an Hidden Champions und starken mittelständischen Unternehmen in unserer Region bietet ideale Voraussetzungen für maßgeschneiderte Karrieren. Erweitert wird das Angebot attraktiver Arbeitgeber noch dazu durch die gute Anbindung Bayreuths innerhalb der Metropolregion Nürnberg.“
Comeback für mehr Lebensqualität
Neben meist ungeahnten Karrieremöglichkeiten lockt vor allem ein weiterer Aspekt viele Abgewanderte zurück ins Heimatnetzwerk aus Familie und Freunden. Geschenkte Lebenszeit dank kurzer Wege, sichere Betreuungsangebote für Kinder, bezahlbarer Wohnraum, viel Natur und ein Freizeitangebot, das so gut wie keine Wünsche offen lässt, sorgen für ein Maximum an Lebensqualität und die ideale Basis für eine ausgewogene Work-Life-Balance. „Man hat hier alles, was man zu einem guten Leben braucht, und das direkt vor der Haustür“, betont auch Florian Blüchel und ergänzt einen weiteren Punkt, den er an seiner neuen alten Heimat schätzt. „Man kennt sich hier einfach und ist automatisch vernetzt, sei es in der Freizeit oder beruflich. Das ist eine tolle Basis, auch um gemeinsam etwas zu bewegen.“
Die Stadt Bayreuth richtet sich mit ihrer Standortkampagne „Bayreuth. Bühne für Wirtschaft“ gemeinsam mit Arbeitgebern und weiteren Institutionen unter anderem an Neubürger, um beim Start in der neuen Heimat zur Seite zu stehen. Dafür werden z. B. monatliche Treffs für Neu-Bayreuther organisiert, die eine Übersicht über Bayreuths Highlights aus Kultur und Freizeit geben und ein Willkommensgefühl vermitteln sollen. Bei verschiedenen Events, die an wechselnden Highlight-Orten der Stadt stattfinden, kann man schnell mit anderen in Kontakt kommen. Mehr Infos unter WWW.BAYREUTH-WIRTSCHAFT.DE
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Bildquelle: @ Florian Blüchel