Die Selbsthilfegruppe (SHG) zu Glaukomerkrankungen im Landkreis Konstanz ermutigt, auch während der Pandemie die Prävention vor dem Grünen Star nicht schleifen zu lassen. Wie der Leiter der SHG ausführt, seien in vielen Bereichen die Zahlen der Patienten, die Vorsorgeuntersuchungen in Anspruch nehmen, deutlich rückläufig. Dennis Riehle erklärt: „Die Angst vor Ansteckung sollte nicht dazu führen, dass die Menschen auf den Besuch in der Arztpraxis verzichten“, so der 36-Jährige, der selbst nur durch eine rechtzeitige Früherkennung von seinem Glaukom erfahren hat und seither erfolgreich behandelt wird. „Gleichsam sollte der Umstand, dass die gesetzliche Krankenkasse die Präventionsmaßnahme einer Innendruckmessung des Auges und eine ophthalmologische Betrachtung des Hintergrundes derzeit regelhaft nicht bezahlt, keinesfalls von der Vorsorge abhalten“, meint Riehle, der besonders Personen mit gewissen Vorerkrankungen dazu aufruft, die Glaukomfrüherkennung regelmäßig in Betracht zu ziehen: „Gerade bei genetischen Vorbelastungen, Bluthochdruck, Stoffwechselerkrankungen und starker Kurz- oder Weitsichtigkeit kann die fortwährende Überprüfung des Sehnervs angezeigt sein.
„Den Grünen Star merkt man eben nicht – und oft erfahren die Patienten nur zufällig oder sehr spät von ihrer Erkrankung, wenn bereits Einschränkungen des Gesichtsfeldes eingetreten sind“, sagt der Konstanzer, der es als lohnende Investition ansieht, bei möglichen Risikofaktoren die Individuelle Gesundheitsleistung beim Augenarzt zu erbitten und so gegebenenfalls einen erhöhten Augeninnendruck oder eine beginnende Aushöhlung der Papille (Sehnervkopf) zu erkennen. Riehle fügt an: „Die schleichende Zerstörung der Nervenfasern bleibt vielfach unbemerkt und schreitet fort, bis es zu Schäden kommt. Man sollte sich bewusst machen, dass eine unbehandelte Glaukomerkrankung zur Erblindung führen kann“, so der junge Betroffene des Grünen Stars, der aus eigener Erfahrung weiß: „Im Gegensatz zum Grauen Star ist das Glaukom keine altersbedingte Erkrankung, sondern kann bereits Kinder heimsuchen. Deshalb sollte man eine Vorsorge nicht aufschieben, denn der Grüne Star kann jederzeit einsetzen“. Riehle berät mit seiner Selbsthilfeinitiative Erkrankte und Angehörige, aber auch Menschen, die die Sorge haben, an einem Grünen Star leiden zu können. Zudem gibt er Auskunft über Sozialleistungen, die bei bestehendem Glaukom und den etwaig daraus resultierenden Sehbehinderungen beansprucht werden können.
Die SHG Glaukom ist überregional kostenlos per Mail erreichbar: info@selbsthilfe-riehle.de.