Ich unterhielt mich vor kurzen mit Kollegen verschiedener Branchen, sowie mit Freunden über unsere Gesellschaft, das Miteinander, der Wandel von allem und wir alle stellten uns dieselbe Frage:
Was ist mit den Menschen passiert? Unsere Urgroßeltern, Großeltern, Eltern erzählten uns Geschichten aus ihrem Leben und so auch über das Miteinander der Menschen untereinander, auch von uns erlebten es noch einige selbst. Wie sich gegenseitig unterstützt wurde, egal ob man sich Fremd war oder gut kannte, für andere Mitmenschen auch Mal mit einkaufen ging, nachfragte wie es ihnen ginge, wie es auf Arbeit, in der Familie laufe und einiges mehr. So aber auch, dass sich die Menschen sich gegenseitig den „Marsch bliesen“ als auch einander auf den Boden der Tatsache zurückholten, wenn jemand abdriftete. Es wurde geholfen, wenn jemand gesundheitliche Probleme hatte, sprach so auch über Kummer, Sorgen, Freud und Leid. Die Mitmenschen teilten einst viel mehr miteinander, so gab es noch ernsthaftes Interesse an ihnen und nicht nur vorgespieltes. Auch die Partnerschaften waren langfristiger, da sich einst die Menschen einander mehr respektierten und versuchte gemeinsam an allem zu wachsen. Auch in der Berufswelt war ein besseres Miteinander deutlich, denn auch hierwurde mehr zusammengearbeitet, statt den anderen aus zu voten, umso seinen eigenen Vorteil voran zu bringen. Sicher, auch zu früheren Zeiten war nicht immer alles rosig, so gab auch schon immer die Zwischenmenschlichen Probleme. Das ist auch normal und vollkommen in Ordnung, denn wir Menschen müssen auch nicht mit jedem Menschen klarkommen, die Frage ist jedoch, wie gehen wir damit um? Wie gehen wir miteinander um?
Das scheint es jedoch kaum noch zu geben, ist somit diese Menschengruppe am Aussterben oder sind sie gar bereits ausgestorben?
Menschen die wie folgt sind, wie folgt reagieren, agieren… - Menschen, die sich erwachsen, reif verhalten (nicht vom Alter abhängig) - Menschen, die Anregungen und die eigene Meinung die man vertritt nicht als Angriff sehen - Menschen, die ihre Meinung vertreten und sie nicht sofort wegen des „gemocht Werdens“ revidieren - Menschen, denen es nicht so wichtig ist ob sie Recht haben oder nicht - Menschen die total uneigennützig handeln und zwar in allen Lebenslagen, Beruflich / Privat - Menschen, die konstruktive Kritik wünschen, um ggf. etwas zu verändern, daran zu wachsen - Menschen, die ihre eigenen Blinden Flecke, ihr eigenes Denken und Handeln nicht ihrem Gegenüber Zuschreiben (ggf. dafür auch noch mit Verachtung, Missachtung bestrafen) - Menschen, die Geduld haben und geduldig mit ihren Mitmenschen sind - Menschen, die dich dafür Schätzen wer und wie du bist - Menschen, die ihr Gegenüber nicht dafür "benutzen" einen Sündenbock, Grund, Ausrede zu haben, weil sie bspw. nicht zu ihrem eigenen Verhalten, Aussagen, Handlungen stehen können - Menschen, für die Gegenseitigkeit wichtig ist und keinen Machtkampf aus allem machen - Menschen, bei denen geben und nehmen noch im Einklang ist. - Menschen, die unterstützen wollen und es tun und es nicht nur sagen, am besten noch, wo es jeder hört (gut klingt) - Menschen die einander auf Augenhöhe begegnen und behandeln - Menschen die gerne Zeit mit einem verbringen wollen und sich dafür entsprechend bemühen - Menschen, denen die Wahrheit wichtig ist und diese sie nicht aus Angst verschleiern. - Menschen, die sich nicht nur ständig über alles aufregen - Menschen, die ans gute in ihren Mitmenschen glauben - Menschen, die positiv durchs Leben gehen und sich nicht ständig hängen zu lassen - Menschen, die ernsthaftes Interesse an ihren Mitmenschen und dessen Leben haben - Menschen, die etwas geben, ohne dafür Forderungen zu haben oder es vorhalten - Menschen. für die auch noch Taten, Handlungen zählen, statt leerer Worte - Menschen, denen man auch dann wichtig ist und einen unterstützen, wenn sie keinen Nutzen für sich daraus ziehen können. Oder auch ganz nach dem alten Spruch "In guten wie in schlechten Zeiten" - Menschen, die auch Tatsache das hören, lesen, sehen, was wirklich gesagt, geschrieben etc. wurde, statt das, was sie selbst durch ihre eigene Gefühlswelt daraus machen - Menschen, die ihr Gegenüber sehen, wie er/sie ist und nicht das, was man selbst in sie hineininterpretiert - Menschen die zu sich selbst stehen, authentisch bleiben - Menschen, die nicht nur auf ihren Vorteil bedacht sind und hierfür zu allem bereit wären - Menschen, die Empathisch sind und dies gern einsetzen - Menschen, die helfen, auch ohne dafür im Vordergrund stehen zu wollen, oder auf sie eine Lobeshymne gesungen wird -Menschen, die einfach auch gerne helfen, unterstützen, die verständnisvoll sind, Handeln, optimistisch ist, ehrlich, authentisch sind, geben und nehmen im Einklang ist Und viele weitere, es könnte noch mehr aufgelistet werden, doch wird das eindeutig zu viel und so kann ein jeder für sich selbst noch einige Parts hinzufügen.
All das trifft auf alle Menschlichen Beziehungsmodelle zu, ganz gleich ob bei Arbeitskollegen, fernen Bekannten, Familie, Freunde, Partner etc.
Doch das scheint kaum noch möglich, weshalb sich wohl auch die Menschen gegenseitig immer mehr anfeinden und so immer weniger mit einander zurechtkommen.
Viele beginnen mehr und mehr nur noch an sich zu denken, ignorieren, vergessen ihr Umfeld. Selbst wenn es einmal eine problematische Situation gibt, weil die Person an ihr Umfeld dachte, wird sooft sofort gesagt, „siehst du, es bringt nichts, sich um andere zu kümmern, um andere zu bemühen… oder hättest anderen nicht geholfen, wärst jetzt nicht in der Situation…“usw.
Doch je mehr so gedacht und gehandelt wird, was folgt also daraus?
Immer weniger Menschen sind bereit, noch wirklich zu zuhören, etwas anzunehmen und wollen so auch ihr eigenes Fehlverhalten nicht sehen. Es ist ja auch einfacher zu sagen „du…. Du, du…. statt zuzuhören, hinzusehen, etwas anzunehmen. So auch, dass auch „ich“ hier bspw. falsch reagiert, gehandelt habe. Wenn mein Gegenüber somit verantwortlich ist, muss ich mich ja nicht mit dem beschäftigen, was ich an mir nicht sehen mag, ich nicht zugeben will, mir selbst nicht eingestehen mag etc.! Aus diesem Grund entschuldigen sich auch immer weniger Menschen bei ihren Mitmenschen und alles wird immer Selbstverständlicher.
Es ist leicht, einfach und „ich“ bekomme zudem noch Trost, Zuspruch von jenen, bei denen „ich“ mein Leid über die mir widerfahrene Ungerechtigkeit äußerte. Denn auch hier interessiert es kaum jemanden mehr, was wirklich ist und so wird weder richtig zugehört noch nachgefragt. Denn sich damit auseinander zu setzen nervt und strengt somit jene an, der das Leid geklagt bekommt, denn so müsste man sich noch länger damit auseinandersetzen. Als auch jene, die ihr Leid klagen, sie laufen Gefahr abermals sich nur kritisiert zu fühlen und somit noch Frustrierter wäre, ggf. entsprechend reagiert! Genau dadurch ist, bleiben wir Menschen oberflächlich und so, wie sich die Gesellschaft entwickelt, wird alles noch weit oberflächlicher.
Wenn wir nicht beginnen wieder realistischer zu sein und uns somit authentisch geben und zwar uns selbst als auch anderen gegenüber, wenn wir immer weniger bereit sind aufeinander zu zugehen, anhören und annehmen was uns andere sagen, wir einander uns weniger mitteilen und uns sofort bei allem angegriffen, beleidigt, kontrolliert, fühlen. Wenn wir die Menschen nicht mehr so sehen, wie sie wirklich sind, sondern nur noch so, was wir in sie hineininterpretieren, wir nur noch nach uns schauen, nur noch an uns denken, wird ein gutes, echtes, soziales Miteinander immer schwieriger. Die dadurch entstehenden Folgen malt sich kaum wer aus, doch so wird die Gesellschaft immer „einsamer“. Die Menschen ziehen sich mehr zurück und sind so auch pessimistischer. Die Folgen sind jedoch noch gravierender, denn nicht nur, dass hierdurch unsere Eigen und Fremdwahrnehmung sich noch mehr verschieben, wir somit noch weniger, richtig kommunizieren können, weniger authentisch sein werden, die Rücksichtnahme somit noch mehr schwindet. Das zieht jedoch auch nach sich, dass wir automatisch beginnen anderen noch schwerer zu vertrauen, andere an uns „heranzulassen“. Der Mensch wird dadurch auch mehr zu Konflikten neigen und so begünstigt der Part des mehr egoistischeren Denkens und Handelns, die weiteren Auswirkungen, wobei genau diese Auswirkungen auch den weiterführenden Egoismus begünstigt.
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