Auf dem sicheren Weg zum Internet als Massenmedium entdeckte auch die PR bzw. die Öffentlichkeitsarbeit neue Wege der Konnektierungen und wandelte sich von einem „b-to-b“…
PR im Wandel der Medien
(1980-1990)
Humoristischer Rückblick
In den 80-iger und 90-iger Jahren wurde PR weitestgehend über die Printmedien vollzogen, in denen oftmals Jahre alter Stehsatz friedlich schlummernd verweilte und durch die nur der Chefredakteur den Durchblick hatte, da er alles auf Folie schrieb.
Als Full Service Arbeitsplatz boten die Redaktionen einem arbeitswütigen Journalisten einen Rundum Service, der auch Raum für das „redaktionelle“ Mittagsnickerchen im Archiv ließ.
Termine, bei denen es galt, stets zehn Minuten zu spät zu erscheinen, die Sonnenbrille aufzusetzen und immer „cool“ zu bleiben, bestimmten das Tagesgeschehen der Journalisten.
Auch die EDV hielt auf veralteten Systemen langsam Einzug in die Redaktionen der 90-iger Jahre: Mit einem vom ArZT (Ausschuss für redundante Zeitungs-Technologien) geprüften System, welches das Prädikat „robust“ erhalten hatte, konnten auch die EDV-Hasser am Terminal ihre Verwirklichung versuchen.
Fax und Post als Bote
(1990-1993)
Handselektierte News
Humoristisch gesehen sah so der Alltag in Redaktionen aus, tatsächlich wurde das Tagesgeschehen von aktuellen Newstickern der dpa, die damals per Fax eingingen sowie von Pressemappen und Pressemeldungen, die teils per Post eingingen, bestimmt. PR-Arbeit im klassischen Sinne wurde derzeit durch den mehr oder minder direkten Kontakt zur jeweiligen Redaktion erfüllt, an die auch die jeweiligen Pressemappen mit den News zu einem Unternehmen gerichtet waren.
Bei öffentlichkeitsfähigem Interesse einer Nachricht, über die meist der Chefredakteur entschied und die Redakteure vorselektierten, wurde dann meist ein Redakteur oder freier Mitarbeiter zur Befragung ausgesandt, andernfalls wurde die Vorlage der Pressemitteilung für einen Artikel verwandt.
PR = Kommunikation
(1993-1999)
Ins rechte Licht
PR war noch in den 90-igern stark auf die Printmedien fokussiert und sollte ein Unternehmen in ein positives Licht der Öffentlichkeit rücken, um so seine Reputation und seine Unternehmenskommunikation zu festigen.
Mitte der 90-iger Jahre fanden sich dann in den Printmedien vereinzelte Berichte über das neue Medium der Datenfernübertragung und das Internet, die jedoch allgemein eher als „spinnertes Spielzeug einiger Freaks“ abgetan wurden. Public Relation, also Öffentlichkeitsarbeit, fand immer noch über die Lokalredaktionen statt.
2000 – Gewöhnungsphase des Webs
(1999-2004)
Angewöhnen und Abgewöhnen
Galt es zur Jahrtausendwende noch als eher unüblich, seine Nachricht an alle Redaktionen Deutschlands beispielsweise per personalisierter Massenmail mittels eines Schober Datenbestandes an die jeweiligen Chefredakteure zu richten, so bewirkten Anfang unseres Jahrtausends dergleiche Initiativen wahre „Hitwunder“ mit bis zu einigen tausend Besuchern pro Tag auf seiner Webseite und einem immensen Feedback auf die versandte Mail, das kaum zu bewältigen war.
Von derartigen „Hit-Bomben“ träumt man heute – 15 Jahre später – nur noch: Längst hat sich das Internet als Massenmedium durchgesetzt und sich aus seiner anfänglichen „Outsider- bzw. Nerd-Nische“ als Selbstläufer befreit: dabei wurde das Abgewöhnen, zum Beispiel von heute als SPAM eingestuften Massenmails, durch das Angewöhnen der Technik als SPAM-Selektor angepasst.
Datenrausch mit High-Speed
(2004-2010)
Multimediale Erlebnisse
Zu Beginn dieses Jahrtausends jagten die Daten bereits mit dem High-Speed von DSL durch das Netz und das Internet wurde zu einem multimedialen Erlebnis, über das man auch stetig problemloser immer größere Datenmengen, wie sie zum Beispiel Videos oder pixelgenaue Fotos empfangen konnte. Die multimediale Vielfalt mit hohen Darstellungsqualitäten bereicherten den „Erlebnispark Internet“, der sich aufgrund einfacheren Handlings einer breiten Masse erschloss. Auf dem sicheren Weg zum Internet als Massenmedium entdeckte auch die PR bzw. die Öffentlichkeitsarbeit neue Wege der Konnektierungen und wandelte sich von einem „b-to-b“ (business-to-business) Geschäft zu einem offenen Instrument von Unternehmen, die nun auch versuchten, ihre Kunden über Öffentlichkeitsarbeit anzusprechen. Der zuvor fixe Begriff der Öffentlichkeitsarbeit als Kommunikation von Unternehmen weichte mehr und mehr auf und wandelte sich auch in ein werbewirksames Mittel, das nicht nur die Firmenreputation nach außen vertrat, sondern auch der Kundengewinnung diente.
Das Internet als werbewirksame Instrument entdeckten nicht nur die „Big Player“, sondern auch klein- und mittelständische Unternehmen freundeten sich mit den neuen Möglichkeiten der schnellen Geschwindigkeiten und höheren Ausdrucksvariationen an.
Zunächst sprangen mittelständische Unternehmen auf den Zug der blitzgeschwinden Daten auf und neue, formale Richtlinien, die das Internet als Sonderform der Kommunikation schuf, wurden mit Googles Geburt zu ehernen Gesetzen. Öffentlichkeitsarbeit oder „public relation“ öffnete sich in Richtung Werbung und öffentliche (public) Beziehungen (relation) wurden immer offener auch gegenüber den Kunden.
Öffentlichkeit bekommt eine neue Dimension
(2011-2015)
Alle Macht den Nutzern
So bekommt die Öffentlichkeitsarbeit eine neue Dimension durch die direkte Einbeziehung der Nutzer mit ihren Wünschen und Vorlieben, die sich in Likes oder spezifischen Verhaltensmustern zeigen. Die „Crowd“ mit der Masse der Nutzer findet sich nicht nur als willfähriges Publikum für wieder, sondern erhält die Macht der Mitbestimmung mit Lob oder Tadel als „demokratische“ Möglichkeiten, den Weg oder zumindest die Richtung zu weisen.
Nicht nur große Unternehmen entdecken das Feedback ihrer Kunden als konkreten Weg der Kommunikation mit ihren Kunden und der Abstimmung des Angebotes auf die individuellen Bedürfnisse der Nutzer. Der Nutzer findet „Gehör“ bei seinem Anbieter und eine Integration der Kunden wird ersucht.
Für die PR, die sich mehr und mehr als Online-PR qualifiziert, bedeutet diese Entwicklung eine immense Öffnung nach außen, über die die Wünsche der Kunden in die Produktion und deren Planung eingehen.
Realisiert wird ebendiese Entwicklung perfekt über das Content-Marketing, wie wir es auch → hier als Produkt mit einer – heute notwendigen – einzigartigen Note für Sie offerieren. Dabei findet die Integration des Nutzerverhaltens induktiv über semantisch-programmatische Verknüpfungen mit unserer zielgerechten Verteilung der PR an die richtigen Zielgruppen statt.
Internet – quo tu vadis ire?
(2015 – 202x)
Die Grenzen des Webs
„Internet – wohin wirst Du gehen?“, ist die Frage, die die Zukunftstheoretiker des Webs beschäftigt und seine Grenzen ins schier Unermessliche zu sprengen scheint. Alles theoretisch Machbare rückt in Realisationsnähe: Oculus Rift, Cyberbrillen und dergleiche Gadgets bilden als Nachfolger der erstmals vor über 20 Jahren auf der Cebit 1993 vorgestellten „virtual reality“ patente Lösungen zur Überschreitung der Grenzen des Webs und seiner Extension ins „virtuelle Exterritoriale“. Die PR wird neue Wege der Teilnahme an den „erweiterten Dimensionen der Wahrnehmung“ finden und die Nutzer vielleicht einst über okular implantierte Micro-Chips aus flexiblen, neuartigen Polymeren direkt bei ihren Gedanken packen…?