Google Ads, eines der führenden Werbetools im Online-Marketing, hat eine bedeutende Veränderung in Bezug auf Keyword-Optionen eingeführt. Mit der Einführung einer neuen Kampagneneinstellung entfallen die bisherigen Optionen „Passende Wortgruppe“ und „Genau passend“. Die Auswirkungen dieser Änderung werfen die Frage auf, ob das Targeting auf bestimmte Keywords in Zukunft noch eine relevante Rolle spielen wird.
In den letzten Jahren hat die Automatisierung in Google Ads stetig zugenommen. Intelligente Kampagnen übernehmen mittlerweile viele Aufgaben, die zuvor von menschlichen Administratoren der Google Ads-Konten erledigt wurden, wie die Auswahl der Ziel-Keywords und das Festlegen von Geboten für Klicks.
Dennoch besteht nach wie vor die Möglichkeit, in Suchanzeigenkampagnen festzulegen, für welche Keywords die Anzeigen ausgespielt werden sollen. Dabei kann entschieden werden, ob eine Anzeige nur dann angezeigt wird, wenn die Suchanfrage genau mit dem Ziel-Keyword übereinstimmt oder ob auch eine gewisse Verwandtschaft zwischen den Begriffen besteht. Diese Auswahlmöglichkeiten werden durch die Keyword-Optionen „Genau passend“ (Exact Match), „Passende Wortgruppe“ (Phrase Match) und „Weitgehend passend“ (Broad Match) abgebildet.
Jedoch hat Google nun eine neue Kampagneneinstellung für weitgehend passende Keywords eingeführt, die nach und nach für die Nutzer verfügbar sein wird. Sobald diese Einstellung aktiviert ist, können in Suchkampagnen ausschließlich „Weitgehend passende“ Keywords verwendet werden. Keywords, die zuvor mit anderen Optionen festgelegt wurden, werden automatisch in diese Option überführt.
Ein Nutzer hat bereits einen ersten Screenshot dieser neuen Einstellung auf Twitter geteilt.
Gemäß Google ist diese Einstellung nur in Verbindung mit Conversion-basiertem Smart Bidding verfügbar. Google erläutert die Auswirkungen der Kampagneneinstellung für weitgehend passende Keywords wie folgt:
- Selbst bei Verwendung der Option „Weitgehend passend“ für alle Keywords funktionieren die Keywords so, als ob es jeweils eine Version mit der Option „Weitgehend passend“ und eine Version mit der Option „Genau passend“ gäbe.
- Bei Verwendung der Kampagneneinstellung für weitgehend passende Keywords werden Anzeigen in der Kampagne weiterhin bei Suchanfragen ausgeliefert, die genau mit den entsprechenden Keywords übereinstimmen.
- Sofern andere Keywords umgestellt werden, befinden sie sich danach auf derselben Ebene wie genau passende Keywords bei Suchanfragen, die mit ihnen übereinstimmen.
- Durch Auswahl der Einstellung für weitgehend passende Keywords kann die Umstellung von Kampagnen mit genau passenden Keywords auf weitgehend passende Keywords einfacher erfolgen.
Einige Nutzer auf Twitter fragen sich bereits, ob dies ein Schritt in Richtung einer vollständig automatisierten Google Ads Plattform ist, die menschliche Akteure weitgehend überflüssig macht.
Bis zu einer möglichen Zukunft mit vollständiger Automatisierung bleibt es jedoch für die Nutzer von Google Ads interessant, das neue Setting zu testen und seine Leistungsfähigkeit zu überprüfen. Es bietet die Chance, herauszufinden, ob die weitgehend passenden Keywords tatsächlich die gewünschten Ergebnisse liefern, wie es von Google dargestellt wird.
Die Einführung dieser neuen Kampagneneinstellung wirft jedoch auch die Frage auf, ob das Targeting auf bestimmte Keywords in Zukunft noch eine bedeutende Rolle spielen wird. Mit der zunehmenden Automatisierung und dem Fokus auf weitgehend passende Keywords könnten einige Werbetreibende besorgt sein, dass sie die Kontrolle über die Präzision und Relevanz ihrer Anzeigen verlieren.
Es bleibt jedoch abzuwarten, wie sich diese Veränderung langfristig auf die Werbelandschaft auswirken wird. Während einige Werbetreibende möglicherweise skeptisch sind, könnte die Umstellung auf weitgehend passende Keywords auch Vorteile mit sich bringen. Es könnte eine größere Reichweite und Sichtbarkeit für Anzeigen bieten, da sie bei einer breiteren Palette von Suchanfragen erscheinen können.
Dennoch ist es ratsam, die Auswirkungen dieser Veränderung genau zu beobachten und die Leistung der Kampagnen sorgfältig zu analysieren. Die individuellen Ziele und Bedürfnisse der Werbetreibenden sollten dabei stets im Vordergrund stehen. Es ist möglich, dass eine Kombination aus weitgehend passenden Keywords und gezieltem Targeting auf bestimmte Keywords die besten Ergebnisse liefert.
Letztendlich wird die Zukunft des Targetings auf bestimmte Keywords in Google Ads von der Entwicklung der Automatisierungstools und den Bedürfnissen der Werbetreibenden abhängen. Es bleibt spannend zu beobachten, wie sich die Werbebranche weiterentwickeln wird und welche weiteren Innovationen Google Ads einführen wird, um den Anforderungen der Nutzer gerecht zu werden.