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Achte Impulsveranstaltung von Brüninghoff

Bild„Bauwirtschaft im Wandel – Wie ressourceneffizient planen wir Gebäude für das Bauen von morgen?“ – das war das Thema der achten Impulsveranstaltung von Brüninghoff. Anfang Juni hatte der Projektbauspezialist hierzu nach Essen auf Zeche Zollverein eingeladen. Vorträge namhafter Referenten beleuchteten aktuelle Herausforderungen und zukünftige Veränderungen der Baubranche und zeigten Lösungsansätze auf.

Neben dem Beitrag zur Energiewende zählt der Aufbau einer Kreislaufwirtschaft zu den zentralen Herausforderungen unserer Zeit. Recycling und Wiederverwertung – beispielsweise von mineralischen Baustoffen – bieten ein beachtliches Potential. In diesem Kontext stellte Architektin Anja Rosen, Lehrbeauftragte an der Bergischen Universität Wuppertal und DGNB-Auditorin bei der energum GmbH, das Projekt „Rathaus Korbach“ vor. Hier soll modellhaft gezeigt werden, wie beim Teilneubau des Gebäudes Materialien aus dem Abbruch des alten Bestands genutzt werden können. Ressourcenschonend werden diese in den Neubau integriert. Dabei müssen bereits vor dem Abbruch Proben entnommen werden, um die Eignung der Bausubstanz zu prüfen und so auf das Recyclingpotential zu schließen. Des Weiteren wird der Bedarf an RC-Gesteinskörnung für den Neubau ermittelt und berechnet, welcher Anteil mit dem Bestand abgedeckt werden kann. Rosen ging in diesem Zusammenhang auch auf logistische und kostenrelevante Fragen ein. Und die Architektin denkt weit voraus: Alle Konstruktionen werden so geplant, dass spätere Generationen das Rathaus wieder als „urbane Mine“ nutzen können.

Im Anschluss zeigte Jan Andreas Reeg, Gründer und Geschäftsführer von rundzwei Architekten BDA, anhand des Korkenzieherhauses in Berlin auf, wie sich Nachhaltigkeit und modernes Design in Einklang bringen lassen. Bei der Planung mussten gleich mehrere Herausforderungen gelöst werden. So war baurechtlich nur ein Vollgeschoss auf dem Grundstück erlaubt, das jedoch für die Bauherrin nicht ausreichend war. Daher legten die Architekten einen Teil des Wohnhauses quasi unter die Erde. Sie ordneten mehrere Teilebenen spiralförmig um das Treppenhaus an und sorgten auf diese Weise für die geforderte Wohnfläche. Zudem sollte ein nachhaltiger, umweltschonender Bau mit gesundem Wohnklima realisiert werden. Für den Sockel, auf dem sich das Untergeschoss befindet, wurde Stampfbeton eingesetzt. Darauf aufbauend steht eine reine Holzkonstruktion. Ihre Wände sind mit Holzfasern und Cellulose gedämmt. Das Projekt kommt ohne Kleber und Bauschäume aus – stattdessen sind rein mechanische Verbindungen eingesetzt, sodass alle Bauteile ohne großen Energieaufwand wieder in ihre Einzelteile zerlegt werden können. Seinen besonderen Charakter trägt das Gebäude über das Fassadenmaterial nach außen: Dach und Fassade sind mit Korkplatten versehen. Reeg ging in seinem Vortrag auch auf die Vorteile des Materials ein. So ist Kork ein zu 100 Prozent nachhaltiger und nachwachsender Rohstoff, der von Natur aus schädlings- und schimmelresistent ist. Bei der Herstellung des Fassadenmaterials kommen keine Zusatzstoffe zum Einsatz. Die benötigte Prozessenergie wird dabei zu 93 Prozent aus den Korkresten selbst generiert.

Bauen wird sich auch zukünftig neuen Rahmenbedingungen und Anforderungen stellen müssen, sodass die Branche einem permanenten Wandel unterworfen ist. Einblicke in die zu erwartenden Bedürfnisse einer post-digitalen Gesellschaft gab Trendforscher, Geschäftsführer des Zukunftsinstituts und Experte für „New Living“ Harry Gatterer. Längst hat das digitale Leben den Desktop-Computer hinter sich gelassen – Bildschirme in jeglicher Form sind omnipräsent. Digitale und analoge Realität verschmelzen zunehmend. Künstliche Intelligenz hat jedoch auch ihre Grenzen, wie Gatterer anschaulich in seinem Vortrag anhand von Bildern visualisierte. Während eine starke Konzentration auf neue Technologien stattfindet, steht die älter werdende Gesellschaft im Schatten und wird unterschätzt. Unter dem Begriff „Pro-Aging“ warf Gatterer in seinem Vortrag einen positiven Blick auf das Alter und zeigte auf, dass Menschen in der zweiten Lebenshälfte eine andere Sicht auf Leistung, Wachstum und Innovation haben. Die Kombination aus Erfahrungsschatz und Gelassenheit bietet ein enormes Potential.

Den rund 90 teilnehmenden Architekten, Planern und Investoren wurden mit der achten Impulsveranstaltung von Brüninghoff wieder aktuelle Trends und zukünftige Entwicklungen aufgezeigt – und ein Impuls für Dialog und Diskussion gegeben wie der anschließende rege Austausch der Teilnehmer vor Ort zeigte.Bauen im Wandel

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Die Brüninghoff Gruppe gehört seit über 40 Jahren zu den führenden Projektbau-Spezialisten in Deutschland. Der Hauptsitz des Unternehmens ist im münsterländischen Heiden. Weitere Niederlassungen sind an den Standorten Hamburg, Niemberg, Villingen-Schwenningen und Münster beheimatet. Über 500 Mitarbeiter realisieren europaweit bis zu 160 Bauprojekte im Jahr. Das Kerngeschäft des Familienunternehmens ist die Produktion von vorgefertigten Bauelementen aus Beton, Stahl, Holz, Aluminium sowie die ganzheitliche Konzeption, Planung und schlüsselfertige Ausführung von Bauprojekten.

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